von Fragolin
Es sollte nicht lange dauern,
bis die übliche Erklärung für fulminantes Wahlversagen aus der
linken Reichshälfte blubbert. Nach der historischen Klatsche für
die sozialistische Kleinpartei SPÖ und der von Realitätssinn und
Kompetenz triefenden JoyPämmschen Analyse „Die Richtung
stimmt!“ meldet sich nun also der Leiter des erfolgsgetragenen
Wahlkampfes und dafür mit dem Chefsessel belohnte Christian Deutsch
zu Wort und legt den Finger auf die Wunde des Versagens:
Dazu mal ein paar Gedanken.
Erstens: Es scheint ein internes
Phänomen zu sein, immer wenn die SPÖ nicht weiter weiß einen
Christian an die Spitze zu hebeln, der sich besonders durch
einen eher nach innen gerichteten Blick bei der Betrachtung der Welt
auszeichnet. Das verspricht Kontinuität im Niedergang und führt
auch weiterhin zu einem Stimmen der Richtung. Es ist mir nicht
bekannt, ob Herr Deutsch einen Sohn hat, aber wenn doch, hoffe ich,
der wird es auch lange genug geheim halten, die Neos gewählt zu
haben, bis es der Partei nicht mehr schadet. Ich jedenfalls nehme die
bisherigen empfangenen Bilder und Botschaften des Herren als
Kompetenzversprechen für die Zukunft und bin mal gespannt, was da
den Sieg davontragen wird: Selbstgefälligkeit, Arroganz oder
Ignoranz.
Warum nur muss ich beim
Spitzenpersonal der Sozialisten immer an das Peter-Prinzip denken?
Zweitens: Man kann das
wiederholte Abwatschen der Paddei bei Wahlen und das jedesmal aufs
Neue zu erklärende „schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten“ (was
so nicht ganz stimmt, denn „alle Zeiten“ beinhalten ja auch die
kommenden, und da sind noch viel brachialere Einbußen zu erwarten,
wenn die stimmende Richtung konsequent genug weiter geführt
wird) natürlich mal ganz ehrlich darauf zurückführen, dass die
Partei einfach kein Programm hat, das noch irgendjemanden außerhalb
der eigenen Filterblase hinter dem Ofen hervorlockt und die alten
„Rot bis in den Tod!“-wählenden Pensionisten demografisch wie
biologisch bedingt als Wählerschicht immer dünner werden, oder man
kann in die Offensive gehen und den der Wähler zum
Idioten erklären, der ganz einfach zu blöd war, die strahlende
Weisheit und humanistische Gloriosität des Planes A der
linksextremen Führungsschicht einer stramm sozialistischen
Bonzenbrigade zu erkennen und sich stattdessen in typisch
ostmärkischem latentem Nazitum bei der Wahl der Sozialisten gleich
jene aussucht, die das Geld der Anderen nur für „unsere Leut‘!“
ausgegeben wissen wollen. Nicht die Partei ist verantwortlich für
ihr wiederholtes Versagen, sondern der dumme der Wähler,
der nicht begreifen will, was für ihn das Beste ist!
Drittens: Da der Wähler
zu doof und nazisch ist, um die strahlende SPÖ zu wählen, sondern
lieber in dumpfem Starrsinn „rrrächts“ bevorzugt, ist er auch
„der Wähler“- Nicht der/die/das Wähler*_In oder Wählx
oder „die Wählenden“, sondern der Wähler. Plötzlich,
wenn es um geortetes vermeintliches Fehlverhalten geht, pfeifen wir
auf den ganzen Genderquatsch. Wollen wir Stimmen, wird die Anrede
solange genderistisch durchvermurkst, bis sich auch das letzte
austroalbanische Transgender-Hindu mit homoerotischen
sadomasochistischen Pädo-Sodomieträumen explizit davon angesprochen
fühlt; bekommen wir sie nicht, war es der Wähler.
