Montag, 24. August 2020

Fußnoten zum Montag

von Fragolin


Auf die Grazer Synagoge wurden zwei Anschläge verübt. Wie die Medien empört meldeten, wurden „rechtsextremistische Straftaten“ verübt, weil die Synagoge mit „antisemitischen Parolen“ beschmiert wurde. Und am letzten Wochenende dann ging der Täter am hellichten Tag mit einem Baseballschläger auf den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Graz los, als dieser gerade auf das Gelände der Synagoge fuhr.
Man musste das halbe Wochenende mal wieder in den „Schmuddelblättern“ des „Boulevard“ schnüffeln, um herauszufinden, dass die Parolen „propalästinensisch“ waren, was neuerdings anscheinend ein Herzensanliegen angeblicher „Rechtsextremer“ zu sein scheint, was verwundert, wenn man sieht, dass „Propalästinenser“ eher am Rande linker Demonstrationen auftauchen und neben Schreien wie „Juden ins Gas!“ oder „Juden ins Meer!“ dort auch durch folkloristisches Verbrennen der Flagge Israels auffallen. Über die Identität des Täters oder auch nur seine Beschreibung herrschte bis gestern nachmittag Grabesstille, die „Qualitätsmedien“ gaben erstmal keine weiteren Informationen.
Als dann das Foto ebenso veröffentlicht wurde, war klar, woher der Wind weht. Aber eine Frage im Forum wurde von mehreren Leuten mit einem klaren „Ja!“ beantwortet. Die Frage lautete: „Gehen die Straftaten jetzt jede einzeln als „politisch motivierte Straftat rechts“ in die Polizeistatistik ein?
Die gleichen Linken, die, unter Krokodilsgeträne den steigenden Antisemitismus beweinend, ebendiesen jubelnd importieren, werden sich die Hände reiben und die Terrorakte eines muselmanischen Arabers genüsslich als „rechte Straftat“ den rechten Parteien um die Ohren knallen.

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Der Corona-Irrsinn in Deutschland toppt den austriakischen noch um Klassen. Ein AfD-Abgeordneter (was das Ganze ja noch zu einem besonderen Verbrechen macht) wagte es, im Zug eine Nussschnecke zu essen. Prompt wurde die Polizei gerufen und ein halbes Dutzend Beamte baute sich vor dem Mann auf. Sein Vergehen war, während des Essens keine Maske aufgesetzt zu haben.

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Pünktlich zum Hochkochen des „Einzelfalles“ eines Palästinenser-Fans, der in Graz seinen Judenhass austobt, wird der Fall eines „rechtsextremen Polizisten“ hochgekocht, der seinen Hund „Adolf“ genannt haben soll. Man muss ja schnell auf „rechten Antisemitismus“ umschwenken, um das heiße Eisen „importierter Judenhass“ nicht anzugreifen.
Dazu ein paar Anmerkungen: Ein Neonazi, der seinen Hund „Adolf“ nennt, also seinem geliebten Föhrer täglich nicht nur die Kacke wegputzt sondern auch Kommandos wie „Adolf, sitz!“ oder „Pfui, Adolf!“ entgegenbellt, muss beim Geschichtsunterricht beim Opa aus der Waffen-SS nicht aufgepasst haben, denn der richtige Name des Hundes eines Föhrer-Verehrers wäre ja wohl „Blondie“. Wenn der Köter auch noch ein Schnauzer ist, wäre der Name „Adolf“ eigentlich sogar naheliegend, wenn man den Typen posthum verarschen möchte. Ob das bei den strammen Kameraden wirklich gut kommt, sei dahingestellt.
Also nur ein Idiot würde als Neonazi seinen Hund „Adolf“ nennen.
Aber gut, nur ein Idiot wäre Nationalsozialist, also irgendwie auch kein logischer Widerspruch.
Übrigens hat die Polizei festgestellt, dass der mutmaßliche Nazipolizist auch den Namen „Adolf Hitler“ gegoogelt hat. Was das aussagen soll, weiß ich nicht, denn ich habe schon etliches über Leute wie Mao, Stalin oder Fidel Castro gegoogelt, dass man mir mit der gleichen Begründung Kommunistenverehrung zuschreiben könnte. Was nun wirklich putzig wäre, weil mir diese Gestalten ebenso zuwider sind wie die nationalen Sozialisten oder generell alle Spielarten der Kollektivisten. So geht aber Schuldzuweisung heute.
Heute gilt es ja schon als Beweis, in die Hausnummer 18 zu ziehen.

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Ach ja, herzlichen Glückwunsch zum heutigen Sechziger an Franz Viehböck, den ersten und bisher einzigen Österreicher im All. Die Russen nahmen ihn 1991 mit auf die damals noch existierende „Mir“, wo er eine ganze Woche arbeitete.
Ja, liebe Kinder, Baumgartner war nicht der, der am höchsten flog. Und die Boomerkinder träumten vom Flug ins Weltall, weswegen sie nicht am Freitag die Schule schwänzten sondern am Samstag noch lernten und mangels Internet den Brockhaus durchbüffelten und am Sonntag alle Perry-Rhodan-Hefte und erreichbaren Scinece-Fiction-Bücher verschlangen. Sie glaubten an den Fortschritt und das Forschung einfach geil ist. Forschung im Weltraum megageil. Affentittengeil.
Ich befürchte, diese Zeit ist vorbei und kommt auch nicht so bald wieder.
Gratulation, Austronaut! Deine Generation hat an die Zukunft geglaubt.
Nun ist die Zukunft da, nur leider anders als erhofft.

Den Soundtrack der Futuristen lieferte damals übrigens der Franzose Jean Michel Jarre. Der zufällig auch heute Geburtstag hat und unglaubliche 72 wird. Seine elektronischen und experimentellen Klangexperimente waren ihrer Zeit weit voraus. Das ZDF ließ in den 70ern die futuristische Nummer „Oxygen II“ als Vorspannmusik zur britischen SciFi-Serie „Mondbasis Alpha 1“ laufen, die davon handelte, dass der Mond durch die Explosion eines lunaren Atommüllagers von der Erde getrennt wird und jetzt durch das Universum fliegt, unendliche Weiten und so. Die Zukunft damals war 1999. Kann man sich kaum noch vorstellen...



8 Kommentare:

Georg hat gesagt…

Die antisemitische Eintracht von Rechten und Pro-Palästinensern hat eine lange Geschichte und besteht schon über 80 Jahre. Der fanatische Judenfresser und Großmufti von Jerusalem, Haj Amin El Husseini, traf sich wiederholt mit dem „Führer“ und war während des Krieges dessen persönlicher Dauer- und Ehrengast in Berlin.

Ist also nichts Neues, denn Rechte wie Muslime ticken nach der Devise: der Feind meines Feindes ist meine Freund!

Michael hat gesagt…

Geschätzter Fragolin!

Darf man diese Tat instrumentalsieren? Ja klar, aber nur von "links"!
Vom Bundespräsidenten abwärts kommt die übliche Cerebralflatulenz: "Never again" heißt das neuerdings oder wie üblich "gegen Antisemitismus und Rassismus" und die Mahnwache, ja die absolut notwendige Mahnwache darf da nicht fehlen. Eins geht mir noch ab: das Konzert von Staatsgeld abgreifenden Künstlern.
Wer war nochmal der Täter? (vermutlich psychisch auffällig oder religiöser Wahn?)
Aber Österreich hat sich gefälligst demütig zu entschuldigen!
Den syrischen Täter thematisieren darf man nicht, dafür hat man ja die Österreicher!

MfG Michael!

Fragolin hat gesagt…

Werter Georg,
Sie meinen sicher die Eintracht von Muslimen und Sozialisten. Hardcore-Kollektivisten unter sich. Individualisten können weder mit den nationalen noch globalen Sozialisten noch irgendwelchen religionsfanatischen Rotten etwas anfangen.
Deshalb rennen die Israelfahnenverbrenner und "Juden ins Gas!"-Brüller auch begeistert auf Demos der Linken mit. Bei den von diesen Banden als "Rechte" und damit Nazis verhetzten Bürgerdemonstrationen findet sich solches Mordparolen brüllendes brüllends Judenhasser-Gesindel nicht. Sollte selbst Ihnen auffallen.
MfG Fragolin

