Freitag, 8. September 2017

Alternative Fakten IV

von Fragolin

Fortsetzung von hier.

Weiter geht es in diesem „Dossier“ der „SZ“. Zum letzten Mal.

Einige Menschen befürchten die Ausbreitung von Parallelkulturen und den Verlust der kulturellen und nationalen Identität. Protestbewegungen warnen vor einer "Islamisierung" durch Migranten.“

Diese Parallelkulturen existieren bereits. Ihr befürchtet doch auch ein Ausbreiten der Vogelgrippe, wenn irgendwo eine Schwalbe tot vom Ast fällt. Es gibt sie bereits. Und sie werden größer und machtvoller. Inzwischen gibt es „No-go-Areas“ mitten in Deutschland. Wo ein Mensch mit einer Kreuzkette um den Hals oder einer Kippa am Haupt damit rechnen muss, folkloristisch darauf aufmerksam gemacht zu werden, dass solches neuerdings auf deutschem Boden als unerträgliche Provokation empfunden werden darf. Wie übrigens, per Youtube-Video anschaulich gemacht, auch das Tragen der Schwarz-Rot-Goldenen Deutschlandfahne.

Die Zahlen sprechen dagegen, dass muslimische Flüchtlinge und Zuwanderer Deutschland stark verändern. 82,7 Millionen Menschen leben in der Bundesrepublik, die Zahl der Muslime schätzte das BAMF Ende 2015 auf 4,4 bis 4,7 Millionen. Das sind weniger als sechs Prozent. Selbst wenn alle wahlberechtigten Muslime für eine Islam-Partei stimmten, würde die es wohl kaum in den Bundestag schaffen - geschweige denn eine Mehrheit zustande bringen, um Gesetze zu beschließen.“

Erstens sind die Zahlen geschätzt und somit nicht aussagefähig.
Zweitens kann man natürlich Statistik für alles missbrauchen, aber man darf sie sich wenigstens genauer ansehen. In den Ballungsgebieten sieht es nämlich komplett anders aus. Und es gibt Stadtteile (ach, möge sich jeder die Statistiken dazu ergoogeln, es gibt mehr als genug davon), in denen der Moslem-Anteil an der 50%-Marke kratzt. Und das Problem mit diesen Leuten ist nicht ihr Wahlverhalten (das kommt noch).
Vorhin wurde gerade die Demografie bemüht. Es gibt Städte, in denen der Ausländeranteil der Kinder bei über 70% liegt. Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil.

Gruppen mit dem gleichen religiösen, nationalen oder ethnischen Hintergrund schotten sich manchmal von der Gesellschaft ab.“

Ja. Das ist aber nicht das Problem. Es gibt Parallelgesellschaften jeder Coleur. Chinesische Communities, vietnamesische Communities, russische Communities. Sie haben ihre eigenen Regeln, klären ihre Probleme intern, können manchmal nur sehr miserabel deutsch, haben mit unserer Lebensart nix am Hut und schotten sich gern ab. Aber sie haben eines mit uns gemeinsam: die gegenseitige Akzeptanz und den gegenseitigen Respekt. Sie legen unsere Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft nicht als Schwäche aus und erkennen unsere kulturelle Führungsrolle in unserer angestammten Heimat einfach an. Und siehe da: Mit denen gibt es keine Probleme.
Die gibt es nur mit einer einzigen Gruppe, einer einzigen Religionszugehörigkeit.

Solche Parallelgesellschaften sind auch eine Reaktion auf die Ablehnung der Identität von Menschen durch die Mehrheitsgesellschaft.“

Quatsch. Absoluter Blödsinn.
Erstens: Das Pochen auf eine eigene Identität wird seltsamerweise bei den Deutschen als rassistisch und voll Nazi dargestellt, die „Identitären“ als rechtsradikal eingestuft und vom Verfassungsschutz verfolgt. Scheinbar hat in Deutschland jeder das Recht auf die Anerkennung einer eigenen Identität, nur den Deutschen darf man diese ungestraft absprechen.

