von Fragolin
Ein Artikel in der „Presse“ offenbart die geballte Hilflosigkeit
der politisch korrekten Beschreibung der Welt. Da die Realität sehr
oft politisch inkorrekt daherkommt, lassen sich immer größere Teile
der Realität auch politisch korrekt nicht mehr beschreiben.
So scheitert auch
dieser
Artikel über den weit verbreiteten und sehr tief sitzenden
Antisemitismus in der türkischen Community an der Realität. Denn
die politisch korrekte Sichtweise ist eben die, dass es nur eine
einzige rassistische Gruppe auf dieser Welt gibt, und das ist der
weiße westliche Mann. Alle anderen können per se nicht rassistisch
sein und gegen den Weißen kann man es auch nicht. Bekanntestes
Beispiel ist das gerichtlich verbriefte Recht der Türken in
Deutschland, die Deutschen als „Köterrasse“ bezeichnen zu
dürfen, während ein umgekehrtes „Kameltreiber“ zu empfindlichen
Strafzahlungen führen kann.
„Antisemitismus
unter Türken – eine moralische Bankrotterklärung“
Irrtum.
Der Antisemitismus unter Türken ist keine moralische
Bankrotterklärung, sondern schlicht und ergreifend ein sich aus
Geschichte, Religion und Brachialrhetorik ihres vergötterten Sultans
logisch ergebender Fakt. Eine Bankrotterklärung ist die
Hilflosigkeit unserer Medien und Politik, sich diesem Phänomen
endlich ehrlich und ohne politkorrekte Verrenkungen vor irgend einer
linksextremen Empörungsblase oder muslimischen
Opfer-Jammer-Community zu stellen.
Und so beginnt das Pamphlet mit einer solchen Bankrotterklärung:
„Es
gibt da diese Szene in dem Kultfilm "Dead Presidents" aus
dem Jahr 1995. Zwei farbige junge Männer aus der New Yorker
Unterschicht geraten in einen Streit und beschimpfen einander aufs
Übelste. Einer fängt sogar an, den anderen rassistisch zu
beleidigen. Er sehe aus wie jemand, der in eine Öllache gefallen
sei, meint er. Ein dunkelhäutiger Mann wirft also einem anderen
dunkelhäutigen Mann vor, dunkler zu sein als er selbst.“
Merkt das jeder? Sieht jeder den Denkfehler? Der Denkfehler ist
nämlich zu glauben, Rassismus und Herabwürdigung des Anderen ist
ein rein weißes Privileg und andere wären frei davon, weil es auf
der Welt eben nur zwei Gruppen gibt: die Weißen inklusive der Juden,
der Inbegriff des Übels, und alle anderen, der Inbegriff der
engelsgleichen Reinheit. Und wenn sich zwei Engelsgleiche plötzlich
gegenseitig Anpöbeln, bricht das Weltbild entzwei, will es nicht
wahrhaben, erklärt es zu einer weiteren weißen Übeltat, die
Englein gegeneinander aufgehetzt zu haben.
Deshalb verschließt man die Augen vor den Zuständen in Afrika; den
hundertfachen Christenmorden in Nigeria, den tausendfachen Morden
durch Boko Haram und andere radikalmuslimsiche Terrorbanden, den
zigtausendfachen, ja hunderttausendfachen Morden aus Gründen
ethnischer Säuberungen von Stammesgebieten. Morde von Schwarzen an
Schwarzen, die etwas anders schwarz als sie selbst sind. Deshalb ist
es historisch zwar richtig, aber politisch inkorrekt, darauf
hinzuweisen, dass jene Sklaven, die man einst nach Amerika
verschleppte, nicht von Weißen gejagt und gefangen wurden sondern
fast ausschließlich in afrikanischen Häfen billig gekauft werden
konnten, weil Stammeshäuptlinge keinerlei Skrupel hatten, die
Mitglieder anderer Stämme zu jagen und zu versklaven und an die
Lieferanten von Feuerwasser und bunten Stoffen zu verscherbeln.
