Ich finde Pfingsten ist ein wunderbares Fest. Doch, ehrlich. Da haben
die Christen den Moslems einen wichtigen Punkt voraus: sie feiern,
dass Gott der Herr ihnen Hirn vom Himmel geworfen hat. Allah hat nur
irgendwelche Verse geworfen, und auch die ziemlich wirr und
unsortiert, woran sich die armen Frühmohammedaner ziemlich die Zähne
ausgebissen haben und bei dem Versuch, sie wörtlich zu leben, den
Leuten heute noch die Köpfe explodieren. Oder die Gürtel, die
Rucksäcke, die Tanklaster…
Nun ist das reine Herunterwerfen von Hirn allein nur die halbe Miete,
man muss es auch benutzen. Was am Anfang ein bisschen zögerlich
funktionierte, weil sich die Leute nicht so sicher waren, ob Gott
ihnen das jetzt wirklich erlaubt, führte aber über die Jahrhunderte
dazu, dass die christliche Welt jene ist, die einen ziemlich heftigen
Fortschritt erlebt hat, egal ob in Kunst oder Technik.
Natürlich ist die Erweiterung der Bandbreite der Hirnnutzung auch an
das andere Extrem gekoppelt. Neben feinsinniger Philosophie,
wohltönender Musik und hochgeistiger Literatur gibt es eben auch das
krude Propaganda-Geschreibsel von Heiko Maas, das Hassgegröle von
„Feine Sahne Fischfilet“ und das einfach gestrickte Weltbild von
Claudia Roth. Vom Dschungel-Camp oder „Bitte melde dich!“ reden
wir erst gar nicht.
Gott hat die Welt nicht perfekt gemacht. Aber wenigstens hat Er Hirn
vom Himmel geworfen. Wenn Er bei einigen der Genannten auch mal nicht
ganz genau getroffen hat. Aber trotzdem ein Grund zum Feiern.
Ich halte diesen grauen Klumpen zwischen den Ohren für das größte
Geschenk, das Gott uns gegeben hat. Und ich glaube, es ist eine Art
Dankgebet, wenn man es zumindest im Rahmen der persönlichen
Möglichkeiten benutzt. Seine Benutzung zu verweigern, bedeutet,
Gottes Geschenk abzulehnen. Seine Benutzung zu verbieten, bedeutet,
Gott zu beleidigen. Was zu dem seltsamen Paradoxon führt, dass all
jene Religionen und deren Vorbeter, die den Menschen irgendwelche
wirren Texte als angebliches Wort Gottes in den Schädel prügeln und
ihnen dann verbieten, darüber nachzudenken, eigentlich Blasphemie
leben. Ist doch ein Treppenwitz der Geschichte, dass ausgerechnet
jene, die sich als Bodenpersonal ihres Gottes verstehen, diesen
eigentlich durch ihren Eigennutz und ihre Selbsterhöhung beleidigen
würden. Wenn Gott wirklich dieses zänkische narzisstische und
wankelmütige Wesen wäre, als das Er von denen so gerne
herbeifabuliert wird, die sich damit üppige Opfergaben erhoffen,
dann würden sie das sogar schaffen. Aber ich vermute mal, als
Schöpfer eines ganzen Universums kann man sich ein gutes Stück
Gelassenheit und ein bisschen Humor leisten.
Und so stelle ich mir vor, wie Er sich in Seiner Sphäre mit dem
Äquivalent eines guten Scotch in so einer Art transzendentalen
Schaukelstuhl zurücklehnt, Seine Schöpfung belächelt, eine
Augenbraue hochzieht beim Anblick der vielen um ihre
selbstgebastelten Götzen herumtanzenden Fanatiker und sich lachend
auf die Schenkel klopft, wenn Er Margot Käßmann die Bibel auslegen
hört. Und so solidarisiere ich mich mit Ihm, nehme mir einen echten
Scotch in meinem echten Schaukelstuhl und proste Ihm himmelwärts zu.
Hast nicht immer alles perfekt gemacht, Herr, aber die Sache mit dem
Hirn, die hat was. Das war schon eine super Aktion.
Prost!
Ich wünsche allen ein wundervolles Pfingstfest, einen Scotch und
einen Schaukelstuhl (oder irgend etwas anderes mit gleicher Wirkung)
und genießt es, ein Hirn zu haben! Benutzt es zu Ehren Gottes und
zum eigenen Nutzen und lasst euch von keinem erzählen, das wäre
gegen Gottes Willen. Warum wohl sonst hat Er uns die Möglichkeit zum
Denken gegeben?
2 Kommentare:
Das "einfach gestrickte Weltbild der Claudia Roth": nachdem hier kürzlich ein fulminantes Plädoyer für einfache Antworten auf (scheinbar) komplexe Fragen zu lesen war, muss man das als überraschendes Kompliment für die Grünin lesen.
https://www.youtube.com/watch?v=X0xDEELiVTo
Anschauen und lauter drehen. Das Hirn kommt langsam aber sicher bei den Menschen an.
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