Samstag, 1. August 2020

Fußnoten zum Samstag

von Fragolin

Sozialismus wirkt: Böse neoliberal-ultrakapitalistische Miesmacher haben prophezeit, dass sozialistische Eingriffe in das Mietrecht dazu führen werden, dass eben nicht „wohnen leistbarer“ sondern Wohnraum für Mieter einfach knapper wird. Blöd, dass sie wieder einmal Recht behalten haben. Wohl ein Grund, warum sie dafür als „Rechte“ beschimpft werden.
Aber die SED-Schergen in der Berliner Landesregierung können ja auf ausreichend Erfahrung zurückblicken und eine Lösung anbieten: Wartelisten. Gab es schon in der DDR. Wohnen war „leistbar“, aber man musste schon einmal fünf oder sechs Jahre auf einer Warteliste stehen und bekam dann erstmal irgend ein grindiges Loch angeboten. Außer man war bereit, schwarz was draufzulegen oder den Richtigen zu schmieren. Vorwärts, Genossen, mit Volldampf zurück!

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Danisch fragt:
Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass die SPD
  • einerseits behauptet, dass jeder, der von einer Islamisierung redet, ein übler Nazi sei, der sich das ausdenkt und Fake News verbreitet, weil sowas jeder Grundlage entbehre,
  • andererseits aber gerade Sarrazin wegen kritischer Äußerungen über den Islam rausgeworfen hat, weil die SPD es nicht mehr duldet, den Islam zu kritisieren?
Liege ich da falsch, wenn mir das selbstwidersprüchlich vorkommt?“
Ich würde sagen: Nein.

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Endlich hat die SPD auch ganz offiziell den Bruch mit der historischen Sozialdemokratie vollzogen und sich voll und ganz in der Tradition der Sozialisten am linksradikalen Rand angekuschelt und einen störenden Geist wie Sarrazin aus der Partei gefeuert. In der SPD ist eigenständiges Denken nicht mehr gefragt, die Partei gibt die Linie vor und wer nicht mitsingt, wird abgeschossen.
Was die SPD nicht geschafft hat, ist den Kinderporno-Fan Edathy rauszuschmeißen. Lerne: Nichts ist bei den Linken schlimmer als Meinungsunkonformität. Du kannst machen was du willst, ein Charakterschwein sein, eine Hassboje wie Stegner oder ein Pädophiler wie Edathy, aber eine andere Meinung, die darfst du nicht haben. Niemals.
Mal sehen, wann die SPD mit der Linken wieder zur Neo-SED fusioniert. Ideologisch passt zwischen die eh kein Blatt Papier mehr.

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Wie es um die Meinungsfreiheit in Merkeldeutschland steht, musste wiederholt auch Dieter Nuhr erfahren. Jetzt warf ihn die sogenannte „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ aus ihren Reihen.
Nun mag man fragen, was Nuhr so Forschungs- und Wissenschaftsfeindliches abgelassen habe, um dort hinausgeworfen zu werden. Als Beispiel führt die „Welt“ das an:

Der Kommentar begann mit den Worten: „Wissen bedeutet nicht, dass man sich zu 100 Prozent sicher ist.“ Vielmehr bedeute es, über genügend Fakten zu verfügen, um eine „begründete Meinung zu haben“.
Es sei daher richtig, dass Wissenschaftler ihre Meinung änderten: „Das ist normal. Wissenschaft ist gerade, dass sich die Meinung ändert, wenn sich die Faktenlage ändert.“ Wissenschaft sei schließlich keine Religion, die absolute Wahrheiten verkünde.“

Also wer in der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ verkündet, dass Wissenschaft keine absolute Wahrheit kennt sondern nur Fakten sammelt, um Annahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu machen, ist, festhalten, das ist das, was in Merkeldeutschland von der Logik übriggeblieben ist, ein „Wissenschaftsleugner“ und muss gehen.
Wie es scheint, hat das ganze Land sich von Fakten und Wissenschaft komplett verabschiedet und jeder, der mit seiner Meinung auch nur leicht an Logik und Realität anstreift, muss einem laut kreischenden „Shitstorm“ der parolenbrüllenden Hirnlosen weichen. Eine Gesellschaft mentaler Zombies. Und die Politik folgt Scheißestürmern und Zeckenbissen.
Ich sehe eigentlich keinen Grund mehr, davon auszugehen, dass für Deutschland der „Point of no return“ nicht bereits überschritten ist.



3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Point of no return ist in Deutschland wohl schon lange überschritten, das sehe ich als "schon länger hier Lebender" - sprich: als Deutscher - genauso. Meine neugierige Frage ist: wäre Ihrer Meinung nach Österreich noch zu retten?

Franzl hat gesagt…

Fragolin schreibt seit vielen Jahren, dass die SPD (resp. SPÖ) eine linksradikale, kommunistische Partei ist, die sich mit Kriminellen gemein macht und unsere Länder systematisch zugrunde richtet. Dass er sich jetzt darüber echauffiert, dass diese linksradikale, kommunistische Partei einen aufrechten besorgten Patrioten wie Sarrazin rauswirft, ist völlig irrational. Das müsste ihn doch freuen, weil dieser aufrechte Patriot sowieso komplett in der falschen Partei war.

Seltsam nur, dass Sarrazin, statt nicht längst zur AfD gewechselt zu sein, die ihn seit Jahren einlädt, zu ihr zu kommen, weiterhin gegen seinen Ausschluss aus der SPD gerichtlich vorgehen will.

Fragolin hat gesagt…

Wrter Franzl,
ich würde mal das Wort "echauffieren" googeln. Ich habe nur festgestellt, dass es ein logischer Schritt ist. Aber es stimmt, ich gestehe, meine Verwunderung, dass ein Kinderpronofan sattdessen bei den Linksextremen bleiben darf, war gespielt. Das wundert mich nämlich in real ebensowenig wie Ihr Unvermögen, eine Feststellung von einem "Echauffieren" zu unterscheiden.
MfG Fragolin