Dienstag, 12. September 2017

Österreichische Lösung

von Fragolin

Nachdem niemand die Absicht hatte, eine Mauer zu errichten, weil die Bauarbeiterbrigaden der PORR in Wien ja mit dem Wohnungsbau für zugewanderte Fachkräfte oder so eigentlich voll ausgelastet waren, hat der interimistisch eingesetzte Bundeskanzlerdarsteller nach einer kurzen Jause mit Bier und Pizza bei der fleißigen Bauwerktätigen, von deren Tätigkeit er vorher gar nichts wissen konnte, da er den Bau ja nicht allein beschlossen hatte und nicht wissen konnte, dass der Sobotka das ernst meint und auch sonst keine Ahnung hat, was in seinem Amt so los ist (immerhin kann man nicht immer im Büro sitzen, vor allem, wenn man Ortsfunktionäre und Bauarbeiter mit Essen und Trinken versorgen muss), entschlossen den Bau gestoppt und die eben erst gefütterten Bauarbeiter heimgeschickt. Zu blöd war die Optik, als, ähnlich bei der Affäre Silberstein, die Wahrheit entgegen allen Bemühungen doch hochblubberte, und es dem einfachen Wahlpöbel irgendwie nicht mehr einging, dass zwar ein Zaun an der Grenze Gaga und ein Schutz öffentlicher Gebäude zu teuer, sogar der Schutz des Parlamentes nicht einmal angedacht aber der Schutz ausgerechnet der größten Willkommensklatscher und Gegner der Aufhetzer zu „diffusen Ängsten“ ruhig eine millionenschwere Posse sein darf. Und so blubbert der nächste Skandal hoch: Nach der Bildungspolitik (die Kinder der Plebs in Migrantenklassen, die eigenen in Privatschulen), der Wirtschaftspolitik (die kleinen Unternehmen aussaugen und zum Klassenfeind erklären und selbst mit Multimillardären, Spekulanten und Blutdiamantenhändlern im Bett liegen) nun die Sicherheitspolitik (Ablehnung von Grenzsicherung und Abbau der Polizei, aber selbst mit Personenschutz hinter Betonpollern sitzen). Den Roten geht der Arsch auf Grundeis.

Und so hat man schnell eine österreichische Lösung parat: Statt einer Mauer sollen nun nur noch Poller aufgestellt werden. Eine Pickelschneise vor dem Kanzleramt, um die Ängste des Ungewählten vor einem radikalmuslimischen LKW-Fahrschüler oder auch mit Mistgabeln aufmarschierenden Ex-Wählern zu beruhigen.
Wie könnte jetzt eine wirklich österreichische Lösung aussehen?

Variante Europoller: Es werden nur Poller einer bereits ausgelaufenen Serie aufgekauft, die dadurch etwas billiger kommen, und auf Aufrüsten und Wartung komplett verzichtet. Die Poller sind zwar grundsätzlich versenkbar, allerdings versinken sie bei Nebel, Regen, Schneefall, Dunkelheit und Gewitter von selbst im Boden und müssen mühsam von speziell ausgebildeten Pollerhebebeamten des Wiener Magistrats mit Hand wieder rausgezogen werden, wobei nicht eindeutig geklärt ist, ob sie dann auch oben bleiben oder gleich wieder versinken. Aber bei Schönwetter und im Falle einer rechtzeitigen Beantragung des Terroranschlages im Bundeskanzleramt mit dem dafür benötigten Antragsformular 11/09 kann davon ausgegangen werden, dass dem Anschlag mit rechtzeitigem Hochfahren der Europoller begegnet werden kann.

Variante Rauchpoller: Es wird nur an einer Seite eine kleine Reihe von drei oder vier Pollern aufgestellt, die in einem eigenen Glaskastel mit verschließbarer Tür stehen, in dem es natürlich einen funktionierenden Rauchabzug gibt, damit gesundheitsschädlicher Feinstaub abgesaugt werden kann, falls jemand diese Poller mit einem Sprengstoffanschlag detonativ beseitigen möchte. Die Bewilligung des Terroranschlagsbegehrens ist nämlich davon abhängig, dass sich der Terroranschlagsantragssteller verpflichtet, sich nur innerhalb des Rauchpollerbereiches in die Luft zu sprengen. Das für die Haltbarkeit dieses Glaskastels bei Nutzung durch Sprenggläubige notwendige druckfeste Glas macht das Ganze natürlich extrem teuer, aber das wird nach Berechnungen durch das Bundeskanzleramt durch die Antragskosten für die Terroranschlagsantragsbearbeitung locker doppelt wieder reingeholt.
Aus zuverlässiger Quelle war außerdem zu erfahren, dass auch in Terroristenkreisen nicht jeden Freitag gesprengt wird.

Variante Bildungspoller: Es dürfen maximal 25 Poller in einer Reihe stehen, wobei es in den ersten vier Jahren keine Bewertung der Standfestigkeit und Nützlichkeit der Poller geben darf und auch später die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Poller maximal festgelegt werden dürfen mit:
1. sie dürfen nicht von selbst umfallen,
2. wenn sie doch von selbst umfallen, müssen sie darlegen, warum sie lieber liegen als stehen,
3. wenn sie das nicht wollen, können sie einfach liegen bleiben, ohne dass es zu einer diskriminierenden und pollerverachtenden Negativbewertung kommt.
Poller, die nicht verstehen, was man eigentlich von ihnen erwartet, werden durch beigestellte Förderpoller gestützt.

