von LePenseur
... sind für Angehörige nicht so »durch und durch« parteipolitisch korrumpierter Staaten durchaus Anlaß zu bodenlosem Erstaunen. Der geeichte Österreicher findet das alles weit weniger befremdlich, weiß er doch, daß es bspw. in der durchgeröteten Gemeinde Wien durchaus förderlich ist, für die Erlangung einer sogen. »Gemeindewohnung« (also einer relativ günstigen Mietwohnung in Bauten des kommunalen Wohnbaus) eine Parteimitgliedschaft vorweisen zu können. Nachteilig wäre dagegen keine SPÖ-Mitgliedschaft.
Dies ist aber — farbgewechselt — im traditionell »schwarzen« Niederösterreich, wo es halt nicht um eine Gemeindewohnung geht sondern bspw. um Baugenehmigungen, keinen Deut anders. Schwarz und Rot haben sich diese Republik bis zu den höchsten Beamten-, Staatswirtschafts- und Richterpositionen ganz klar aufgeteilt. So kann man mit kurzer Recherche bei jedem Verfassungsrichter in fünf Minuten erfahren, auf welchem Parteiticket er ins Amt gekommen ist. Die Kompetenz für ein Amt ist natürlich nicht gänzlich egal, aber nachrangig gegenüber der Verbundenheit mit dem jeweiligen »Lager« und der korruptiven Geneigtheit, für dieses ggf. nicht bloß »ein Auge zuzudrücken« ...
Getreu dem Grundsatz der weltberühmten Operette »Die Fledermaus«, daß »... gücklich ist, wer vergißt, was doch nicht zu ändern ist«, wollen wir uns aber an einer fürwahr glänzenden Rede im österreichischen Bundesrat, gehalten am 30. März dieses Jahres durch Bundesrat Dr. Johannes Hübner (FPÖ) delektieren, die insbes. ab min. 5:00 nicht nur durch heitere Süffisanz fesselt, sondern auch durch faktenbasierte Darlegung des »Staates, der so ist«, wie er sich im Fall des Kurz-Intimus Thomas Schmid ja höchst schillernd den Augen einer weiteren Öffentlichkeit darbot:
Sebastian Kurz war damals (noch) Bundeskanzler, bis er dann im Herbst über die Chatprotokolle mit Thomas Schmid doch noch zu Fall kam. Letzterer ist inzwischen seine Managementfunktion in der Staatsholding los. Christian Kern, über den hier auch ausführlich geredet wird, war vor Kurz der letzte SPÖ-Kanzler Österreichs. Daß der von Hübner gestellte Antrag selbstredend in der Minderheit blieb, muß eigentlich nicht wirklich erwähnt werden.
Wer freilich glaubt, daß durch die Abgänge von Kurz und Schmid ein Reinigungseffekt eingetreten wäre, wäre naiv. Ein aristoider Kanzlerdarsteller, wie Kurz von Soros-Stiftungen ferngesteuert, ersetzte seinen Vorgänger ebenso schnell wie eine Schmid-Vertraute diesem in der Leitung der Staatsholding folgte.
Und die gestrige Rochade an der ÖVP-Spitze, die auf eine Obmannschaft und Kanzlerwürde für einen ebenso unfähigen wie machtgeilen Ungustl*) hinausläuft, und jene provinzielle Prölleten-Gang aus Niederösterreich, deren Doppelspitze im Bund Sobotka und im Land Mickl-Leitner einnehmen, wieder ins Zentrum der Macht zurückholt. Nach der türkisen Partie der Blender und Meuchelmörder kommt wieder der schwarze Sumpf der Packler**) und Abgreifer zu politischen »Ehren«.
So ist Österreich!
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*) für Piefkes: unsympathischer Typ
**) f. Piefkes: Kungler
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