Samstag, 4. Juni 2022

Déjà Vu 1973 / 2022?

von  Sandokan  
 
 
 
Die sog. Ölkrise der 1970-er Jahre bezieht sich auf einen enormen Anstieg des Rohölpreises, der von Oktober 1973 bis März 1974 stattfand.
Viele ältere Semester erinnern sich bestimmt noch an die sog. Autofreien Tage um Benzin einzusparen.
Die offizielle Darstellung lautet, dass dies ein Schock für die Ölgesellschaften gewesen sei, zurück-zuführen auf den Ausbruch des Jom-Kippur-Krieges.
Dies stimmt jedoch nicht mit den geleakten Dokumenten der Bilderberg-Konferenz von 1973 überein, aus denen hervorgeht, dass die Möglichkeit einer solchen Preiserhöhung von vielen hochrangigen Öl- und Bankmanagern bereits zuvor diskutiert worden war.

In einem Bericht der britischen Zeitung Guardian aus dem Jahr 2011 heißt es etwa dazu: 
Die Entscheidung, Amerika zu boykottieren und den Westen als Reaktion auf die Unter-stützung Israels im Jom-Kippur-Krieg gegen Ägypten zu bestrafen, führte zu einem Anstieg des Rohölpreises von 3 Dollar pro Barrel auf 12 Dollar im Jahr 1974.
Bis heute ist dies wie gesagt die offizielle Darstellung der Ereignisse.
Die Tatsache, dass an der Bilderberg-Konferenz im Mai 1973 die teilnehmenden Vorstandsvorsitzenden der großen Ölgesellschaften bereits darüber diskutierten, wie ein Ölpreisanstieg von 400 % zu bewäl-tigen sei, scheint nach dieser Sichtwiese hingegen ein außergewöhnlicher Zufall gewesen zu sein.

Scheich Yamani (ehemaliger Erdöl-Minister von Saudi-Arabien) erklärte dazu 1973 und 1974, er sei "zu 100 % sicher, dass die Amerikaner hinter dem Anstieg des Ölpreises stecken würden".
Er fügte weiters hinzu, dass "sie sich viel Geld geliehen haben und einen hohen Ölpreis brauchten, um sich zu retten".
Wenn seine Vermutung stimmt, dann war der Jom-Kippur-Krieg vom Oktober 1973 auch ein Instru-ment, um die US-freundlichen Ölscheichs als Sündenbocke darzustellen, und die eigentlichen Motive zu verschleiern.
Bichler, Rowley und Nitzan kamen ebenso zu diesem Schluss und stellten fest, dass "Kriege im Nahen Osten das Instrument der Ölkrisen" (und nicht deren Ursache) waren, und sehen die Petrodollar-Gewinne als Machtergreifung dessen, was später als "ein supranationaler tiefer Staat" (Peter Dale Scott) oder "die Kabale" (Mark Gorton) bezeichnet wurde.
Die "Krise" überschwemmte jedoch auch saudische Geschäftsleute (darunter die Familie Bin-Laden) mit Petrodollars, die den berüchtigten Safari Club und den BCCI finanzierten - oft mit dem Bestreben, die "muslimische Sache" international zu fördern.

Die hohen Energiepreise waren also eindeutig positiv für die Erdölkonzerne, insbesondere für jene, die bereits entsprechende Vorbereitungen getroffen hatten.
Sie erleichterten etwa den Umbau der Wirtschaftsbasis des Vereinigten Königreichs, und beschleunig-ten ebenso den Ausbau Ölförderung in der Nordsee, so dass das Vereinigte Königreich schließlich zum Nettoexporteur von Erdöl wurde.


Ergänzend...

Das World Economic Forum von Davos (WEF) wurde übrigens 1971 gegründet und gilt vielen als Front- und Vorfeldorganisation wie ausführender Arm der Bilderberger.
Auch wegen zahlreicher personeller Überschneidungen - Klaus Schwab (offizieller Gründer und Chairman des WEF) etwa war lange Jahre auch Mitglied im Steering committee, dem inneren Zirkel der Bilderberger.
Schwab wird übrigens bei den Bilderbergern auch als einzige Person nicht mit seinem Heimatland angeführt, sondern ausschließlich als Internationaler Vertreter (INT).

1971 war aber auch das Geburtsjahr des sog. Petrodollars, als der damalige US-Präsident Nixon den Goldstandard für die US-Währung aufhob.
Die Welt schreibt dazu (Vor 40 Jahren begann die Ära des Gelddruckens, 15.08.2011): "...hatten sich die USA durch die Kriege in Korea und Vietnam finanziell überhoben und zu viele Dollar zur Kriegs-finanzierung in Umlauf gebracht.
Das Vertrauen in die Leitwährung schwand. Weltweit tauschten die Notenbanken ihre Dollarreserven in Gold, vor allem Frankreich fuhr mit Containern vor.
Langfristig drohte der Ausverkauf der US-Goldreserven, so dass Nixon die Notbremse ziehen musste."

Der durch die Ölkrise verursachte Preisanstieg schwemmte dann knapp zwei Jahre später große Mengen an Handelsüberschüssen in Form von Petrodollars in die Kassen der Erdöl exportierenden Länder, ein erheblicher Teil davon lief über Geschäftsbanken in den USA.
 

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Weil es schön passt...
Biden gibt Putin die Schuld.
https://youtu.be/uzFIuDwLHjc

Sandokan

Anonym hat gesagt…

Von CE___

Mir entzieht sich was dieser Artikel nun sagen bzw. insinuieren will.

Das die US-Ölgesellschaften den Yom-Kippur-Krieg geplant und vom Zaun gebrochen haben?

Halte ich im konkreten Fall für eine gewagte These.

Anonym hat gesagt…

Wie die Überschrift "Deja Vu" anzeigen soll geht es darum einige frappierende Ähnlichkeiten zur aktuellen Lage aufzuzeigen.
Schlüsse mag dann jeder für sich selbst daraus ziehen.

*) Ein schon länger schwelender Konflikt mit aktuellen Kriegshandlungen(Jom Kippur : Ukraine)

*) Einer der Beteiligten trägt laut westlichem Narrativ die Schuld für alle ökonomischen Verwerfungen (Ölscheichs : Putin)

*) Inflation und Energiekrise

*) Schwäche des Dollars (auch in Folge teurer, langjähriger Kriege - Korea & Vietnam : Afghanistan & Irak)

*) Versuch die Energieversorgung und Geldwirtschaft neu auszurichten a.) Währung - Weg vom Goldstandard und hin zur Bindung der Leitwährung US-Dollar an das Erdöl : Central Bank Digital Currency - CBDC
b.) Energieversorgung und Umweltschutz - Ölförderung in der Nordsee und Energiesparen : erneuerbare Energien statt fossiler und Elektromobilität
1970 gilt auch als Geburtsjahr der Umweltbewegung, der Begriff Umweltschutz wurde damals geprägt, Club of Rome "Grenzen des Wachstums" (1972) : heute als Klimaschutz bzw globale Erderwärmung.

Last but not least - Akteure die damals zum ersten Mal in Erscheinung traten sind auch heute wieder maßgeblich hinter den Kulissen beteiligt (Rockefeller Foundation, Bilderberger und vor allem das WEF).

Sandokan

Anonym hat gesagt…

Nachtrag: Quellen zu den Ausführungen gibt es bei den Fußnoten im ersten Weblink im Artikel