»Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen, und die Gesinnungen ändern
sich gewiß in einem Lande, wo Elefanten und Tiger zu Hause sind« ...
... wußte schon der ehrwürdige Geheimrat von Goethe. Ob im oben abgelichteten Lande Elefanten und Tiger zu Hause sind, wissen wir nicht (am Hotelstrand ist's jedenfalls eher unwahrscheinlich), doch über Seiner Exzellenz Gesinnung im Wandel – wie im Stand – gegenüber dieser jungen Dame im schwarzen Bikini, wäre es wohl reizvoll, hypothetisch nachgedacht zu haben ...
Aber das ist wohl ein weites Feld (vielleicht auch ein zu weites ...), jedenfalls eines voller Fallen und lieb- wie unliebsamen Überraschungen. Begnügen wir uns also, den geneigten Leser (die meist bei derlei Bikinischönheiten eher ungeneigte Leserin darf sich durchaus nicht, oder gerade dennoch angesprochen fühlen!) auf eine hoch- und tiefgelahrte germanistische Inaugural-Dissertation aus dem schönen Heidelberg hinzuweisen, die sich unter dem – Fontane genau, mit diesem aber Goethe frei zitierenden – Titel »Man wandelt nicht ungestraft unter Palmen« mit der »Semantik des Raumes bei Theodor Fontane« beschäftigt.
Wenn die (bei Abfassung noch nicht Dr.phil.-geschmückte) Autorin Nina Hirschbrunn nach vielen Unterkapiteln auf 412., der vorletzten Seite des Textes resumiert:
Wandeln wir also unter Palmen. Und warten wir dort auf Elefanten und Tiger – weitaus besser, als im Supermarkt darauf zu warten, ob alle Maskierten wohl auch brav einen Babyelefanten Abstand einhalten...
Aber das ist wohl ein weites Feld (vielleicht auch ein zu weites ...), jedenfalls eines voller Fallen und lieb- wie unliebsamen Überraschungen. Begnügen wir uns also, den geneigten Leser (die meist bei derlei Bikinischönheiten eher ungeneigte Leserin darf sich durchaus nicht, oder gerade dennoch angesprochen fühlen!) auf eine hoch- und tiefgelahrte germanistische Inaugural-Dissertation aus dem schönen Heidelberg hinzuweisen, die sich unter dem – Fontane genau, mit diesem aber Goethe frei zitierenden – Titel »Man wandelt nicht ungestraft unter Palmen« mit der »Semantik des Raumes bei Theodor Fontane« beschäftigt.
Wenn die (bei Abfassung noch nicht Dr.phil.-geschmückte) Autorin Nina Hirschbrunn nach vielen Unterkapiteln auf 412., der vorletzten Seite des Textes resumiert:
„Man wandelt nicht ungestraft unter Palmen.“ – Nein, das tut keine der Figuren. Sie alle bezahlen für ihren Aufenthalt außerhalb der Norm. Keine der Figuren, weder die ver-sinkenden Frauen noch die sitzenden Männer, weder die dahinsiechende Schöne noch der ehrversessene Baron, finden ihr Glück. Keiner kann sich „unter Palmen“ vor dem Blick der Öffentlichkeit und dem „Gesellschafts-Etwas“ entziehen. Keiner kann die er-littene Verletzung vollständig überwinden, keiner kehrt aus dem Palmenhaus unbe-schadet zurück.... dann trifft sie nicht nur Fontane, sondern wohl auch Goethe. Wer etwas Muße (und viel Interesse für Fontane) hat, der sollte die Dissertation durchaus mit Genuß und Belehrung gelesen haben. Oder zumindest: »quergelesen«. Auch wenn – sonst durchaus schätzenswerte – MINT-Apostel wie Hadmut Danisch vermutlich schon nach zwei Absätzen »Geschwätzwissenschaft!« knurren werden. Mag sein. Doch auch (im Doppelsinne) erlesenes »Geschwätz« vermag zu erbauen – ganz im Gegensatz zum unlesbaren Kauderwelsch der Genderistx und Soziologx.
Wandeln wir also unter Palmen. Und warten wir dort auf Elefanten und Tiger – weitaus besser, als im Supermarkt darauf zu warten, ob alle Maskierten wohl auch brav einen Babyelefanten Abstand einhalten...
6 Kommentare:
Sehr von mir geschätzter Penseur!
Das von Ihnen veröffentlichte Foto zum Text bewirkt, dass (M)man(n) sich unmöglich auf den Text konzentrieren kann!
MfG Michael!
werter Michael,
unser werter le Penseur bleibt leider in der Anonymität (in Zeiten wie diesen durchaus nachvollziehbar)..... aber wäre dem nicht so, bin ich mir sicher, dass er ihnen helfen würde ein sogenanntes ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) bezüglich diverser Texte von Fontane und Goethe zu überwinden .....die Fotos würden allerdings schnellstens in einer Schublade verschwinden *lach*....(ein kleiner humorvoller Seitenschwenk.......ich hoffe sie verstehen ein wenig Spaß)
mlg Alexandra
Chère Mme. alexandra,
ein kleiner humorvoller Seitenschwenk.......ich hoffe sie verstehen ein wenig Spaß
auf diesem Blog darf bei Gelegenheit gern auch herzhaft geblödelt werden! Ironie geht sowieso immer.
