Sonntag, 3. Juni 2018

Tages-Anzeiger

von Fragolin

Irgendwie geht gerade das Große Klagen durch das Land, aber nicht das Weh- sondern das An-.

Teil Eins: Popcorn.
Wie versprochen wartet Großes Kino auf uns bei der Liste Pilz. Parteieintritte, Parteiasutritte, Obmannbezügeforderungen, Obmannbezügehalbierungen, Bezügeschacher, Bezüge aus Spenden, Bezüge, Bezüge – der Bezug der Liste zur Kiste mit den Bezügen ist eindeutig. Nicht nur, dass sich die Cheerleader der Restgrünen gerade die Finger wund verschwörungstheoretisieren (oha, ausgerechnet die…), dass der toiflische Kurz bereits vor Jahren die Bissmann zu den Neos geschleust hat, damit die von da aus zur Liste Pilz wechseln und diese von innen zerlegen kann. Langsam mache ich mir wirklich Gedanken über diesen diabolischen Jungspund, der bereits Jahre bevor er in der ÖVP mehr tun durfte, als mit dem Geilomobil zu Schaumparties zu brettern, nicht nur den Silberstein in der SPÖ installieren konnte sondern eben auch die gesamte Entwicklung der Grünen und der Liste Pilz vorhersehen und beeinflussen konnte. Mit wem hat der seine Geschäfte gemacht!

Nun, zumindest liegen die Geschäfte des Herrn Pilz dank Kolba recht offen in der Gegend herum, und dass die moralisch schon einmal einen ziemlichen Dreckshaufen darstellen mit dem versuchten Mandatsschacher habe ich bereits ausreichend ventiliert, ebenso dass ich das Vorgehen rein laienhaft aus dem Bauch heraus für verfassungsrechtlich bedenklich halte. Aber es kommt noch dicker, denn es gibt ja nicht nur Menschen mit Moralempfinden sondern auch Anwälte (haha, der musste sein…), und die kennen auch die rechtliche Seite der Causa. Und diese Kenntnis führte über die vorliegenden Beweise direkt in eine Klage gegen Pilz, die auch noch Bissmann erwischen kann. Versuchter Mandatskauf ist nämlich strafbar und deshalb liegt jetzt eine Anzeige gegen Pilz beim Verfassungsgerichtshof. Ob der sich das leisten kann, diese einfach vom Tisch zu wischen, bleibt abzuwarten.

Teil Zwei: Überflieger
Nach jahrelanger penibler Recherche in den Netzwerken ist endlich ein scheußlicher Fall übelster Naziverherrlichung in den Reihen der FPÖ – wo sonst!!! - bekannt geworden: Ein obersteirischer FPÖ-Mandatar hat vor Kurzem, also 2011, gewagt, eine Modellflugshow zu filmen und auf Youtube zu veröffentlichen. Und dabei gab es auch ein Modell der ME-163, für Modellbauer nicht etwa deshalb interessant, weil es ein deutsches Flugzeug der Nazis war, sondern weil es das erste Flugzeug der Welt mit Raketenantrieb war. Damals, 1941, eine technische Revolution.

Aber wer so etwas baut, muss ein Nazi-Verherrlicher und Hitler-Fan sein, da gibt es gar keinen Zweifel, und noch schlimmer ist jemand, der den Startversuch dieses Modells auch noch filmt und auf die Tube nagelt – ha! Was für ein widerlicher propagandistischer Versuch, die Naziherrschaft in Österreich wiederherzustellen und den demokratischen Rechtsstaat zu vernichten! Ein Faschist, der ein solches Video eines Modellflugzeuges aus der Nazizeit veröffentlicht, der, ja, äh, der zieht auch freiwillig in die Hausnummer 88, jawoll! Und kauft seinen Kindern zu deren Volljährigkeitsgeburtstag 18 Kerzen! Wahrscheinlich fährt der Volkswagen!
Deshalb ist es nur konsequent, dass aufrechte zivilcouragierte unterbelastete Nazijäger sofort Anzeige wegen Wiederbetätigung und Verherrlichung des Nationalsozialismus erstatten. Wehret den Anfängen! Vor Allem denen des eigenen Denkens.

Es kommt jetzt wohl konsequenterweise zu einer Flut von Anzeigen gegen Amazon, bei denen man sogar Panzer und Kriegslokomotiven mit eindeutigen Nazisymbolen kaufen kann, was auch mit Fotos dokumentiert wird, auf die ich lieber nicht verlinke, weil ich keinen Bock habe mich mit dem geistigen Sondermüll geistiger Pantoffeltierchen mit eindeutiger Unterbeschäftigung (wenn nicht gar Untervögelung) auseinandersetzen zu müssen. Denn die sind wirklich so krank in dem Körperteil den ihnen der liebe Gott auf die Schultern getackert hat, damit es am Hals nicht reinregnet, dass sie einen für so einen Link auf ein öffentliches Webshop-Schaufenster anzeigen. Ist mir meine Zeit zu schade für. Dass ich gerne über Vollidioten lästere, bedeutet ja nicht, dass ich mich mit ihnen persönlich auseinandersetzen möchte. Ganz im Gegenteil, je mehr Planet zwischen denen und mir ist, umso besser.

Ich besitze nämlich neben einer ganzen Vitrine voll anderer Modelle auch eines einer Dampflok der Baureihe 52 – ja, die Insider erschauern schon und sehnen sich nach der Hausdurchsuchung des Staatsschutzes, der dann eindeutige „Nazi-Devotionalien“ in meiner Vitrine entdecken kann. Den „Flying Scotsman“ oder die reinrassige 18.201 mit kommunistischem DDR-Hintergrund daneben werden wohl niemanden interessieren.
Und während ich diese Schmuckstücke betrachte kommt mir noch so ein Gedanke: Wenn Jahre alte Videosequenzen von Modellflugshows die einzige Munition für ihre Moralbazookas sind, was die aufrechten Drecksschleudern der Antifa noch neben irgendwelchen Liedtexten aus dem Sperrmüll wühlen können, dann ist die FPÖ anscheinend intern weit sauberer, als sich selbst die mutigsten ORF-Verweigerer vorstellen mögen.

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