von Fragolin
Der nächste linke Märchenonkel ist entlarvt. Und nicht ohne Zufall
sind es die schärfsten Propagandisten und preisbehängten,
hochbejubelten Vorzeigehelden des Feuilleton, dieser sich hochgeistig
wähnenden Parallelgesellschaft aus- und eingebildeter Menschen, die
bis heute den Irrtum anbeten, Bildung und Intelligenz wären per se
eine Einheit, die immer häufiger meine Worte bestätigen: Die sich
selbst als progressive Linke verstehenden Überheblichen und
moralisch Selbsterhöhten haben keine Argumente, deshalb können sie
nur mit erfundenen Aussagen, alternativen Fakten oder, einmal in die
beweislastige Ecke gedrängt, mit wüsten Beschimpfungen und
Beleidigungen arbeiten.
So auch der Vorzeige-Lügendrechsler Robert
Menasse.
„Der Schriftsteller Robert Menasse hat in Essays und Reden
Zitate des Politikers Walter Hallstein über die Auflösung der
Nationen in Europa erfunden. Seine Verteidigung: Als Dichter dürfe
er das.“
Richtig und falsch.
Natürlich darf er als Dichter die literarische Freiheit nutzen,
Gestalten zu erfinden oder auch realen Gestalten Worte in den Mund
legen, die diese nicht gesagt haben. Aber was er nicht darf, ist dazu
die dreiste Lüge aufzutischen, dass diese Worte die reine Wahrheit
sind. Er darf sagen: XY hätte seine Aussage auch so oder so
formulieren können. Von ihm könnte der Satz stammen. Oder gleich
sagen, man würde eine Geschichte schreiben und diese enthalte
künstlerische Freiheit.
Hat er aber nicht.
Er hat behauptet, es würde sich um wörtliche Aussagen handeln, und
zwar nicht im erzählerischen Rahmen sondern in einem zusammen mit
einer Politikwissenschaftlerin veröffentlichten FAZ-Beitrag. In
Kolumnen, Essays, Vorträgen.
Und das ist einfach Lüge.
Der Märchenonkel erzählt also auch dann Märchen, wenn er in einer
ernsthaften Diskussion seine Argumente vorträgt. Er ist also immer
ein Märchenonkel, bei jedem Wort, und damit kann nicht ein einziges
Wort von ihm mehr ernst genommen werden. Er ist ein notorischer
Lügner und begründet das damit, dass der Begriff „Dichter“ ihn
dazu uneingeschränkt berechtige.
„Die Abschaffung der Nation ist die europäische Idee!“, ließ
er, Ausrufezeichen-bewehrt, den rheinlandpfälzischen CDU-Politiker
in einem Gastbeitrag für die „FAZ“ im März 2013 sagen, verfasst
gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot. Das sei,
so die Autoren, „ein Satz, den weder der heutige
Kommissionspräsident noch die gegenwärtige deutsche Kanzlerin wagen
würde auszusprechen. Und doch: Dieser Satz ist die Wahrheit.“
Nein, ist er nicht. Dieser Satz ist eine Lüge. Hallstein hat ihn nie
gesagt.
Ebensowenig folgende Sätze:
„Was immer wir
in den neu geschaffenen europäischen Institutionen beschließen und
durchzusetzen versuchen, Ziel ist und bleibt die Organisation eines
nachnationalen Europas.“
„Das Ziel des
europäischen Einigungsprozesses ist die Überwindung der
Nationalstaaten.“
Und doch hat Menasse diese Sätze immer und immer wieder als
angebliche wörtliche Zitate ausgegeben und zur Grundlage seiner
Propaganda der Zerschlagung der Nationalstaaten gemacht. Die übliche
Masche vom linken Rand: statt auf Fakten oder verifizierbare
Ergebnisse ernsthafter Forschung beruft man sich auf Zitate
bedeutender Persönlichkeiten, meißelt diese in Stein, erhebt sie
zum Dogma, hebt sie aus der Diskussion und erklärt Zweifel daran zu
Hetze und Lüge. Fakten werden zu Fake News erklärt, wenn sie dem
Dogma widersprechen. Und in kreisender Selbstreferenzierung berufen
sich alle aufeinander und bestätigen ihre Worte gegenseitig, auf
diese Weise eine neue Realität erschaffend.