Einer der Gründe, so könnte
man den armen an der Dummheit dieser der Wähler
Verzweifelnden zurufen, wenn man ihnen (Gott behüte!) helfen wollte,
warum ihr als einziger verlogener, heuchlerischer und
doppelmaßstäbiger Lügenhaufen angesehen werdet, ist der, dass ihr
einer seid! Aber die würden darin leider nicht die Quintessenz einer
einfachen Analyse ihrer Verlautbarungen erkennen sondern nur
„Hassrede!“ plärren, also lassen wir das. Denen ist eh nicht
mehr zu helfen.
Viertens: Und nun kommt der
wirklich unangenehme Teil, Herr Deutsch mit dem schicksalbehafteten
Vornamen: Es war in diesem komplett vergeigten Wahlkampf, der nur
daraus bestand, das möglichst freundlich lächelnde Gesicht der
extra zu diesem Zweck gecasteten Führungsbarbie an jede Straßenecke
zu nageln und groß das Wort „Menschlichkeit“ danebenzupappen,
das komplette Fehlen der Erwähnung eines Programmes, das dazu
führte, das niemand ein Programm auch nur vermutete. Was jetzt nicht
ganz falsch ist, da ja auch in der Realität keines existiert. (Die
treffende Bemerkung meiner Liebreizenden dazu: „Wie soll der Wähler
wissen, wofür die Roten stehen, wenn die selbst es nicht wissen?“)
Und so fokussierte sich alles
auf die zwei einzigen Aussagen von JoyPämmchen der Strahlenden, die
in endlosen Elefantenrunden wochenlang das Abendprogramm
beherrschten: Kurz ist der Böse und die FPÖ das Böse!
Sonst noch was? Ah, ja, Menschlichkeit und so. Passt.
Wenn es denn ein Programm gäbe,
das man dem dummen der Wähler irgendwie begreiflich machen
hätte können (ein Parteitag der Konjunktive), dann wäre (noch ein
Teilnehmer) diese Begreiflichmachung wessen Aufgabe jetzt genau
gewesen? Na?? Genau: die des Wahlkampfleiters der SPÖ.
Wer war das nochmal?
Na??
Ja, ich liebe diese Momente, in
denen auch einem der typischerweise entgegen dem intellektüllen
Selbstbild eher mit schmaldochtigen Kerzen bestücktem Kandelaber in
der Dachkammer gesegneten Parteibonzen die Erkenntnis dämmert, dass
sie vor laufender Kamera gerade das eigene Versagen als einen Fehler
der Anderen bejammert haben. Das JoyPämmchen bejammert das
jahrelange Versagen des Gesundheitssystems, für das sie als
Ministerin selbst verantwortlich war, und der Herr Deutsch bejammert
das Scheitern eines Wahlkampfes, für den er selbst verantwortlich
war. Immer wenn Sozialisten dort, wo sie verantwortlich sind,
scheitern, waren immer die anderen schuld. Die Rrrächten, die Nazis,
die der Wähler.
Kleiner Tipp: Euer Scheitern
könnte auch daran liegen, dass der Wähler nicht etwa „nicht
wusste, wofür die SPÖ steht“, sondern genau das nach
jahrzehntelanger Erfahrung endlich sehr genau begriffen hat. Dass das
Versagen des Wahlkampfleiters und seiner Menschlichkeitsbarbie nicht
etwa darin besteht, dass die der Wähler nicht verstehen,
wofür sie stehen, sondern es sich vor diesen der Wähler nicht
länger verstecken lässt, wofür sie stehen! Nämlich Machtstreben,
Bonzenwirtschaft, Postenschacher, Steuergeldverschwendung,
Korruption, Lüge, Asylmissbrauch, Islamophilie, Misswirtschaft,
Bauskandale, Leistungsfeindlichkeit, Doppelmoral, Heuchelei,
Spaltung, Hetze und nicht zuletzt ausgiebige und genüssliche
Wählerbeschimpfung.
