Donnerstag, 6. August 2020

Fußnoten zum Donnerstag

von Fragolin

Gerechtigkeit ist ein Wieselwort, es gibt keine Gerechtigkeit weil es keine Gleichheit gibt. Es gibt keine Privilegierten oder Vernachlässigten und keiner der beiden trägt auch irgend eine Verantwortung für das Schicksal des anderen. Es gibt doch andere Möglichkeiten, zu zeigen, dass es irgendwas gibt, wo man gut ist, es muss ja nicht Formel 1 sein. Unsere Welt krankt daran, dass der super-reaktionsschnelle Formel-1-Pilot, der keine 3 Sätze fehlerfrei schreiben kann, beneidet wird von einem geschliffen formulierenden aber leider schneckenlangsamen Schreiberling. Oder der Progarmmierer vom Schweißer - der eine kann nicht schweißen, der andere nicht programmieren. So what? Diskriminierung schreien immer nur die, die glauben, es läge an den anderen und nicht an ihnen selbst, dass sie da sind, wo sie sind (und mit ihren Fähigkeiten hingehören) und nicht da, wo sie sein wollen.
Wenn ein 100-Kilo-Klumpen kein Weltklassesprinter werden kann, liegt das an der Kombination aus seinem Gewicht und dem Newtonschen Grundsatz der Masseträgheit..
Wenn er das Gewicht nicht aus eigener Kraft reduzieren kann, dann ist das Schicksal. Masseträgheit ist Physik. Das ist ein Naturgesetz.
Deshalb kann dafür weder sein Trainer was noch der schnellere Läufer.
Das Geplärre von "Diskriminierung" ist nur der Ausdruck der Unfähigkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuordnen.

Und als Zweites kommt die Unfähigkeit hinzu, die freien Entscheidungen freier Menschen in einer freien Welt zu ertragen. Wenn ich z.B. Vollverschleierte nicht in mein Geschäft lassen will weil ich die doof finde, ist das meine freie Entscheidung aus persönlichen Gründen auf Umsatz zu verzichten. Dem folgt deren freie Entscheidung, entweder Gesicht zu zeigen um einzutreten oder in ein anderes Geschäft zu gehen. Da wird niemand diskriminiert denn es wird niemandem geschadet. Was anderes wäre es, wenn ich der einzige Anbieter von Wasser weit und breit wäre und ich würde die lieber verdursten lassen als ihnen welches zu verkaufen. Da wird eine humanitäre Grenze überschritten - der Mensch hat die Verpflichtung, Menschenleben zu retten.
Aber alles andere ist hilfloses Nicht-Eingestehen-Können eigener Unfähigkeit, egal welche Ursache diese hat.


5 Kommentare:

Kreuzweis hat gesagt…

"'Gleiche Rechte' sind wider die Natur, sind die Zeichen der Entartung altgewordener Gesellschaften, sind der Beginn ihres unaufhaltsamen Zerfalls. Es ist intellektuelle Dummheit, den durch Jahrhunderte herangewachsenen und durch Tradition gefestigten Bau der Gesellschaft durch etwas anderes ersetzen zu wollen. Man ersetzt das Leben nicht durch etwas anderes. Auf das Leben folgt nur der Tod.
Und so ist es im tiefsten Grunde auch gemeint. Man will nicht verändern und verbessern, sondern zerstören. Aus jeder Gesellschaft sinken beständig ..."

Wer hat's gesagt? Und wann?
Das verrät uns hier - www.michael-klonovsky.de/acta-diurna/item/1403-17-juli-2020 - der edle Herr Klonovsky.