Zweitens: Niemand lehnt die Identität von Menschen ab und treibt sie somit in Parallelgesellschaften. Das ist eine dreiste Umkehrung von Ursache und Wirkung. Menschen rotten sich immer in Gruppen zusammen. Man beobachte mal Urlauber irgendwo auf der Welt; die treffen sich erstmal an der Bar und besaufen sich unter Beteuerung der Schönheit der eigenen Heimat, wenn sie mitbekommen, dass sie aus dem gleichen Stall kommen. Trifft man irgendwo in Hongkong einen Deutschen am Flughafen, kommt man sofort ins Gespräch und testet erstmal aus, ob man vielleicht mehr gemeinsam unternehmen kann. Menschen bilden Gruppen. Eben auch Chinesen, Vietnamesen, Russen oder eben Moslems. Nur weht ausgerechnet aus der Moslem-Gruppe unserer Gesellschaft ein eisiger Gegenwind aus Verachtung und Hass entgegen, und es gibt keinen einzigen Grund auf der Welt, weder Toleranzgedusel noch Gutmenschlichkeit, das unsere Gesellschaft das widerstandslos und verständnisvoll hinzunehmen hat.

Wenn eine Muslimin meint, sich von unserer Gesellschaft abschotten zu müssen und sich in einen Stoffsack einnähen lässt, dann soll ihr Wille geschehen. Sie hat sich aus unserer Gesellschaft verabschiedet, niemand hat sie verstoßen. Soll so sein. Ich halte es nur für unerträglich, dass die muslimische Jammergesellschaft grundsätzlich und immer für alles, was sie tut und was ihr widerfährt, andere verantwortlich macht. Niemals ist es ihre eigene Entscheidung, immer werden sie von anderen durch Diskriminierung und ungenügende Anerkennung dazu getrieben, mimimi. Eine absolute Memmengesellschaft, immer sind alle anderen verantwortlich, niemals können sie für irgendwas. Männer fallen über Frauen her, weil sie Opfer ihrer Triebe und der Schlampenhaftigkeit der Weiber sind. Sie schächten Ungläubige weil sie von deren Existenz beleidigt und traumatisiert werden. Sie führen sich auf wie die größten Arschlöcher, weil die nichtmuslimische Gesellschaft sie nicht liebt.
Dass die nichtmuslimische Gesellschaft sie vielleicht deshalb nicht liebt, weil sie sich wie Arschlöcher aufführen, wird dabei nicht einmal in Erwägung gezogen.

Manche Auslegung des Islam lässt sich nicht mit den Gesetzen, Regeln, Normen und Werten in unserem Land vereinbaren.“

Frag den Imam des Vertrauens: es gibt keine Auslegung des Islam, es gibt nur den Islam. Den es, wenn es opportun ist, bekanntlich nicht gibt. Es gibt die Heiligen Schriften und deren Inhalt ist per grundlegendem Glaubenssatz absolut wörtlich, unumstößlich und unauslegbar weil es das originale Wort ihres Götzen ist, das von keinem Menschen hinterfragt werden darf. Und die Tatsache, dass die Anweisungen und Regelungen der Heiligen Schriften sich nicht mit den Gesetzen, Regeln, Normen und Werten in unserem Land vereinbaren lassen, die allerdings historisch gewachsen, im gesellschaftlichen Konsens übernommen und in demokratischen Entscheidungsprozessen in Gesetze gegossen wurden, führt zu genau der Reibung zwischen der Mehrheit der muslimischen Gemeinschaft und unserer christlich-abendländischen Gesellschaft. Und ich habe den Verdacht, das Reiben hat noch nicht mal richtig angefangen. Das wird noch Reibung geben, bis es funkt.

Die Diskriminierung von Frauen hat in unserer aufgeklärten Gesellschaft nichts verloren.“

Richtig. Und ich wäre verwundert, wie besonders progressiv-ultralinke Feministinnen diese Diskriminierung und Verstoffsackung sogar noch bejubeln, wäre mir nicht längst klar geworden, dass denen die Zerstörung der verhassten bestehenden Gesellschaft so wichtig ist, dass sie für diesen Zweck auch auf die Rechte von Frauen pfeifen. Oder anders: Weil alte weiße Männer gegen das Verstoffsacken sind, sind Feministinnen dafür, denn sie beziehen aus Prinzip die gegenteilige Meinung ihrer selbsterklärten Feinde.

Unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung spricht aber anderen Auslegungen zufolge eher gegen ein Burka-Verbot: Zwar darf keine Frau gedrängt werden, Kopftuch oder Burka zu tragen. Aber keine, die das freiwillig tut, sollte gezwungen werden, sie abzulegen.“

Stimmt, da bin ich voll dabei. Im Gegenzug darf aber auch niemand per Gesetz gezwungen werden, dem mit dem Verstecken hinter Stoffwickeln Ausdruck verliehenen Wunsch nach Abschottung von der Gesellschaft nicht nachzukommen und diese Vogelscheuchen demonstrativ zu ignorieren. Eine freiheitlich-demokratische Grundordnung würde nämlich auch gegen erzwungene Anerkennung von persönlich Abgelehntem sprechen, aber da hört sie in der Praxis ebenso schnell auf wie bei der Meinungsfreiheit. Jeder Mensch soll das Recht haben, sich als Vogelscheuche zu verkleiden und jeder andere Mensch soll das Recht haben, die Vogelscheuche dafür auszulachen. So sieht Freiheit aus.
Aber mit dieser Einschränkung der Freiheit und diesem Aushebeln der freiheitlich-demokratischen Grundordnung haben die Schreiberlinge der „SZ“ scheinbar kein Problem. Man blendet die Fakten aus, die nicht in die Linie passen und weigert sich beharrlich, die komplette Bandbreite an Schlussfolgerungen zu betrachten, sondern pickt sich nur das passende heraus. Nennt sich auch Lückenpresse.

Union und AfD wollen eine Leitkultur, an der sich alle orientieren, damit das kulturelle Erbe Deutschlands mit seinen bedeutenden Philosophen, Wissenschaftlern und Künstlern erhalten bleibt, und das in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung.“

Leitkultur ist eine blöde Formulierung, aber das Wort Identität ist ja schon belegt. Und ja, das ist durchaus wichtig, und zwar genau wegen der Globalisierung und Digitalisierung.

Die Kultur anderer Nationen beeinflusste schon immer die deutsche Gesellschaft und umgekehrt.“

Ja, aber freiwillig. Niemand musste Gesetze zur Anerkennung von Anglizismen erlassen; das Volk übernimmt freiwillig was ihm passt und lehnt ab, was ihm nicht passt. Aber jetzt soll es per Gesetz gezwungen werden, die „Bereicherung“ durch eine mittelalterliche Ideologie und Kultur freudig aufzunehmen, gegen seinen Willen. So funktioniert eine positive Beeinflussung aber nicht.
Welche Identität ein Volk hat, legt es selbst fest. Das ist eine aufgeklärte, demokratische Gesellschaft und das wird ihr vom Völkerrecht zugesprochen. Wenn die Deutschen von mir aus halal Klohütten mit Bodentrichter übernehmen wollen, dann sollen sie. Wenn sie es aber nicht wollen, per Dekret aber dazu gezwungen werden sollen, dann sollte ein investigativer Journalismus aufwachen. Ebenso beim Sprechen von Gerichtsurteilen, wo Richter Islamkritiker wegen Ketzerei wider eine Religion verknacken wie seit dem Mittelalter und der Inquisition nicht mehr, was faktisch ein Verfassungsbruch wegen Missachtung der Trennung von Religion und Staat ist. Ein Staat, der Religionsurteile fällt, ist kein säkularer Staat. Aber das Thema Verfassungsbrüche hatten wir ja schon, das wiederholt sich immer wieder, und keine sich selbst noch so als „liberal“ bezeichnende Postille kommt auf die Idee, mal zu hinterfragen, warum das Grundgesetz nicht mehr in der Lage ist, den Bürger vor verfassungswidrigem Vorgehen des Staates gegen ihn zu schützen. Totalversagen der Demokratie, wiederholt und auf der ganzen Linie.

Es ist schwierig, eine nationale Leitkultur zu bestimmen oder eine deutsche Identität zu definieren. Herkunft, Sprache, Religion, Musik oder Literatur sind hier so vielfältig, dass sich kaum spezifische Merkmale einer deutschen Identität identifizieren lassen.“

Identität muss man nicht analysieren. Manches passt zusammen, anderes nicht.
Was sind die spezifischen Merkmale einer französischen Identität? Oder einer spanischen? Einer finnischen? Einer aserbaidshanischen? Was soll das? Das ist doch alles Quatsch mit Soße.
Deutsche sind Deutsche, die in Deutschland geboren werden und aufwachsen, Deutsch als Muttersprache haben, egal in welcher Mundart, und ihre regionale Kultur leben, Nur weil Deutschland ein Bund ist, der aus vielen Ländern besteht, die sich freiwillig zusammengerauft haben, will man den Deutschen jetzt ihre Identität absprechen?
Liebe EU-bejubelnde „SZ“-Knilche, wie definiert ihr denn bitteschön die immer wieder beschworene „europäische Identität“, die „wir Europäer“ angeblich haben sollen? Ihr seid zwar nicht in der Lage, eine gemeinsame Identität von Friesen und Sachsen zu erkennen, beschwört aber die gemeinsame Identität von Bulgaren und Portugiesen? Merkt ihr das eigentlich, was das für ein Schwachsinn ist?

