Sonntag, 10. Juni 2018

Touché!

Meister Klonovsky möge mir verzeihen, daß ich (in Verletzung seiner Urheberrechte) dennoch wage, einen ganzen Passus seiner Acta diurna zu zitieren, aber es ist umumgänglich!


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Tischgespräch in saturierter Gesellschaft. Der Fall Susanna F. kommt zur Sprache. Man ist sich schnell einig, dass solche Vorkommnisse nicht verallgemeinert werden dürften. Dergleichen komme doch nur selten vor. Das Mädchen hätte besser aufpassen sollen. Sie scheine eine Herumtreiberin gewesen zu sein. Nein, um die eigenen Töchter müsse man wegen der Flüchtlinge keine Angst haben. Oder wie ich die Sache sähe. "Mich berührt das nicht", versichere ich. "Ich lebe in einer guten und sicheren Münchner Gegend. Die Polizei ist gleich um die Ecke. Meiner Familie kann nichts passieren. Wenn anderswo ein Mädchen umgebracht wird, ist mir das gleichgültig. Was soll ich mich darum scheren, es betrifft mich doch nicht."

Na das sei doch etwas zynisch, erklärt eine Dame und tut sacht pikiert. Ob ich tatsächlich so dächte?

"Nicht ich", erwidere ich, "Sie."

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 Von der Grausigkeit des Anlasses abgesehen (ein »Apart from that Mrs Lincoln, how did you enjoy the play?« kommt einem dabei unwillkürlich in den Sinn ...) — gibt es eine treffendere Schilderung jener crème de la crème unseres Okzidents (die Karl Kraus so richtig mit »Abschaum« verdeutschte), als diese paar Zeilen von Klonovsky?



3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Verehrtester Penseur, wenn demnächst die nächste Eskalationsstufe gezündet wird, ist Klonovsky mit seinem rasiermesserscharfen intellektuellen Florett einer der Ersten, der von der dumpfrotbraunen Jauche auch körperlich attackiert werden wird und zwar "unter billigender Inkaufnahme" seines Ablebens, wie es im Dictus seiner juristischen Inquisiteure wie des Kapauns Baptist Michales, der Zeitgeist-Dirne Ulrike Grave-Herkenrath und v.a.m. der willfährigen Knechte der Moral-Monarchin heißen wird.Und mit Sicherheit ist davon auszugehen, daß seine wunderbaren Auftritte mit der Gattin vandalisiert werden.
Mein (selbstgewähltes!) Metier ist u.a., die Befindlichkeit solcher rückratlosen Molusken im Enddarm des widerlichsten Staatsgebildes seit Adolphe zu beäugen. Ich darf anmerken, daß die erbärmlichen Freislerjünger an den Operettengerichten des Shitholecountrys Schland von tiefsten Ängsten, deprimierenden Zwangshandlungen und tiefgreifender Selbstunsicherheit gequält sind, die sie mit histrionischer Schärfe zu kompensieren suchen- ich kenne kaum eine Richter*_In, die nicht in Psychotherapie ist. Angst essen Seele auf- insofern unterscheiden sie sich gründlich von ihren Vorgängern bei Adolphe, die allesamt Überzeugungstäter waren.
Probates Mittel der Wahl wäre schlicht, der einen oder anderen den Schädel einzuschlagen und wir würden erleben, wie die Gerichte und die Wohnhäuser der Neurototissimos sich mit Lichtgeschwindigkeit in selbstgewählte Hochsicherheits-Knäste verwandeln, in denen sie vollends irre werden, besonders, wenn eins aus ihrer Brut noch einprägsame Erfahrungen mit der Welt der anderen macht. Nur zu! Ich kann es nur empfehlen!

Anonym hat gesagt…

Das erkühne ich mich zu bezweifeln, daß dem pseudointellektuellen Schabbesgoj Klonovsky körperliches Ungemach widerfahren würde. Jedenfalls nicht als nächstes.
D.a.a.T.

P.S. Habe am letzten Shabbes im Sudetengau mit alten Kumpels, Germanen, Sorben und Böhmen, die ein gemeinsames Steckenpferd umtreibt: Saufen und (kunstgerechtes) Raufen, gewandert (habe jetzt noch Froschenkel) und danach gezecht. An den Weihnachtsmann (Hohoho!) glaubt von denen keiner mehr.

Le Penseur hat gesagt…

Ach, wie interessant! Sie haben gewandert?

Vielleicht sollten Sie hier nachsehen, wie »wandern« konjugiert wird ...

Und warum Sie in dem Zusdammenhang an den Weihnachtsmann nicht mehr glauben, erschließt sich mir auch nicht.

Aber lassen wir's mal stehen, der LP-Blog ist schließlich für seine Redefreiheit bekannt ...