Montag, 3. August 2020

Fußnoten zum Montag

von Fragolin

Für ein paar Tage verabschiede ich mich aus dem tagesaktuellen Geschehen und ziehe mich in das „faschistische“ Ungarn zurück, in das auszuwandern mir die kleinen linksradikalen Hetzer so gerne empfehlen. Und damit diese armen kleinen Blockwarte, die ohne ihre tägliche Ration Nachschub vom Fragolin hilflos an ihrem Hass würgen, nicht ganz ohne Futter in den Urlaub entlassen werden, gleich mal eine ordentliche Portion Happi für ihre Empörung und ihren Hass.

Heute in Form ein kleines Fundstück aus der Zeit, als Medien in den teutonischen Landen noch nicht durchvermerkelt waren und sich neutral mit Zeitgeschichte beschäftigen konnten. Das liest sich dann so:

War Adolf Hitler ein Linker?
Die Diskussion um den politischen Standort des deutschen Nationalsozialismus ist nie gründlich geführt worden. Klar ist jedenfalls: Zeit seines Bestehens hatte er mehr mit dem Totalitarismus Stalins gemein als mit dem Faschismus Mussolinis.“

Bei dem Gedanken, wie den Forentrollen vom linken Rand bei diesen Sätzen die Gesichtszüge entgleisen, verspüre ich einige gelinde Schadenfreude. Die lesen ab hier wahrscheinlich auch nicht mehr weiter, weil der pawlowsche Reflex die Synapsen explodieren lässt und der weitere Text nur noch aus den Worten „Hass“ und „Lüge“ besteht, mit Unmengen an Rufzeichen zerhackt.
Kleiner Tipp, liebe Linksextreme, auch wenn es wehtut: lest weiter! Ihr könnt etwas lernen und eine kleine Überraschung erleben.
Aber ich zitiere gerne weiter:

Manche guten Gründe sprechen dafür, dass der Nationalsozialismus politisch eher auf die linke als auf die rechte Seite gehört.“

Plopp! Die nächste Synapse explodiert. Durschhalten, Jenossen!

Auch hat er nach der so genannten Machtergreifung, anders als manche Angehörigen der Oberklassen hofften, die 1918 verloren gegangenen Vorrechte nicht wiederhergestellt. Stattdessen hat er den von Marx herkommenden Begriff der klassenlosen Gesellschaft einfach durch die Vokabel der „Volksgemeinschaft“ ersetzt und den immer noch Furcht erregend sozialistisch klingenden Begriff als eine Art ständiger Verbrüderungsfeier verkauft.“

Richtig. Man nehme etliche Zitate von Goebbels und Hitler und schreibe einfach mal einen anderen Namen darunter, einen glühenden Kommunisten, und es wird inhaltlich keinem auffallen. Ziehe denen das Hemd aus und reiße ihnen die Symbole vom Arm, und plötzlich ist da kein Unterschied mehr. Hatten wir ja gestern erst im Video. Wenn man nicht explizit dazuschreibt, von wem es kommt, erkennt man keine Unterschiede.

Ganz besonders pikant: wenn man sich die Geschichte anschaut und einmal die Jahreszahlen bewusst auf sich wirken lässt, dann wird einem klar, dass das heute gern getrommelte Narrativ, der Kommunismus wäre faktisch als Antifaschismus im Kampf gegen die Nazis (man vermeidet mit dieser Verballhornung ja sogar den Anklang an das Wort „Sozialisten“) gewachsen.
Nein, der Kommunismus war schon da und wütete bereits in der sogenannten Sowjetunion. Dort hatte Stalin bereits Millionen Tote produziert, als Hitler noch eine kleine Randgestalt in der linken Opposition darstellte. Die Nazis waren ein Ableger, ein aus dem linken Spektrum ausflockender Konkurrent, ein Kind der Sozialisten. Nicht die Kommunisten lieferten den Gegenentwurf zum Nationalsozialismus sondern die Nazis wollten über einen „deutschen Sozialismus“ den Einfluss ausländischer Kommunisten und damit gefühlte Fremdherrschaft abwehren.

Übrigens pikant am Rande: das wird auch der Grund gewesen sein, warum amerikanische Milliardäre (ach was, es wiederholt sich auch wirklich alles) lieber die Nazis unterstützten, denn das Nationale garantierte, dass der Kommunismus nicht zu einer Ehe zwischen dem an Bodenschätzen überreichen sowjetischen Agrarreich mit seinen endlosen Ressourcen und der deutschen Intelligenz und Ingenieurskunst führte. Denn eine Verbrüderung dieser beiden Reiche hätte eine Wirtschaftssupermacht schaffen können, vor der die USA schnell in die Knie gegangen wären. Das war nicht in deren Interesse und jeder, der die Feindschaft zwischen Deutschem und Russischem Reich beförderte, war ein brauchbares Werkzeug. Auch das hat sich bis heute nicht geändert.