Menschen, die aus anderen Kulturen zu uns kommen, können unsere bereichern.“

Richtig, können. Müssen aber nicht. Wenn wir schwarze Stoffsäcke, religionsfanatische Fusselbärte, antanzende Nordafrikaner, Drogen verteilende Nigerianer oder dauergeile gruppenvergewaltigende Jungmännchen auf Landnahme-Tour nicht als Bereicherung empfinden, ist das unsere Sache. Kein Regime hat das Recht, sein Volk zur Akzeptanz von Widerlichkeiten, die seiner Kultur widersprechen, zu zwingen. Tut es das doch und setzt dies mit Gewalt um, dann haben wir es mit einem faschistischen Regime zu tun. Merkel setzt ihre Pumps sicher in die Fußstapfen von Diktatorenstiefeln.
Feministinnen haben immer behauptet, unter Frauen würde es niemals eine Diktatur geben. Dank Merkel wurde auch diese haltlose Behauptung als solche entlarvt.

Zur christlichen und jüdischen Prägung unseres Landes kommt die durch die Aufklärung hinzu, die zur Glaubens- und Religionsfreiheit, zur Meinungsfreiheit und der Unantastbarkeit der Würde des Menschen geführt hat.“

Warum nehmt ihr es dann hin, wenn diese Dinge aufgelöst und zersetzt werden? Warum schreibt ihr nicht dagegen an sondern unterstützt das auch noch? Heuchelei? Opportunismus? Feigheit? Verblendung? Alles zusammen?

Alle diese Werte können auch Muslime in Anspruch nehmen.“

Dann fragt sie mal, warum sie das nicht tun. Es sind nämlich keine Werte des Nehmens sondern Werte des Gebens. Unsere Werte bestehen nämlich darin, den Anderen zu respektieren wie er ist, das ist eine Bringschuld. Niemand hindert die Muslime daran, diese Werte zu bringen. Außer ihrer eigenen verbohrten, in einer Religion eingewickelten Übermenschen- und Eroberungsideologie.

In diesem „Dossier“, das eigentlich eine Diskussionsgrundlage darstellen sollte, aber eher wie eine Mentalkrücke für betreutes Denken daherkommt, angefüllt mit den üblichen selektierten, alternativen und verdrehten Fakten und immer dem gleichen unreflektiert wiedergekäuten Parolensalat aus der ultralinken Mottenkiste, findet sich das komplette Floskelbingo der vorgegebenen Meinung, Kahane-konform und Maas-tauglich. Schade, dass ich zu diesen „Diskussionsverantstaltungen“ nicht gehen kann, aber ich glaube, man würde mir nicht lange genug das Wort erteilen, um auch nur eine einzige Frage zu Ende zu formulieren. Die haben sich ihre Filterblase durchselektiert und den Rest werden die Schneeflöckchen im Publikum erledigen.
Geschenkt. Mir war es trotzdem mal ein Volksfest, auf diesen Irrsinn einzugehen und diese von Floskeln und Glaubenssätzen durchseuchte Ideologie der alternativen Fakten zu zerlegen.

So, hier ist mal Schluss mit dem Thema. Ich hoffe, die Länge hat niemanden gelangweilt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke, dass Sie das im Detail durchgegangen sind. Die purgamenta mentis der SüdeuZisten sind komplett vergleichbar dem, was man früher im ND usw. fand. Antifaschistischer Schutzwall usw. Ein wunderbarer Beleg auch dafür, dass Intelligenz vom volgus vanum, vor allem der parageistlichen Elite, vorzugsweise eingesetzt wird, um Herrschaftsansprüche und Vorurteile zu rationalisieren, die dann ironischerweise als Vorurteilsfreiheit einherkommen. Besonders erheiternd ist es, sich dabei auf die Aufklärung zu berufen. Würde Kant heute vom Islam als „Afterdienst“ schreiben (der er aufgrund seiner Formalfixierung und geistigen Armut mehr das Christentum ist, und dazu ganz bildlich), so würden SüdeuZisten prompt das Wort „hate speech“ auswerfen. Allerdings wissen wir von Hegel, Marx, Lenin, Stalin, Mao, Khomeini usw., dass Freiheit in der Einsicht in die Notwendigkeit besteht. Diese verlangt Unterwerfung, womit wir wieder bei der usw. sind. So passt dann alles zusammen.

Anonym hat gesagt…

Fake news??

http://www.spiegel.de/politik/ausland/einwanderung-aus-afrika-die-jungen-afrikaner-kommen-so-oder-so-a-1166274.html