von Fragolin
Ich kann ausnahmsweise mit der Veröffentlichung nicht bis Sonntag
früh warten, denn diese Causa fliegt den Roten gerade sowas von um
die Ohren, da wird es in den nächsten Stunden wohl noch interessant.
Ich muss mir jetzt dringend eine Flasche guten Weines aus dem Keller
holen und den Abend genießen.
Der Pizzaprinzessin hängt ein veritabler Silberstein um den Hals,
bis zu dem das Wasser steht. Und die Füße versinken nach und nach
im Schlamm. Man kann davon ausgehen, dass mit diesem Wochenende das
Schicksal des Slim-Fit-Selbstdarstellers, auf ewig als ungewählter
Sesselwärmer in die Geschichte einzugehen, besiegelt ist. Da geht
nichts mehr. Die Roten haben den Bogen überspannt. Kern hat fertig.
Selbst wenn er jetzt den Niedertrachtbichler als Bauernopfer
abgeschossen hat, der Dreckbatzen klebt ihm an seinem Slim-Fit-Hemd
und wird dort abstinken bis zum Jüngsten Tag.
Nicht nur, dass sich die Roten mit Silberstein einen windigen
Gesellen an Land gezogen haben, der nicht aus den Reihen der vielen
ehrlichen und anständigen Unternehmer sondern aus genau jenem
Schmuddeleck der milliardenschweren Spekulanten, Blutdiamantenhändler
und korrupten geldwaschenden Staatsauftragsschmarotzer kommt, die
nach eigener verlogener Propaganda das Übel dieser Welt darstellen
(Stellen sie auch dar, aber erstaunlich ist ja, dass gerade die Roten
mit diesem Gesocks in einem Bett liegen und sich von denen auch noch
Drecksarbeit unter der Gürtellinie erledigen lassen.), nein, jetzt
haben sie mit dem beleidigten Anpatzen eines kleinen schmuddeligen
Boulevardblattes, das sich im Gegensatz zu einigen anderen Medien
auch durch Drohungen nicht hat davon abbringen lassen, interne
SPÖ-Mails zu veröffentlichen, auch noch mit den Medien verscherzt.
Und die scheinen vergrätzt zurückzuschlagen. Bei aller Konkurrenz:
Wenn einer das System angreift, wird er zum Abschuss freigegeben.
Und kaum glaubt der Angepisste, durch Bestrafung und Steuergeldentzug
ein Gratis-Blättchen disziplinieren zu müssen und getreu dem guten
alten Mao-Motto durch die Bestrafung des Einen die Anderen am
Gängelband zu haben, knallt ihm die „Presse“
(und dafür gebührt ihr ein hohes Lob) den eigenen Dreck ins eitel
geschminkte Gesicht. Und das mit Schwung. Gern hätte ich gesehen,
wie dem Sunnyboy die Gesichtszüge entgleist sein müssen, als die
„Presse“ mit den Unterlagen an die Öffentlichkeit ging.
Schon seit einiger Zeit geisterten Facebook-Seiten durch das Netz,
die sich auf Sebastian Kurz beziehen.
Die eine („Wir für Sebastian Kurz“) tat so, als wäre sie eine
offizielle Fan-Seite der ÖVP, und veröffentlichte dort gefälschte
Aussagen von Kurz und Sobotka, gefakte Umfragen, ob der Brenner
geschlossen werden soll und Ähnliches. Bereits damals forderte die
ÖVP die Löschung dieser Seite und erklärte, nichts damit zu tun zu
haben, und Kommentatoren zu den Artikeln vermuteten sogar die SPÖ
und Tal Silberstein hinter der Seite, wofür die Kampfposter der
Gegenseite sofort hämisch die Feigheit der Schwarzen und die eigene
Unbescholtenheit beschworen. Wie sich jetzt herausstellt, lagen die
aufmerksamen Kommentatoren absolut richtig: die Idee stammt von
Silberstein und es sind SPÖ-Schmutzkübelwahlkämpfer, die die Seite
aufgezogen und mit Lügen gefüllt haben, um so zu tun, als wäre die
Kurz-ÖVP rechts neben der FPÖ am fröhlichen Aufbau von
Internierungslagern und dem Aufmarsch von Panzern an der
italienischen Grenze interessiert, zum Zweck der Vertreibung der
gemäßigten Schwarzwähler der bürgerlichen Mitte von Kurz.