Fragolin hat gesagt…

Werter Michael,
es wird auch dieser Fall des inzwischen ausgeforschten Syrers nach dem üblichen neorassistischen Schema ablaufen:
Wäre der Täter ein Österreicher, wäre er ein Rächtsäxträma, voll verantwortlich für jede Tat, mit der größtmöglichen Härte zu bestrafen und durch Veröffentlichung des Klarnamen der sozialen Ächtung zu unterwerfen. Als Syrer darf man davon ausgehen, dass es psychische Probleme sind und ein Hilfeschrei des armen seit Jahren mehrfach abgelehnten Asylforderers, der damit absolut nicht verantwortlich gemacht werden kann und nach einer Therapie auf Staatskosten dem Vollzugsbeamten Freifuß überstellt wird.
Lerne: Autochthone weiße Männer sind von höchster und edelster Entwicklungsstufe und selbst bei Fehlfunktionen immer voll und ganz für alles verantwortlich, Räffjutschies allerdings sind zivilisatorisch und psychisch als nicht voll ausgebildet zu betrachten und müssen von uns reinen Weißen am Patschhandi genommen und sanft, voller Rücksicht und Toleranz, geleitet werden.
So geht linker Rassismus. Ayaan Hirsi Ali hat das erkannt und benannt, deswegwn wird sie von Links auch so abgrundtief gehasst. Wenn man Linke kritisiert (oder gar vom Islam abfällt, auch das fällt auf...), verliert man selbst als misshandelte und gequälte farbige Frau den von Linken sonst so gerne verliehenen Opferstatus...
MfG Fragolin

Anonym hat gesagt…

werter Fragolin,

nicht nur der Name eines Hundes kann Probleme bereiten......die evangelische Kirche informiert und gibt folgende Tipps

https://www.evangelisch.de/inhalte/173517/18-08-2020/wuerttembergische-kirche-zum-fluechtling-keinen-hund-mitnehmen-bessere-willkommenskultur

überhaupt eine sehr interessante Seite.....man lernt nie aus

mlg Alexandra

PS: Seawatch4 ist fleissig im Einsatz ---->siehe Link....da wird auch "gebloggt"

sorry aber es war mir ein Bedürfniss 2x zu schreiben

Georg hat gesagt…

Werter Fragolin,
ich meine die alte und neue, nein, die stets bewährte Eintracht von Alt- und Neu-Nazis, alten und neuen Rechten mit muslimischen Antisemiten. Vom „Führer“ und seinem Intimus Husseini über den Dauerarabienpilger Jörgl Haider, der seine muslimisch-arabische Abkunft wie eine Monstranz vor sich hertrug (was lustigerweise keinen der ach so „islamkritischen“ Rechten gestört hat) bis hin zu Höcke, Kalbitz und deren Vordenker Kubitschek sowie dem Halle-Attentäter, der laut eigener Aussage die beiden biodeutschen Zufallsopfer nur deshalb hinrichtete, „weil die jüdisch ausgesehen haben“.

Anonym hat gesagt…

Zu den speziellen Methoden der Erfassung von politisch motivierter Kriminalität zwei ganz lehrreiche Artikel bei Stefanolix

https://stefanolix.wordpress.com/2016/05/26/die-statistik-der-politisch-motivierten-straftaten-lesen/

https://stefanolix.wordpress.com/2016/05/31/der-hintergrund-der-statistik-zur-politisch-motivierten-kriminalitaet/

Fragolin hat gesagt…

Werter Georg,
ja, Haiders Wege waren sehr seltsam, aber wenn man nach seinen Jüngern geht konnte der Mann ja auch direkt über das Wasser bis Arabien gehen. Aber Höcke und Kalbitz würde ich jetzt keine Nähe zum Islam zuschreiben, kenne die aber auch zuwenig, um das auszuschließen.
Trotzdem halte ich es für fahrlässig, den oft als "Antizionismus" getarnten Antisemitismus und den als Ablehnung gegen den Staat Israel camouflierten Judenhass in linksradikalen Kreisen einfach auszublenden oder damit zu relativieren, dass es eben auch antisemitische Rechte gibt.
Fakt ist, dass die Palästinenser ihre politischen Unterstützer in Europa auf der politisch linken Seite haben, nicht erst seit der Verbrüderung von PLO, RAF und Stasi.
MfG Fragolin