von Fragolin
Den ultrarechtsnationalfaschistischen blaunen Effen um den
unsäglichen Hetzer Vilimsky weht jetzt endlich ein demokratischer
und toleranter Wind entgegen! Es kann und darf nicht sein, dass im
friedlichen und demokratischen Europa des dritten Jahrtausends nach
der Geburt des Vernagelten rechtsextreme Hetzer noch immer das Volk
dazu aufstacheln, negative Meinungen über ihre glorreichen Führer
zu verbreiten! Sowas wie „Pontius Pilatus muss weg!“ ist
intolerabel! Deshalb hat die Demokratische Volksrepublik Europa jetzt
harte Reaktionen auf die unbotmäßigen Wortmeldungen
österreichischer FPÖ-Politiker überlegt.
In den Beamtenstuben und Parteibüros der EU herrscht rege
Betriebsamkeit. Es wird hektisch an einer neuen, für alle
Mitgliedsstaaten verbindlichen und rückwirkend ab Jahresanfang
gültigen Richtlinie gearbeitet, die Kritik an Kommissaren und ganz
besonders am Kommissionspräsidenten unter schwere Strafe stellt.
Unterhändler wurden nach Merkels Empfehlung bei Erdogan gesichtet,
um sich mit ihm zu konsultieren, wie man die Tatbestände
„Majestätsbeleidigung“ und „Beleidigung des Europatums“ mit
angemessener Folter ahnden kann. Der Versuch, Herrn Yücel für einen
Erfahrungsbericht zu erreichen, schlug leider fehl. Er hat
anscheinend das Staatsgebiet verlassen und wohnt jetzt auf Twitter.
Besonders Abgeordneten zum EU-Parlament wird künftig unter
Strafandrohung verboten sein, Kritik am Führer und seinen Wesiren zu
äußern. „Es kann und darf nicht sein, dass Abgeordnete glauben,
nur weil sie gewählt wurden, hätten sie irgend ein Recht, dem
Herrscher unbotmäßig zu begegnen!“ wird Junckers Sprecher
zitiert. Er selbst soll wohl gesagt haben: „Dieser Pöbel geht mir
am… äh, Krönchen, bring mir mal noch ´ne Kartoff… äh Karawan…
nee Karaffe von dem Roten!“
„In einer sozialistischen Demokratie“, so liest
man in der geheimen Agenda zur Erstellung der Richtlinie, die
angeblich von einer Vorlage aus dem Stasi-Archiv der Kahane-Stiftung
kopiert wurde, „darf es nicht sein, dass die Integrität der
Führerpersönlichkeiten infrage gestellt wird! Wenn der Genosse
Vorsitzende Hochverehrte durchlauchtigste
Kommissionspräsident von konterrevolutionären
Klassenfeinden renitenten Hetzern in irgend einer Weise
einer nicht seinem Stande angemessenen Art und Weise kritisiert oder
verunglimpft wird, darf das nicht toleriert werden!“ Interessierte
Kreise wissen zu berichten, dass in alten DDR-Archiven auch nach
dementsprechenden Gesetzestexten gefahndet wird, die man nur noch
geringfügig adaptieren muss. Alternativ wurde auch schon überlegt,
Die Bezeichnungen „EU-Kommission“, „Kommissionspräsident“
und „EU“ einfach durch „Obersten Sowjet“, „Genossen
Vorsitzenden“ und „Sowjetunion“ zu ersetzen, um mühseliges
Umschreiben von alten Texten zu vermeiden und entsprechende Gesetze
sofort nach deren Auffinden per Ukas zur Richtlinie zu erklären.
An der Tür zur Parlamentskantine und an die Innenseite jeder Klotür
der Abgeordnetentoiletten wurden von Aktivisten der zuständigen
Abteilung für Agitation und Propaganda der Europäischen
Jugendorganisation Zettel in mehreren Sprachen aufgehängt: „Man
darf die Person und das Amt nicht voneinander trennen! Jean-Claude
Juncker ist die EU! Wer Juncker kritisiert oder gar dessen
Rücktritt fordert, ist ein Feind der EU und will deren
Zerschlagung!“
Die Presseabteilung der EU und deren untergeordnete Medienagenturen
bereiten derweil Meldungen vor, die jeden Kritiker Junckers und jeden
Gegner der neuen Richtlinie als Antisemiten, Islamophoben,
Rattenfänger, Kinderfresser, Brunnenvergifter, Neonazi, Europahasser
und Menschenfeind einordnen. Wer es jetzt noch wagt, sein dummes
renitentes Maul zu etwas anderem aufzureißen als zur Lobpreisung der
Gloriosen Majestät, Truchsess Juncker von Merkels Gnaden, soll
gleich wissen, dass er isoliert da steht, selbst wenn er sich in
einer Mehrheit befindet! Die Leute können und müssen gleich darauf
vorbereitet werden, was ihnen blüht, wenn Angela die Prächtige den
Kaiserthron zu Brüssel besteigt!
Dann ist hier endgültig Schluss mit lustig, ihr Pack!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen