Ich wollte einen Text zur Frage schreiben, ob es rassistisches Dating gibt. Dann merkte ich: Auch ich treffe fast nur weiße Frauen. Bin ich selbst ein Rassist?

Rassismus ordnet unser Denken und Zusammenleben. Mit dem Schwerpunkt "Alltag Rassismus" wollen wir herausfinden, warum das so ist, was das für die Gesellschaft bedeutet und wie sich das verändern ließe. In diesem Teil stellt sich unser Autor die Frage, ob und wie ihn selbst rassistische Denkmuster prägen.

Ich liebe weiße Frauen. Das ist keine wertende Aussage, sondern eine Feststellung: Alle festen Partnerinnen, die ich in meinem Leben hatte, waren weiß. Ihre Eltern kamen aus Deutschland, ihre Großeltern auch. Woran liegt das? Und bin ich deshalb ein Rassist? Vor der Recherche für diesen Text dachte ich: Nein. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. 

In diesem Text sollte es eigentlich nicht um mich gehen. Ich wollte recherchieren, ob junge Menschen in Deutschland rassistisch daten – etwa indem sie unbewusst oder bewusst nicht weiße Menschen bei Tinder immer nach links wischen. Ich dachte, das betrifft mich nicht. Ich dachte: Mir ist die Herkunft ziemlich egal, auch ob eine Frau beispielsweise Kopftuch trägt oder nicht, kümmert mich nicht. Unter meinen Tinder-Matches, die ein guter Gradmesser für meine Präferenzen sind, sind viele Frauen, die nicht weiß sind oder nicht aus Deutschland kommen. Beim Wischen ist mir das egal. Dachte ich. Aber dann fiel mir etwas auf. 

Ich schaute mir meine Matches genauer an: Die sind relativ divers. Doch die Frauen, mit denen ich Kontakt aufnehme, sind fast alle weiß. Wenn sie nicht Deutsch sprechen, kommen sie aus den USA oder Australien, vielleicht Kanada. Auch eine Französin war dabei. Und von den Frauen, die ich dann tatsächlich in den vergangenen Monaten getroffen habe, waren fast alle weiß. Es gab eine Ausnahme. Wir trafen uns einmal, hatten einen netten Abend, mehr aber auch nicht. Das hatte nichts mit ihrer Hautfarbe oder Sprache zu tun, sondern einfach nur mit Sympathie und Anziehung. Oder? 
(Hier weiterlesen)
 Na klar! So etwas kann nur die Wochenzeitung für Gut- & BessermenschInnen — mit einem Wort »DieZeit« — veröffentlichen, denn jede normale Redaktion würde trotz aller Gutmenschlichkeit, die JournaillistInnen nun mal innewohnt, doch davor zurückscheuen, ihrer deutschen Leserschaft quasi ein implizites
»Bumst nicht mit Deutschen!«
vor den Latz
zu knallen. Das kann man höchstens nachhaltig veganes Hasenfutter fressenden GrünInnen zumuten, und vielleicht auch von denen nur zehn Prozent. Was numerisch etwa der Auflage des Wochenblattes entspräche ...