Sucht euch mit dem billigen
Anwanzen an die Pseudoreligion der Klimagretel ein neues Feld, auf
dem ihr die Leistenden, die Österreicher, die Männer, die
Steuerzahler, die der Wähler blöd anrotzen könnt, aber
wundert euch nicht, wenn die euch dann alle nicht mehr wählen. Macht
weiter so, hört auf eure Lächelmarionette, der Kurs stimmt,
und bei der nächsten Wahl habt ihr dann die Last, immer wieder um
ein zweistelliges Ergebnis kämpfen zu müssen, auch verloren.
Wer nicht einmal dann aufwacht,
wenn nach einer Wahlklatsche ein nun nicht gerade für seine
kritische Einstellung gegenüber Sozialisten bekannter Armin Wolf im
ORF fragt „Worüber freuen Sie sich eigentlich so?“, der ist
bereits tot, hat es nur noch nicht gemerkt.
Der Wähler anscheinend
schon.
4 Kommentare:
Immer wieder putzig, wie sich der Fragolin mit seinem ermüdenden, nicht enden wollenden Wortschwall an einer Partei abarbeitet, die keines Halbsatzes mehr wert ist. Weil sie längst klinisch tot ist, wenn nicht mausetot. Was "der Wähler", wie Fragolin im allerletzten Satz immerhin einräumt, längst verstanden hat, offebar im Unterschied zum Blogger.
Übrigens, ebenfalls im Unterschied zum Blogger hat "der Wähler" zugleich auch verstanden, dass er nicht aus Ibiza regiert werden und Politgangstern im Unterschied zu 1933 lieber nicht die Macht geben möchte.
"Machtstreben, Bonzenwirtschaft, Postenschacher, Steuergeldverschwendung, Korruption, Lüge, Asylabbau, Islamophobie, Misswirtschaft, Bauskandale, Leistungsfeindlichkeit, Doppelmoral, Heuchelei, Spaltung, Hetze und nicht zuletzt ausgiebige und genüssliche Wählerbeschimpfung" -
oder mit einem Wort: Ibiza.
Aoropos Islamophobie: dass der Übervater und Mythos der "Blauen", der Haider Jörgl, selbst stets gerne damit hausieren gegangen ist, dass er nicht nur islamischer Abstammung war (in der Tat ist "Haider" ein in muslimischen Ländern häufiger Name), sondern bei den arabischen Muftis jederzeit als gernst gesehener Gast aus- und ein ging, wird von seinem Follower Fragolin natürlich geflissentlich beschwiegen.
Cher (chère?)"Anonym" (von 19:50),
Übrigens, ebenfalls im Unterschied zum Blogger hat "der Wähler" zugleich auch verstanden, dass er nicht aus Ibiza regiert werden und Politgangstern im Unterschied zu 1933 lieber nicht die Macht geben möchte.
... sondern sie lieber bei den Politgangstern von heute, die sie schon seit Jahrzehnten innehaben, beläßt — das haben Sie leider zu ergänzen vergessen.
Macht nix, ich helfe gerne!
Cher (chère?) "Anonym" (von 19:55)
... dass der Übervater und Mythos der "Blauen", der Haider Jörgl, selbst stets gerne damit hausieren gegangen ist, dass er nicht nur islamischer Abstammung war (in der Tat ist "Haider" ein in muslimischen Ländern häufiger Name) ...
Ja, genau! Und "Alimente" zahlt bekanntlich einer, der Ali heißt ...
HErr, laß Hirn regnen!
SchauenSie mal auf der Seite Deutsche Familiennamen nach, wovon sich der Familienname "Haider" ableitet. Von "Heide". Ein "Haider" ist einer, dessen Vorfahren in einer Heide lebten bzw. von dort herkamen, als Familiennamen gebräuchlich wurden.
Ein sogenannter "Wohnstättenname" also — wie Ebner, Gruber, Bühler, Kogler und viele andere.
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