Als im Frühjahr 1933 ganze kommunistische Kampfformationen geschlossen in die SA übertraten, wurde das von den roten Parteisoldaten keineswegs als Bruch empfunden, und der Berliner Volkswitz, der diese Einheiten als „Bulettenstürme“ verhöhnte („außen braun, innen rot“) deckt auf, wie nahe beieinander auch die Öffentlichkeit die einen und die anderen wahrnahm. Man wechselte sozusagen nur den Anführer und die Fahne, nicht einmal die Treffkneipe. Im Herzen blieb man Sozialist, nur dass man von nun an auch noch national sein durfte, kein „Vaterlandsverräter“ der Komintern.“

Wie heute noch. Der Unterschied zwischen den Sturmtruppen ist weder in ihrer Aggressivität und ihrem Fanatismus noch in ihrer kollektivistischen Durchseeltheit zu finden sondern ganz allein in ihren Symbolen. Brüder im Geiste, mit dem Ziel, das Bestehende kaputtzuschlagen um das neue, revolutionäre Wasauchimmer zu verbreiten. Modern sind da zu den internationalen und nationalen Sozialisten nur die Religionsfanatiker der Umma hinzugekommen. Jetzt haben wir eben noch eine Horde kaputtschlagender brüllender Massenmörder an der Backe. „Revolutionäre“. Ein Synonym für Menschen, die glauben, sich zu erhöhen, wenn sie alles niederbrennen. Nero-Syndrom.

Noch viele weitere Gemeinsamkeiten zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus lassen sich anführen, auch tiefer reichende. Wie häufig haben gerade die unversöhnlichsten Rivalen auf politischem Feld immer etwas von feindlichen Zwillingen. Auch in diesem Falle verhielt es sich so. Beide Epochengegner, die sich so erbittert bekämpften, träumten den Traum vom „Neuen Menschen“, der mit ihnen erst die Möglichkeit erlange, sich auf Erden zu verwirklichen; beide machten sich, wenn auch mit scheinbar gegensätzlichen Parolen, auf die Suche nach dem vor Zeiten verlorenen Paradies. Und beide hassten mehr als alles andere die bürgerliche Welt.“

Feindliche Zwillinge. Romulus und Remus. Kommunismus und Nationalsozialismus waren keine Gegensätze sondern Zwillinge, die um die gleiche Klientel buhlten. Wie zwei Brüder, die als Rennfahrer versuchen, den anderen mit jedem Mittel aus der Bahn zu werfen. Sie sind Gegner, aber sie sind keine Gegenteile sondern beides Rennfahrer mit dem gleichen Ziel und den gleichen Methoden.
Konkurrenz hat nichts mit inhaltlichen Unterschieden zu tun sondern entsteht immer durch inhaltliche Gemeinsamkeiten. Wer etwas ganz anderes verkauft als ich, ist nicht mein Konkurrent. Wer einem anderen Mädchen nachsteigt als ich, kann mir egal sein, aber wenn er bei meiner Ersehnten anbaggert, dann ist er ein Feind.

Wer sich die Jubelschreie in Erinnerung ruft, mit der führende Nationalsozialisten die Zerstörungen der deutschen Städte im Bombenkrieg begrüßten, erhält einen Begriff von der Radikalität ihres Hasses: Goebbels sprach von den „Gefängnismauern“ der bourgeoisen Welt, die jetzt endlich „in Klump geschlagen“ würden, und Robert Ley „atmete auf“: Endlich sei es „vorbei mit der Welt“, die sie verabscheuten.“

Heute eben „Bomber Harrys, do it again!“ oder „Deutschland du mieses Stück Scheiße!“
Die Sozialisten-Kommunisten-Kollektivisten sind wie sie sind. Zwischen Kommunisten und Nazis passt kein feuchtes Löschblatt.

Beide haben die Menschheit unendlich viele Opfer gekostet – Abermillionen bei diesen wie bei jenen.“

Ja, wie auch anders? Beide (und aktuell eben auch der Islamismus) haben das eine Ziel, den Neuen Menschen zu schaffen, und dafür müssen Alte Menschen entweder umerzogen und in das Kollektiv assimiliert werden oder sie werden vernichtet. Widerstand ist zwecklos, wir sind die Borg.

