Dienstag, 10. Dezember 2019

Kommt da noch was?

von Fragolin

Der Österreicher hat sie schon wieder vergessen, die Namen derer, die mit Geldkoffern oder Plastiksackerln unterwegs waren. Beim Grasser, ja, da hat man das so lang und breit und permanent wiederholend durch die Medien geschleift, da ist noch was hängengeblieben, aber redet noch irgendwer vom Herrn Rabelbauer, der schon vor vierzig Jahren mit ein paar Millionen Schilling im Koffer zum fröhlichen Mandatskauf für die Schwarzen marschiert ist? Oder, um historisch etwas näher an die Gegenwart zu rücken, vom Herrn Gerharter, der seine Million Schmiergeld vom Bawag-Elsner 2003 im Plastiksackerl heimtrug?

Nein, ich will keinen Whataboutismus betreiben, nur hat man diese Gestalten konkret dabei ertappt und konnte ihnen nachweisen, was da abgelaufen ist. Und deren Parteien stellen sich jetzt hin und spielen einen auf empört und „Das gab es noch nie in der Zweiten Republik!“, wegen einem Foto einer angeblichen Strache-Reisetasche voller angeblichem Geld.

Nicht, dass ich dem unsympathischen Großmaul nicht von Herzen gönne, an die Wand genagelt zu werden, wenn die Geschichte wahr ist. Aber bis jetzt sieht es da sehr dünn aus und man findet nichts außer „stichhaltigen Gerüchten“, auch wenn die den medialen Heizkanonen der linksextremen Filterblase ausreichen, um ihre Klientel täglich mit einem Artikel zu versorgen, unter dem sie dann ihre hasszerfressenen Kommentare absondern und nach lebenslangem Kerker für den bösesten Zahntechniker aller Zeiten kreischen können. Juristisch reichen die eben nicht, und zum Glück leben wir noch in einem Staat, in dem Gerichte über Strafen entscheiden und nicht ein von eingepeitschtem Hass getriebener Mob.
Was ich mich auch frage, ist ja, warum die einem Politiker mal eben so das Handy abknöpfen (bei anderen wurde bereits der Versuch mit Gekreisch bedacht), wenn Monate später ganz offensichtlich immer noch nichts gefunden werden konnte, was zum Klicken der Handschellen führen könnte. Im Moment gibt es trotz massiver Eingriffe bis tief in Straches Privatleben hinein anscheinend genau gar nichts, mit dem man ihn juristisch belangen könnte. Es hat den Anschein, als ginge es keine Sekunde um irgendwelche Ermittlungen zur Einleitung juristischer Schritte sondern nur darum, immer wieder G‘schichterln und Gerüchte in die Welt zu streuen, um die eigene Filterblase am Kochen zu halten und die soziale Ächtung des Verhassten zu genießen. Was das über die betreffenden Medien selbst aussagt, ist denen anscheinend nicht bewusst oder schlicht egal, solange ihre Community schenkelklopfend tobt.

Denn da ist bisher nichts außer den Behauptungen einer Gestalt, die sich dadurch hervorgetan hat, in Zusammenarbeit mit einer balkanischen Industriespionage-Mafia ein Video zu drehen, mit dem Strache als damaliger Nationalratsabgeordneter und Chef der größten Oppositionspartei um eine halbe Million oder mehr erpresst werden sollte. Das finden die Kreischer nebenbei bemerkt demokratietechnisch betrachtet an keinem Punkt bedenklich. Und dieser Strache hassende Ex-Mitarbeiter liefert also ein Schwarzweißfoto (wieso eigentlich schwarzweiß, mein Handy macht Farbfotos) von einer Sporttasche in einem Kofferraum aus der malerisch drapiert Hunderter herausschauen. Wann gemacht, wo gemacht, Beweise für Zusammenhänge – Fehlanzeige. Die Frage, ob es sich auch um eine Sporttasche seiner Mafia-Kumpels handeln könnte, die gerade nach einer erfolgreichen Erpressung eines anderen Politikers den Gewinn abtransportieren, wird ebensowenig gestellt wie die Frage, wer eigentlich noch so alles erpresst wurde und ob da nicht ein sonst recht erfolgreiches Geschäftsmodell dahintersteckt. Vielleicht war ausgerechnet Strache sogar derjenige, der sich nicht hat erpressen lassen und deshalb gelyncht wurde. Dass sich dann als Handlanger einer erpresserischen Balkan-Mafia ausgerechnet als Sprachrohre des Gewissens selbstbeweihräuchernde linksextreme Propagandagazetten aus Deutschland angedient haben und vermutlich sogar bereit waren, denen ihre finanziellen Verluste nach dem Scheitern der Erpressung abzugelten, wirft ebenso Fragen auf, die aber anscheinend niemand gestellt haben möchte.