Die andere Seite („Die Wahrheit über Sebastian Kurz“) arbeitete
noch perfider: Sie agierte mit offen rassistischen Aussagen und
implizierte mit gefakten Strache-sympathisierenden Aussagen auch
noch, sie würde von FPÖ-Seite betrieben. So wollte man doppelt
reinhauen, nämlich Kurz niedermachen und gleichzeitig so tun, als
würden die Blauen das bei Wählern extrem unbeliebte dirty
campaigning betreiben. Die schon seit Langem schwärende Vermutung,
dass ein Gutteil der auch auf offiziellen FPÖ-Seiten immer wieder
auftauchenden Hasskommentare eigentlich von linker Seite
hineinproduziert werden, um dann schnell einen Screenshot vom eigenen
rassistischen Mist zu machen und mit diesem wieder eine Attacke gegen
die Blauen zu reiten, wird durch die Enthüllungen der „Presse“
immer wahrscheinlicher. Distanzierungen der FPÖ von dieser Seite
wurden von den linken Kommentatoren auch noch süffisant als billiger
Versuch der „rechten Hetzer“ abgetan, ihre Hände in Unschuld zu
waschen und sich als Opfer zu gerieren.
Und auch hier war es die SPÖ selbst, die eigene Dreckschleudern
beauftragte, auch dieses Erbe des sauberen Herrn Silberstein
fortzusetzen.
Ganz besonders übel stinkt die ganze Kampagne auch deshalb in den
Himmel, weil die von SPÖ-Strategen auf ihrer Fake-FPÖ-Seite
veröffentlichten antisemitischen und rassistischen Kommentare von
unserem Pizzaprinzesschen auch noch gegenüber der EU als Munition
zur „Warnung vor der rechtsextremen FPÖ“ dienten, quasi als
Vorbereitung neuer EU-Sanktionen im Falle der „falschen“
Regierungsbildung.
Was die Roten sich jetzt geleistet haben, sprengt eigentlich alles,
was bisher in Wahlkämpfen, selbst dem BP-Wahlkampf „Alle gegen
Hofer“, an Unappetitlichkeiten serviert wurde. Und damit haben sie
sich in eine Ecke bugsiert, in der ihr jede, und damit meine ich
wörtlich jede Schweinerei auch von den Medien und der Öffentlichkeit
zugetraut wird, jede Lüge, jeder Wählerbetrug und auch jeder
Wahlbetrug.
Wenn unser Prinzesschen jetzt noch so tut, als hätte er von nichts
gewusst, dann macht er sich endgültig lächerlich. Mag sein, dass
der eigentliche Strippenzieher der Niederträchtige war, kein Mensch
glaubt das Märchen, dass der Parteichef und Kanzler über die
Maßnahmen zum eigenen Wahlkampf nicht unterrichtet wurde. Den Joker
vom Ahnungslosen hat er bereits bei der Betonmauer vor dem (nicht
mehr lange) eigenen Bürofenster ausgespielt, deren Bauarbeiter er
selbst vorher bewirtet hatte. Von diesem Menschen kauft keiner mehr
irgendwas, weder einen Gebrauchtwagen noch ein ÖBB-Ticket.
Da hilft auch keine Notbremsung mehr: der Zug ist abgefahren. Kern
ist Geschichte. Aus der Schlinge bekommt er den Hals nicht mehr raus.
Die Medien haben sich auf ihn eingeschossen, und das zwei Wochen vor
der Wahl. Wenn die SPÖ jetzt noch überleben will, muss sie sich
rasch entkernen.
Für den Paillettenkapitän auf der Roten Titanic spielt es den
Letzten Walzer.
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