Dienstag, 29. Oktober 2019

Schach

von  it’s  me  


Meine Kenntnisse über Schach beschränken sich darauf, die Figuren aufstellen zu können und zu wissen, wie sie gezogen werden, und das war’s auch schon. Zu ungeduldig bin ich, um mir vorstellen zu können, welchen Zug mein Gegner als übernächsten machen könnte. Aber den übernächsten Zug der deutschen Regierung, der AfD Schaden zufügen zu können, habe sogar ich als Schachbanause durchschaut.

Da schlägt die sächsische Regierung einen Gesetzesentwurf vor, den die Bundesregierung befürwortet, Verunglimpfung der Europäischen Union und ihrer Symbole unter Strafe zu stellen. Der sächsische Justizminister Gemkow, der der Partei des Ekels angehört, sagt "Der Schutz der europäischen Grundwerte gewinnt gerade in Zeiten an Bedeutung, in denen unsere Demokratie und Rechtsstaatlichkeit wiederkehrenden Angriffen ausgesetzt sind". Also Kritik, und speziell die aus den Reihen der AfD, gefährdet die Demokratie und Rechtstaatlichkeit?

Langfristig geht es darum, der EU-kritischen AfD ans Bein pinkeln zu können mit dem Ergebnis, sie vielleicht ganz loszuwerden – irgendein Paragraph wird sich schon finden lassen. Dabei scheint sich im Krautland noch nicht herumgesprochen zu haben, dass konstruktive Kritik etwas Gutes ist und ein Eckpfeiler der Demokratie und der Meinungsfreiheit. So wie ich viele Menschen kenne, die der EU per se positiv gegenüberstehen, sie aber in ihrer zentralistischen, diktatorischen Amtsführung eher
als Missgeburt sehen, und genau da darf Kritik geäußert werden.

Vor Jahrzehnten hat der bekannte Psychoanalytiker Prof. Ringel in seinem Buch „Die österreichische Seele“ Kritik an Österreich geübt und wurde dafür scharf kritisiert, der er folgendermaßen entgegnete: Würde er Österreich nicht lieben, wäre es ihm egal, würde er es auch nicht kritisieren. Da er aber sein Land liebt, übt er Kritik, damit es sich zum Besseren entwickeln könne. Aber Kritik an ihrer fingernägelfressenden Hosenanzüglichkeit erfüllt im Krautland den Tatbestand der Blasphemie und muss geahndet werden – und frage ich mich, warum sich dieses zu verabschiedende Gesetz nur auf EU-Symbole beschränkt ...

Kein Problem und keinen Aufschrei gibt es, wenn eine Bundestagsvizepräsidentin hinter einem Banner läuft, auf dem „Nie wieder Deutschland“ steht, keine Empörung, wie Merkel eine Deutschlandfahne, die ihr in die Hand gedrückt wurde, verächtlich weglegte und den Übeltäter mit ihrem Blick abstrafte, und in Österreich war kein Aufschrei zu hören, dass unser Bundesseniler während seiner Ägide als Grünen-Chef kein Problem damit hatte, dass seine jungen Parteifreunde befürworteten, die österreichische Fahne zu verwenden, um Hundescheiße wegzuwischen – „Nimm's Flaggerl fürs Gackerl“ –, aber wenn die bösen Rääächten vielleicht Kritik üben, ist das Ende der Rechtstaatlichkeit eingeläutet. So stricken sich die Linken ihr simples Weltbild: „Es gibt nur zwei Meinungen – eine linke und eine falsche“.

Viel eher sehe ich die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Gefahr, wenn der linksextreme Menschenmüll verhindert, dass ein Professor für Ökonomie eine Vorlesung halten kann, da er sich des Verbrechens schuldig gemacht hat, die AfD zu gründen, oder der ehemalige deutsche Innenminister Thomas de Maiziere, der aus seinem Buch nicht lesen konnte, da es den „Antifaschistischen Linken“ nicht gefiel, wie er seinen Job als Innenminister gemacht hatte - hier Und in beiden Fällen knickte man vor den Linken ein, die für sich in Anspruch nehmen, antifaschistisch zu agieren, sich aber selbst der faschistischsten Methode bedienen – Gewalt.



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PS: zum Schluss noch die allseits beliebte

Frage an Radio Mekka: Darf man für einen Hund Geld nehmen?
Antwort Radio Mekka: Nein, dasselbe gilt für die Prostitution und die Wahrsagerei.

Abu Ma’sud al-Ansari aus der Hadithensammlung von Al-Buhari

1 Kommentar:

FalkenaugeD hat gesagt…

Dazu passt ja das Folgende:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2019/10/29/das-luegengespinst-ueber-die-europaeische-einigung-und-die-hehren-motive-der-gruendervaeter/