Jürgen hat gesagt…

"Tradition" ist selbst ein schillernder, denkerisch wenig hilfreicher Begriff. Er suggeriert, irgendwann sei einmal etwas vom Himmel gefallen, was seither ehern und unwandelbar fest stehe. Diesen Unsinn glaubt inzwischen nicht einmal mehr die Kirche, auch wenn sie es lange behauptet hat. Und sogar die Partei, die Herrn Klonovsky beschäftigt und ie gerne mit dem Anspruch auftritt, als einzige eherne Traditionen zu bewahren, hat überhaupt kein Problem mehr mit schwulen bzw. lesbischen Personen an ihrer Spitze, obwohl dies doch eigentlich ein abscheulicher "Traditionsbruch" ist.

In Wahrheit snd "Traditionen" ständig im Oszillieren begriffen und verändern sich. Eine "Tradition" setzt andere aus sich heraus.

Kreuzweis hat gesagt…

Lieber Jürgen,
gelegentlich sollte man schon etwas nachdenken und am Begriff arbeiten, bevor man Unfug "postet":

>> "Tradition" ist selbst ein schillernder, denkerisch wenig hilfreicher Begriff.

Das ist doch toll, der "moderne" Mensch liebt doch alles Schillernde - oder?
Warum "Tradition" denkerisch wenig hilfreich sein soll, erschließt sich mir nicht in Geringsten.

>> Er suggeriert, irgendwann sei einmal etwas vom Himmel gefallen, was seither ehern und unwandelbar fest stehe.

Mit Verlaub, das ist grober UNSINN! Tradition ist nix modern Vom-Himmel-Grfallenes, sondern etwas (langsam) GEWACHSENES!

>> Diesen Unsinn glaubt inzwischen nicht einmal mehr die Kirche, auch wenn sie es lange behauptet hat.

Ich bin hier gewiß nicht als Kirchenfreund bekannt, aber was soll hier plötzlich die Kirche ...??? Und nur weil die Kirchen auch zutiefst dekadent geworden sind, soll dies ein Argument gegen Traditionen sein???

>> Und sogar die Partei, die Herrn Klonovsky beschäftigt und ie gerne mit
>> dem Anspruch auftritt, als einzige eherne Traditionen zu bewahren,

Hä, aus welchem Universum sind Sie entsprungen: "eherne Traditionen" bei der AfD???
Die habe ich nichtmal bei der NPD gesehen. Aber das erzählen Sie mal besser den "heiligen" Juden oder Muselmanen, daß "eherne Traditionen" Mist sind!


>> hat überhaupt kein Problem mehr mit schwulen bzw. lesbischen Personen an
>> ihrer Spitze, obwohl dies doch eigentlich ein abscheulicher "Traditionsbruch" ist.

Mit schwulen Personen hatten nichtmal die Kirche oder NSDAP große Probleme, solange diese nützlich waren und die Institution nicht zum schwulen Zirkus machen wollten, wie es viele Institutionen in der brd heute sind.



Welch

In Wahrheit snd "Traditionen" ständig im Oszillieren begriffen und verändern sich. Eine "Tradition" setzt andere aus sich heraus.

Jürgen hat gesagt…

@kreuzweis:
eben, Sie sagen es: Tradition ist etwas langsam Gewachsenes. Aber darum auch nie "Vollendetes". Sie ist, weil die Zeit auch etwas Dynamisches und nichts Statisches ist, einem dauernden Wandel unterworfen. Jeder Jurist weiß das, weil die Rechtsprechung de Wandel von "Traditionen" unterliegt.

Fragolin hat gesagt…

Werter Jürgen,
deshalb hat jemand, der eine liberal-konservative Einstellung hat, auch kein Problem damit, wenn Traditionen dem Wandel der Zeit unterliegen. Trotzdem lehnt er die pauschale Verteufelung der Tradition als ewiggestriges Hindernis auf dem Weg progressiver Zukunftskämpfer, das brutal zerschlagen und vernichtet werden muss, vehement ab.
Traditionen sich aus sich selbst heraus weiterentwickeln zu lassen ist eben etwas anderes, als sie von außen gewaltsam zu formen oder gar zu zerschlagen.
MfG Fragolin