Humorlos pflegen hier nur die bezahlten und/oder ideologieverblendeten Trolle zu sein, die auf Fragolins (und meiner Wenigkeit) Süffisanzen und it's-me's kraftvollen Philippiken mit Gift und Galle reagieren ...
Lieber Le Penseur,
vielen Dank für die Erwähnnung und den Verweis auf meine Arbeit!
Aber auch ich muss miich auf das beigefügte Bild beziehen, mit dem Sie Stereotypen reproduzieren, die Innstetten und Crampas nicht hätten besser darstellen können.
Insofern zeigen Artikel, Blogs und Ähnliches, dass sich seit Effi auf dem Dachboden wenig geändert hat. Es bleibt, der Dame, die da so nett unter Palmen wandelt, zuzurufen: "Effi komm!"Ebenso bleiben die männlichen Leser gefangen im Palmenhaus, wenn unterstellt wird, dass ein Arsch am Strand die Aufmerksamkeit zu erregen hat.
Nichts für Ungut und so. Das Palmenhaus sollte nun langsam ausgediehnt haben.
Beste Grüße!
Chère Mme. (Mlle.?) Hirschbrunn,
danke für Ihre Meldung auf diesem Blog, die ich als "Gründungsautor" desselben (wie auch in concreto Verfasser des Artikels) zu würdigen weiß!
Wenn Sie meinen:
Aber auch ich muss mich auf das beigefügte Bild beziehen, mit dem Sie Stereotypen reproduzieren, die Innstetten und Crampas nicht hätten besser darstellen können.
Insofern zeigen Artikel, Blogs und Ähnliches, dass sich seit Effi auf dem Dachboden wenig geändert hat.
... nun, damit könnten Sie schon rechthaben! Die conditio humana (insbes. masculina) ändert sich nicht so schnell, wie sich unsere Sozial- & GesellschaftsklempnerInnen das wünschen (ich , das sei konzediert, ja weniger ...), und so wird der von Ihnen (ab)qualifizierte "Arsch am Strand" — welche Stereotypen wohl mitspilen mögen, wenn eine Frau von Ihnen auf ihren wohlgeformten derrière reduziert wird, wiewohl auch ihr Gesicht zweifellos äußerst reizvoll genannt werden darf? — auch weiter Aufmerksamkeit erregen, wobei die Art derselben wohl auch von der Art des ersteren abhängen dürfte.
Jedenfalls freut es mich, daß Sie mit Ihrer Reaktion beweisen, daß sich auch Germanistinnen mit Humor auf dem weiten (oder zu weiten?) Feld blogistischer Feuilletonistik zu bewegen verstehen! Das läßt hoffen ...
Vielen Dank!
---
P.S.: wegen der gelegentlich (insbes. in Zeiten meines Urlaubs, wo mir Artikel zu schreiben "unter Palmen" zu mühsam ist) eingestreuten Bilder von Bikinischönheiten wurde ich von "katholibanischer" Seite schon mal als "Erotikblogger" bezeichnet (bei manchen Leuten fragt man sich schon: hatten die noch nie eine Zeitschrift in Händen, oder gehen die mit verbundenen Augan an Reisebüro- oder Dessous-Plakaten vorüber ...?), obwohl ich einmal nachrechnete, daß die Artikel dieses Inhalts im niedrigen einstelligen Bereich der inzwischen über 9000 Artikel angesiedelt sind. Nun ja — manche sehen eben nur, was sie sehen wollen bzw. was sie nicht gesehen haben wollen.
Nun ja nun ja.... Ein weites Feld ist das hier nicht. Was Vater Briest äußert, ist (männliche) Unfähigkeit, sich mit Gesellschaftsklempner:innen (wie es in bekannter Szene Luise ist) auseianderzusetzen.
Gesellschaft, Frauen und Männer, ändern sich nicht so schnell. Da haben Sie Recht. Dass allerdings, mehr als 100 Jahre später, die Frauen- und Männerbilder reproduziert und hier noch ins Extreme ("Arsch", bei Effi war es nur ein Schaukeln) gesteigert werden, ist erschreckend und ernüchternd. Da hilft auch kein französiches Vokabular, die "putain" bleibt.
Das ist auch keine "conditio humana", sondern schlichte Unterdrückungs- und Unfähigkeitsbekundungen einer Männlichkeit, die sich, milde lächelnd, über Gendersternchen und Emanzipation hinwegsetzt und dabei offenbart, wie wenig sie aus Literatur und Geisteswissenschaft gelernt hat. Und diese Männlichkeit fragt sich dann, wie es sein kann, als Erotikblogger bezeichnet zu werden? Nun ja. Wenn Sie Erotik nutzen, um üer Literatur zu sprechen, dann zeigt genau DAS das Problem.
Kommentar veröffentlichen