Variante Migrationspoller: Die Poller müssen verpflichtend im Ausland gekauft werden und der österreichische Staat verpflichtet sich, diese Poller mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nicht nur zu hegen und zu pflegen, wozu gehört dass die Poller unter ein wettersicheres Dach gestellt und von einer eigenen Pollerintegrationsbrigade täglich gereinigt und poliert werden, sondern auch zu schützen, zu welchem Zweck dann die Pollerlinge durch österreichische Kollateralpoller umstellt werden. Und es muss strikt darauf geachtet werden, religions- und kultursensibel Poller auf ihren Wunsch hin nach Mekka auszurichten oder an ihrem kleinen Pollerchen fachgerecht zu beschneiden. Sie haben das Recht auf fünf Gebetspausen am Tag, zu denen sie automatisch im Boden versinken dürfen.
Im Falle des Besprühens der Migrationspoller mit Schweineblut werden automatisch Staatsschutz und Terrorbekämpfung aktiv. Selbst bei ordnungsgemäß beantragtem Anschlag wird dazu keinesfalls eine Bewilligung erteilt!

Variante Vollpoller: Wir stellen statt Pollern einfach eine Reihe starker Vollpfosten auf dem Ballhausplatz auf. Aus verlässlicher Quelle ist zu erfahren, dass es mindestens 183 davon ganz in der Nähe gibt. Die wären zwar nicht gerade billig, würden aber keine Zusatzkosten verursachen, wenn man sie einfach da hinstellt. Und sie wären mobil und könnten endlich etwas Sinnvolles tun und dort als Antiterrormauer aufgestellt werden, wo die wirklich von Terror Bedrohten leben: in den Einkaufsstraßen, bei den Volksfesten, auf den Touristentreffpunkten.

Das Büro vom Papa kann nämlich entsprechend der aktuellen Bedrohungslage der Kleine Nico mit der Steinschleuder verteidigen.
Nur vor dem Büro vom Almsascha, da sollen die Poller aufgestellt werden. Da sind das nämlich keine, sondern Brückenpfeiler. Nur für die Brücke muss der Auftrag erst neu ausgeschrieben werden.
Nach der PORR muss ja wieder die STRABAG zum Zug kommen.
Dann kann unser Pontifex Alpicus über diese Brücke zu seinen Untertanen schreiten und ihnen die Empfehlung, doch endlich alle aus Solidarität mit den armen diskriminierten Musliminnen der Welt nur noch im Stoffsack herumzulaufen, direkt verkünden. Wenn wir soweit sind und auch der letzte Zweifler sich unterworfen hat, brauchen wir uns vor Anschlägen nicht mehr fürchten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Weil's so gut dazupasst: da gab es im Juni 2015 (also drei Monate vor der katastrophalen Aufgabe der staatlichen Souveränität von Deutschland und Österreich) einen Artikel in der "Welt", wo folgendes zu lesen stand:

https://www.welt.de/politik/ausland/article143186475/Das-naechste-grosse-Schlachtfeld-ist-Europa.html

>> Vor einem Jahr rief der IS sein Kalifat aus. Jetzt bereiten die islamistischen Terroristen eine neue Strategie vor. Systematisch schleusen sie Kämpfer über Flüchtlingsrouten in die EU.
...
Doch nun scheint es, als bereite der IS zusätzlich eine neue Strategie vor: Zahlreiche Indizien deuten darauf hin, dass er systematisch arabische Kämpfer nach Europa schleust. Offenkundig gründen sie Netzwerke. Und es ist sicher, dass sie Krieg wollen. Der IS weitet den Krieg auf Europa aus.
...
Für die heimlichen Gesandten des IS ist Griechenland offenbar eines der wichtigsten Tore nach Europa. Hier haben sie auch die perfekte Tarnung: den unüberschaubaren Strom ihrer fliehenden Opfer. 200.000 syrische Flüchtlinge sind bislang nach Europa gelangt, und unter sie haben sich zahlreiche Mitglieder des IS gemischt, ist sich Michaletos sicher, dessen Heimat ein Hauptfluchtpunkt für die Menschen aus dem Bürgerkriegsland ist. <<

Wenn es die "Welt" wusste, wussten es auch die europäischen Regierungen. Und wenn Merkel und Faymann dennoch die Grenzen geöffnet und damit feindliche Kämpfer ins Land gelassen haben, erfüllt das den Tatbestand des Hochverrats.

FritzLiberal

Biedermann hat gesagt…

Auch vor dem Kölner Dom wollte niemand eine Mauer errichten, nach Barcelona haben es sich die Stadtväter und -mütter dann anders überlegt. Irgendwie gotisch anmutende Klötzchen schützen jetzt den Dom, den Kardinal und das Fußvolk. Manche sagen Merkel-Lego.