Und so bleibt die Frage: Kommt da noch was? Ich meine, was anderes als „stichhaltige Gerüchte“ und mediale Aussagen von internen und externen Strache-Hassern, die ihm gerne eins auswischen wollen oder einfach nur mit kriminellen Erpresserbanden verbandelt sind? Anderes, als hämische Hass-Artikel auf Basis irgendwelcher Gerüchte aus fragwürdigen Quellen? Anderes als verwaschene Schwarzweißbilder oder Auszüge aus behördlich einkassierten und medial ausgespielten Terminkalendern, die belegen, dass ein Vizekanzler sich mit heimischen Großunternehmern getroffen hat, was ja dem Seppl und der Zenzi ganz suspekt vorkommen muss, denn das gab es ja noch nie. (Was ja auch stimmt, nur bezieht sich das auf die Tatsache, dass die Daten eines Politikers zu seiner Amtszeit von Ermittlungsbehörden erfasst und dann medial verbreitet werden.)

Ich bin mal gespannt, was am Ende wirklich übrig bleibt von den ganzen Behauptungen und ob da irgendwo etwas dran ist.

3 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Geschätzter Fragolin!

Ich mag ihn nicht, den Strache und hab' ihn nie gemocht. Das die FPÖ soviel Zulauf hatte, trotz und nicht wegem dem Strache, hat mich manchmal staunen lassen.
Wer sich's aber mit den Eliten verscherzt, bekommt es mit der neuen Inquisition zu tun! Die sogenannte, sich selbst bezeichnente, "Qualitätspresse" inkl. Staatsfunk. Die übernehmen dann deine öffentliche Verbrennung, gerne auch ohne Gerichtsurteil!
Leid tut er mir nicht, der Strache, aber das dahinterstehende System, wie man jemanden in aller Öffentlichkeit fertig macht, bringt mich doch zum Nachdenken.

MfG Michael!

Fragolin hat gesagt…

Werter Michael,
genau meine Meinung. Und genau mein Antrieb, mich dazu zu äußern. Strache selbst ist mir egal, aber für mich einer der größten Skandale ist die Hexenjagd auch aus den Reihen der FPÖ selbst gegen seine Frau, der man bis jetzt zwar nichts anhängen kann, die man aber um dem Mann eins auszuwischen abserviert hat - und das unter Klatschen und Gejohle all derer, die sich sonst so gegen Sippenhaftung und für Frauenrechte einsetzen. Diese Heuchelei ist es, ebenso wie das unfassbare Desinteresse an einem hochkriminellen und extrem demokratiegefährdenden verfassungsfeindlichen Mafia-Netzwerk im Hintergrund, die für mich die ganze abgrundtiefe Heuchelei in der Causa verdeutlicht.
MfG Fragolin

Rizzo Chuenringe hat gesagt…

Der grösste Skandal in der ganzen Geschichte um Strache besteht doch wohl darin, dass schon wieder von einer [expression deleted] Staatsanwaltschaft laufend Details aus beschlagnahmten Daten an eine [expression deleted] Journaille durchgestochen werden, damit diese in völlig freier Assoziation beliebige wüste Vorverurteilungen zusammenstoppeln kann. Diese [expression deleted] Justiz lässt sich auch nicht dadurch irritieren, dass ein durch seine parlamentarische Immunität geschützter notorischer Fusspilz momentan ausgefallen ist.

Aber eine Privatperson fernab jeder Amtsverpflichtung oder journalistischen Berufsverpflichtung wird zu einer beachtlichen Geldstrafe verurteilt, weil er einen hintergrundsveredelten Doppelmörder, der mit dem blutigen Messer erwischt wurde, als Mörder statt als mutmasslichen Täter bezeichnet und dadurch eine angebliche Unschuldsvermutung verletzt hat.