Der auffallendste Unterschied bleibt, dass der Nationalsozialismus sich schon im Programm unmenschlich ausnahm, während der Sozialismus in verschiedenen humanitären Maskeraden auftrat. Zu lernen ist aus dieser Erfahrung, dass alle Ideologien, was immer sie den Menschen weismachen, nie halten, was sie versprechen. Auf dem Papier wirken sie stellenweise verführerisch. Aber wer sich von der Zeit belehrt weiß und vor allem genauer hinsieht, entdeckt im Hintergrund all der idyllisch-egalitären Kulissen stets das nackte Grauen.“

Naja, das Programm der Nazis kam in keiner anderen Camouflage daher als das der Kommunisten oder das der Islamisten. Wer mit uns marschiert, dem verheißen wir das Paradies und unseren Feinden schlagen wir den Schädel ein, bomben wir die Birne weg oder säbeln wir den Hals ab, aktuell zutreffendes bitte ankreuzen. Kollektivistische Ideologien bergen immer das Grauen in sich, weil das Kollektiv eben nur ein anderer Name ist für den Mob. Siehe das gestrige Zitat von „Agent K“.

Ach ja, falls unsere Linkstrolle ihren Koller überwunden haben und aufgehört, mit der Stirn Hassparolen in ihren Laptop zu hämmern, weil der böse Fragolin fraglos mal wieder ein ultrarechtes faschistisches Fake-Hetzpapier zitiert hat, hier die Auflösung, wo man den Text findet: in der TAZ. Ja, die haben mal so geschrieben und solche Gedanken zugelassen. Ist zwar schon ein paar Jährchen her, dieser Artikel stammt aus 2003, aber naja, was war damals anders als heute in Deutschland, wo inzwischen jedes Abweichen von linksextremen Narrativen bereits zum journalistischen Suizid führt?
Der Kanzler hieß Schröder und war eher so eine Art selbstverliebter kaviarfressender Salonsoze. Der Typ, der die Annehmlichkeiten der Demokratie genießt und deshalb keine Ambitionen zeigt, an diesem Zustand irgendwas zu drehen.
Merkel ging durch die marxistisch-leninistische Schule, und das so aalglatt, dass sie das Privileg eines Studiums in Moskau genoss. Bei genau jenen Kommunisten, die auch nur Nazis mit anderem Symbol waren. Die kommunistisch sozialissierte Sozialistin Merkel wollte, so Zeitzeugin Lengsfeld, eigentlich in die SPD, aber die nahmen sie nicht. Also nahm sie eine Kurve über eine Kleinstpartei, die später von der CDU aufgeschnupft wurde, womit diese sich den Virus ihrer zerstörerischen sozialistisch-grünen Ideologie eingefangen hat.
Man vergleiche die politische Diskussion unter „Hol mir mal ne Flasche Bier“ Schröder mit der politischen Diskussion heute unter Merkel.
Ach ja, übrigens: Merkel war vor der AfD da. Der Schulterschluss einer auf DDR-Blockpartei getrimmten CDU mit linken und linksradikalen Kräften ist keine Folge des Auftretens der AfD, sondern das Erscheinen einer AfD die Folge der Verblockparteiung der Union. Wieder einmal ist die Reihenfolge zu beachten.

Der Vergleich der Gegenwart mit der Vergangenheit ist immer wieder erhellend. Deshalb wollen die Protagonisten der kollektivistischen Ideologien die Vergangenheit auch so gerne zerstören und neu schreiben, ihren Parolen anpassen, denn rational gibt es nicht ein einziges Argument, das für den Kollektivismus spricht, aber Millionen dagegen.

***

Zum Vorigen noch ein Zitat, einfach, weil es passt:
"In the First Amendment, the Founding Fathers gave the free press the protection it must have to fulfill its essential role in our democracy. The press was to serve the governed, not the governors." (Höchstrichter Hugo Black, USA, 1971, Fall „Pentagon-Papers“)
Anmerkung: Und wage es nicht, Untertan, die Herolde des Fürsten als „Meinungsmacher“ oder gar „Lügenpresse“ zu titulieren!

2 Kommentare:

Gudrun Enigmayr hat gesagt…

Wundervoll geführt, das Rapier!

Anonym hat gesagt…

Eine Kleinigkeit zur prinzpiellen Gleichheit von Nationalsozialismus und Stalinismus: Seit 1924 propagierte Stalin das Prinzip "Sozialismus in einem Land". In einem Land, das heißt: im eigenen Land. Und wenn man das in ein einziges Wort fasst, ist das nichts anderes als Nationalsozialismus.