Samstag, 28. Juli 2018

Falterblase

von Fragolin

Liebe Leute, ich bin irritiert. Hat mich doch gestrigen Tags wirklich jemand persönlich wegen der Verlautbarung zum Identitären-Prozess in Graz angeschrieben und darauf hingewiesen, dass eine solche Verschwörungstheorie, dass das alles von den Rechten selbst inszeniert war, nicht existiere und nun wirklich niemand, auch aus roten Kreisen, einen solchen Topfen behaupten würde.
Ach Leute.
Es wäre mir ja eine Freude, mir solches einfach nur auszudenken. Aber die Realität ist irrer, als sich selbst Kabarettisten ausdenken können.
Deshalb sehe ich mich bemüßigt, einen Link zu setzen auf die Twitterblase eines der führenden Wahrheitsfindungs- und Meinungsverbreitungsspezialisten des MiniWaMS, nämlich den allseits sich selbst als linksliberalen Menschen der neutralen Mitte missverstehenden falterblasigen Florian Klenk.
Der twittert nicht nur:

Der Justizminister hat den Identitären mit dieser juristisch schundigen Anklage einen großen PR-Erfolg ermöglicht.“

...sondern legt auch noch nach. Die Unterhaltung gestaltete sich wie folgt:

Frage: „Wurde eine Weisung erteilt?“
Antwort Klenk: „Nein. Anklage wurde genehmigt. Aber ich denke, er hätte einstellungsweisung geben müssen. Keine hohe verurteilungswahrscheinlichkeit“

Anmerkung: die katastrophöse Linksschreibung des Wortakrobaten der schreibenden Zunft wage ich nicht zu korrigieren. Wer bin ich kleiner Hobbyschreibling gegen den medialen Professionisten Klenk, dass ich es wage, ihm Orthographie beizubringen? Wobei ich nicht sicher bin, ob ihm bekannt ist, dass das nichts mit Vogelkunde zu tun hat.
Jedenfalls hat der ihm dann konternde Fragesteller die haargenau richtige, geradezu perfekte Antwort gegeben:

Ah jetzt verstehe ich es. Falter Chefredakteur fordert: Ein ex Fpö und jetzt schwarzer Justizministers soll eine Weisung zur Verfahrenseinstellung gegen eine Gruppe Identitärer erteilen. Und jetzt überlegen wir kurz welcher Rücktritt gefordert worden wäre wen er das getan hätte.“

Nicht nur welcher Rücktritt, möchte ich nachlegen, sondern überlegen wir auch einmal kurz, wer den am Allerlautesten gefordert hätte.

Aber ganz besonders g‘schmackig finde ich an der verqueren Logik des studierten Juristen (!) Klenk die Tatsache, dass nicht der, offensichtlich eher aus dem linken Milieu stammende, Anklage erhebende Staatsanwalt dafür verantwortlich ist, wenn eine „schundige“ Anzeige zur Verhandlung kommt, sondern der Justizminister, der den Staatsanwalt nicht zurückgepfiffen hat. Und jetzt kommt meine „Verschwörungstheorie“ Herr Klonk (denn das ist das Geräusch des offensichtlichen Anrennens an den Briefkasten): Ein linker Staatsanwalt hat genau deshalb das Ganze losgetreten, damit der Justizminister eingreift und man wieder einen „Skandal“ der Marke BVT daraus hätte stricken können und der Kern sich wieder vor jeder hingehaltenen Kamera hätte aufpudeln und die Falter-Standard-ORF-Filterblase den heraufdräuenden Faschismus hätte bekreischen können. Doch der Plan schlug fehl und jetzt bleibt nichts als die Erkenntnis, dass es zum Glück Richter mit Augenmaß gibt, die sich standhaft weigern, Gesinnungsjustiz zu betreiben.

Man kann mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Aber seitdem der Silberstein wieder in Wien gesichtet wurde, wird das verdammt schwer werden.

1 Kommentar:

Rizzo Chuenringe hat gesagt…

Es geht doch nichts über durchgeknallte linke Verschwörungstheorien, so von hinten durch den Blinddarm übers (linke) Nasenloch direkt ins (linke) Knie. Die korrekte Aussprache seines Namens lautet tatsächlich "Klonkonkonkonk..." (Echo verlaufend).