Dieser Chor aus dem »Nachtlager von Granada« wurde von Conradin Kreutzer komponiert — von einem jener bedauernswerten »Ein-Werk-Komponisten«, nicht weil sie nicht mehr komponiert hätten, sondern weil jeder von ihnen nur ein Werk kennt. Sinding wird sein »Frühlingsrauschen« verflucht haben (wenn mein seine mitreißenden Symphonien kennt, weiß man auch , warum!), und Max Bruch war ebenso unglücklich, wenn er zum aberhundertsten Male auf sein 1. Violinkonzert angesprochen wurde ...
Nun: Conradin Kreutzer ist, wenn man es so salopp sagen darf, noch töter als Max Bruch! Eigentlich kennen selbst sein »Nachtlager« nur ausgesprochene Experten der vor-wagnerschen Opernliteratur des 19. Jahrhunderts — wer weiß denn noch was von Marschner oder Lortzing, Hand aufs Herz?! Und selbst aus dem »Nachtlager« hat sich eigentlich nur die obige Chor-Szene in der Erinnerung des Publikums »gehalten«. Und vielleicht hört man alle paar Jahre irgendwo die zugehörige Ouverüre, die eine gelegentlichere Aufführung durchaus verdiente ...
Heute vor 170 Jahren ist Conradin Kreutzer verstorben.
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