Montag, 9. Dezember 2019

Energetisches Schutzkreisversagen

von Fragolin


Oha, das Vorzeigeobjekt des knallroten Wien und seiner parteitreuen Projektanten, die ultimative Erfolgsgeschichte aus geschickter Planung, rascher und preiswerter Bauausführung und termingerechter Fertigstellung energetischer Schutzkreise zum Schnäppchenpreis, zerbricht gerade an den im gleichen knallroten Wien sozialisierten Genossen Gemeindebeschäftigten in diesem Spital, in dem in sozialistischer Tradition der Betriebsrat und die Wohlerworbenen Rechte einen weit höheren Stellenwert besitzen als das parteibuchgefilterte Management.

Jedes neoliberal-ausbeuterische Privatspital wäre zwar in der halben Zeit zu den halben Kosten fertig geworden, weil, wo immer private Geldgeber und damit natürlich Renditeerwarter ein Auge auf die Finanzgebarung haben, darauf geachtet wird, diese nicht zu enttäuschen, weil private Projektierer nicht pragmatisiert sind und oft mit ihrem Unternehmen für das Ergebnis haften, im Gegensatz zu Politik und Parteien, deren Funktionäre tun und lassen können, was sie wollen, solange sie nur das Geld anderer Leute verbraten. Dafür würden die Leute dort auch unter unmenschlichen Bedingungen schuften, und das ohne die Priviliegien von Landesbediensteten, was man ja an der grausigen Qualität, dem mürrischen Personal und den unfähigen Ärzten vom Grabbeltisch der Studienversager erkennen kann, die die Privatspitäler bevölkern und zu den unattraktivsten und miserabelsten Einrichtungen des Gesundheitswesens machen. 

Und ich hoffe, das lesen und glauben jetzt ganz viele, denn so ist auch in Zukunft gewährleistet, dass man, so wie schon selbst erlebt, bei einer massiven Einschränkung des Lebens eine notwendige Operation gegen Aufpreis sofort von einem fähigen Chirurgen in einem hotelähnlichen Privatspital mit Einzelzimmer und Wahlessen durchgeführt wird und man nicht auf einer Warteliste für die nächsten 12 Monate mit extremen gesundheitlichen Einschränkungen dahinsiechen und den Apotheker glücklich machen muss, während man seine Leber und seine Nieren durch den permanenten Konsum harter Schmerzmittel zerballert, nur um dann auf dem OP-Tisch zu hoffen, dass einem während des Schnippelns nicht die Decke auf den Kopf fällt.
Oder das Personal in den Streik tritt, weil nach bereits fast drei Monaten Betrieb immer noch nicht das versprochene Manna vom Himmel regnet. Denn bekanntlich hört beim Geld das „Freundschaft!“ auf.

1 Kommentar:

Michael hat gesagt…

Ach....Rockefeller müßte man sein! Dann könnte man sich zu Hause, im eigens eingerichteten OP, gleich mehrmals am Herz oder sonstwo operieren lassen.
Man wird ja wohl noch träumen dürfen?

MfG Michael!