von Fragolin
Irgendwie geht gerade das Große Klagen durch das Land, aber nicht
das Weh- sondern das An-.
Teil
Eins: Popcorn.
Wie versprochen wartet Großes Kino auf uns bei der Liste Pilz.
Parteieintritte, Parteiasutritte, Obmannbezügeforderungen,
Obmannbezügehalbierungen, Bezügeschacher, Bezüge aus Spenden,
Bezüge, Bezüge – der Bezug der Liste zur Kiste mit den Bezügen
ist eindeutig. Nicht nur, dass sich die Cheerleader der Restgrünen
gerade die Finger wund verschwörungstheoretisieren (oha,
ausgerechnet die…), dass der toiflische Kurz bereits vor Jahren die
Bissmann zu den Neos geschleust hat, damit die von da aus zur Liste
Pilz wechseln und diese von innen zerlegen kann. Langsam mache ich
mir wirklich Gedanken über diesen diabolischen Jungspund, der
bereits Jahre bevor er in der ÖVP mehr tun durfte, als mit dem
Geilomobil zu Schaumparties zu brettern, nicht nur den Silberstein in
der SPÖ installieren konnte sondern eben auch die gesamte
Entwicklung der Grünen und der Liste Pilz vorhersehen und
beeinflussen konnte. Mit wem hat der seine Geschäfte gemacht!
Nun, zumindest liegen die Geschäfte des Herrn Pilz dank Kolba recht
offen in der Gegend herum, und dass die moralisch schon einmal einen
ziemlichen Dreckshaufen darstellen mit dem versuchten Mandatsschacher
habe ich bereits ausreichend ventiliert, ebenso dass ich das Vorgehen
rein laienhaft aus dem Bauch heraus für verfassungsrechtlich
bedenklich halte. Aber es kommt noch dicker, denn es gibt ja nicht
nur Menschen mit Moralempfinden sondern auch Anwälte (haha, der
musste sein…), und die kennen auch die rechtliche Seite der Causa.
Und diese Kenntnis führte über die vorliegenden Beweise direkt in
eine Klage gegen Pilz, die auch noch Bissmann erwischen kann.
Versuchter Mandatskauf ist nämlich strafbar und deshalb liegt jetzt
eine Anzeige gegen Pilz
beim Verfassungsgerichtshof. Ob der sich das leisten kann, diese
einfach vom Tisch zu wischen, bleibt abzuwarten.
Teil
Zwei: Überflieger
Nach jahrelanger penibler Recherche in den Netzwerken ist endlich ein
scheußlicher Fall übelster Naziverherrlichung in den Reihen der FPÖ
– wo sonst!!! - bekannt geworden: Ein obersteirischer FPÖ-Mandatar
hat vor Kurzem, also 2011, gewagt, eine Modellflugshow zu filmen und
auf Youtube zu veröffentlichen. Und dabei gab es auch ein Modell der
ME-163, für Modellbauer nicht etwa deshalb interessant, weil es ein
deutsches Flugzeug der Nazis war, sondern weil es das erste Flugzeug
der Welt mit Raketenantrieb war. Damals, 1941, eine technische
Revolution.
Aber wer so etwas baut, muss ein Nazi-Verherrlicher und Hitler-Fan
sein, da gibt es gar keinen Zweifel, und noch schlimmer ist jemand,
der den Startversuch dieses Modells auch noch filmt und auf die Tube
nagelt – ha! Was für ein widerlicher propagandistischer Versuch,
die Naziherrschaft in Österreich wiederherzustellen und den
demokratischen Rechtsstaat zu vernichten! Ein Faschist, der ein
solches Video eines Modellflugzeuges aus der Nazizeit veröffentlicht,
der, ja, äh, der zieht auch freiwillig in die Hausnummer 88, jawoll!
Und kauft seinen Kindern zu deren Volljährigkeitsgeburtstag 18
Kerzen! Wahrscheinlich fährt der Volkswagen!
Deshalb ist es nur konsequent, dass aufrechte zivilcouragierte
unterbelastete Nazijäger sofort Anzeige wegen Wiederbetätigung und
Verherrlichung des Nationalsozialismus erstatten. Wehret den
Anfängen! Vor Allem denen des eigenen Denkens.
Es kommt jetzt wohl konsequenterweise zu einer Flut von Anzeigen
gegen Amazon, bei denen man sogar Panzer und Kriegslokomotiven mit
eindeutigen Nazisymbolen kaufen kann, was auch mit Fotos dokumentiert
wird, auf die ich lieber nicht verlinke, weil ich keinen Bock habe
mich mit dem geistigen Sondermüll geistiger Pantoffeltierchen mit
eindeutiger Unterbeschäftigung (wenn nicht gar Untervögelung)
auseinandersetzen zu müssen. Denn die sind wirklich so krank in dem
Körperteil den ihnen der liebe Gott auf die Schultern getackert hat,
damit es am Hals nicht reinregnet, dass sie einen für so einen Link
auf ein öffentliches Webshop-Schaufenster anzeigen. Ist mir meine
Zeit zu schade für. Dass ich gerne über Vollidioten lästere,
bedeutet ja nicht, dass ich mich mit ihnen persönlich
auseinandersetzen möchte. Ganz im Gegenteil, je mehr Planet zwischen
denen und mir ist, umso besser.
Ich besitze nämlich neben einer ganzen Vitrine voll anderer Modelle
auch eines einer Dampflok der Baureihe 52 – ja, die Insider
erschauern schon und sehnen sich nach der Hausdurchsuchung des
Staatsschutzes, der dann eindeutige „Nazi-Devotionalien“ in
meiner Vitrine entdecken kann. Den „Flying Scotsman“ oder die
reinrassige 18.201 mit kommunistischem DDR-Hintergrund daneben werden
wohl niemanden interessieren.
Und während ich diese Schmuckstücke betrachte kommt mir noch so ein
Gedanke: Wenn Jahre alte Videosequenzen von Modellflugshows die
einzige Munition für ihre Moralbazookas sind, was die aufrechten
Drecksschleudern der Antifa noch neben irgendwelchen Liedtexten aus
dem Sperrmüll wühlen können, dann ist die FPÖ anscheinend intern
weit sauberer, als sich selbst die mutigsten ORF-Verweigerer
vorstellen mögen.
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