Die klassische Filterblase.
Und wie sieht die Wahrheit aus?
„Hallstein wollte nicht die Nationen auflösen“, sagt Winkler
im Gespräch mit WELT. Hallstein habe in der besagten Rede vom 15.
Oktober 1964 zwar der Idee der „nationalstaatlichen Souveränität
alten Stils“ und der „heutigen politischen Form der Nationen“
eine Absage erteilt, aber zugleich der Folgerung widersprochen, „dass
die bestehende politische Ordnung ausgelöscht, durch einen
Supranationalstaat ersetzt wird“. Und Hallstein forderte gar, die
„Kraftquellen der europäischen Nationen zu erhalten, ja sie zu
noch lebendigerer Wirkung zu bringen“.
Menasse hat also nicht einmal den Geist der Hallsteinschen Worte
konzentriert (uhaha, böse Nazidiktion…) widergegeben, sondern auch
noch einen ganz anderen Sinn hineingelegt.
Auch wenn er das jetzt wortreich bestreitet und störrisch darauf
beharrt, Hallstein hätte es so gemeint wie er, Menasse, es sich
wünscht, dass es gemeint war, und somit sei er wie immer und
unumstößlich im Recht – linke Präpotenz und Größenwahn sind
schon häufiger Hand in Hand gegangen als Bildung und Intelligenz –
so steht doch jetzt das Wort des ernsthaften Historikers gegen das
des beim dreisten Lügen ertappten Märchenerzählers.
Ja, der Märchenerzähler hat das Recht, Märchen zu erzählen.
Aber er hat jedes Recht verloren, sich moralisch über jene erheben
zu wollen, die ihm seine Märchen nicht glauben.
Vom Verfechter einer Großen Wahrheit ist er in aller Öffentlichkeit
zu einem Lügner abgerutscht, der versucht hat, seine eigene Meinung
als Fakt zu verkaufen.
Menasse auf der Wellenlänge der Trump-Tweets, dass ich das noch
erleben darf...
„Er
habe „eine Diskussion provoziert und einen Denkraum des notwendig
Möglichen eröffnet...““
Dieser Denkraum heißt Filterblase und die darin getätigten Zitate
sind billiger Fake.
Willkommen in der Zwitscherblase des Donald Menasse.
P.S. Der Erklärung des Märchenonkels folgend dürfte auch ich als
Autor also in Zukunft ihm die Eröffnungsworte für seine Reden in
den Mund legen: „Mein Name ist Robbi der Lügner, kein Wort das ich
sage ist wahr, aber ich glaube ich habe das Recht euch zu
verscheißern!“
Hat er zwar so nicht gesagt aber das kann man eben so aus seinen
Worten herauskristallisieren und als Quinzessenz so darstellen, als
hätte er es gesagt, und das auch noch mit der Behauptung, dass er
das ganz sicher genau so gesagt hat.
Ob er den Schmäh bemerkt oder einfach nur wutschnaubend klagen
würde?
Wer braucht einen fifty-fifty-Joker?
P.P.S. Die Forentrolle des Penseur-Blogs agieren ebenso. Permanent
werden mir und anderen Autoren Worte und Formulierungen in den Mund
gelegt, die sich zwar in keinem einzigen Text wiederfinden, weder
wörtlich noch im Sinne, aber permanent werden die gleichen Lügen
behauptet. Es scheint ein in ihren Propagandazirkeln gelehrtes
Instrument zu sein, zum Verfolgen der eigenen propagandistischen
Agenda mit gezielten Falschzitaten und Lügen zu agieren.
Wer nichts anderes hat...
1 Kommentar:
wertre fragolin!
wie schrieb ein poster im standard so richtig:: Wie viele Postings gäbe es wohl und wie würde das Thema von der Medienwelt wohl aufgemacht, wenn es sich nicht um Menasse sondern um Sarrazin handeln würde?
wie wahr
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