Manchmal auch die Parias des eigenen Stammes.
„In einer
späteren Szene des Films beschwert er sich seinerseits darüber, von
Weißen wegen seiner Hautfarbe diskriminiert zu werden. Ohne auch nur
eine Spur von Selbstkritik oder Selbstreflexion – darin liegt wohl
auch die ganze Tragik und Schizophrenie von Diskriminierungen aller
Art.“
Die Beschwerde hat ja auch nichts mit realem Rassismus zu tun sondern
mit einem anerzogenen Opferkult. Es gibt drei Ideologien auf dieser
Welt, die ihre Anhänger permanent zu Opfern einer irgendwie
gearteten Weltverschwörung erklären und deshalb wutentbrannt das
Töten ihrer Unterdrücker fordern und sich, kaum ertappt, wieder in
den Staub werfen und selbst die Diskriminierung der Urgroßeltern
noch hervorholen, um sich als Opfer zu stilisieren.
Sozialismus, Feminismus, Islamismus.
Man ist Täter, weil man Opfer ist. Man muss die Verantwortung für
sein eigenes Versagen unbedingt auf Andere projizieren, weil die
Tatsache, dass man selbst nichts auf die Reihe bekommt. weil man
einfach zu doof ist, nicht zum Selbstbild des gottesabziehbildlichen
Muster-Herrenmenschen passt. Ich kann kein kompletter Totalversager
sein, ich bin doch (wahlweise ankreuzen) progressiv-intellektueller
Salonmarxist, genderstudiert-akademische Feministin,
koranbeleuchteter auserwählter Mustermuslim. Und jeder hat seine
Propheten, die ihm erklären, warum ausgerechnet er zu den
Höchstwertigen und Auserwählten gehört. Ich verzichte aufs
Gendern, aber Frauen betrifft das in vollem Umfang ebenso.
Übrigens gibt es an den US-amerikanischen Universitäten, diesen
Schneeflöckchen-Brutstätten, gerade einen neuen Kampf, der sich
sehr wohl gegen eine Minderheit richtet, aber von allen anderen
Minderheiten zusammen mit der Mehrheit begeistert geführt wird: der
Kampf gegen Asiaten. Die weigern sich nämlich, sich nach unten
nivellieren zu lassen und legen Wert auf Erfolg. Und damit sind sie
nun einmal überdurchschnittlich gut, während die
wohlstandsverblödeten dicken Weißenkinder und ihre vor Fleiß und
Intelligenz nicht unbedingt strotzenden, aber mit ausreichend
Selbstbewusstsein ausgestatteten politisch korrekt behüteten „People
of Color“ mehrheitlich am unteren Ende der Erfolgskette
dahindümpeln. Es ist der gleiche Mechanismus: der Erfolg der meisten
Asiaten liegt nicht an deren Leistungsbereitschaft und Lernkompetenz,
sondern der Misserfolg der Schneeflöckchen liegt an rassistischer
Unterdrückung durch die Universität, die Asiaten bevorzugt.
Es ist immer das gleiche Muster.
Realitätsverweigerung, Opferkult, Mimimi. Dunning-Kruger. Geboren
aus der Unvereinbarkeit des Selbstbildes mit der oft recht traurigen
Realität der eigenen bdeutungslosen Existenz.
„Rassismus innerhalb der schwarzen Community der USA wird
öffentlich nicht oft thematisiert, ist aber ein durchaus
weitverbreitetes Phänomen. Auch wenn es einem schwerfällt, sich
eine derart absurde Form von Ausgrenzung vorzustellen. Vor allem
drängt sich die Frage auf, welche Unterstützung und Solidarisierung
sich besagter Mann aus dem Film von der Bevölkerung erwarten kann.
Wer würde so jemandem gegenüber Empathie zeigen? Wer könnte
Verständnis für seine Probleme haben? Für seine möglicherweise
schwierige Vergangenheit?“
Ja, der gleiche Denkfehler wird immer und immer wiederholt, denn er
sitzt tief verankert. Nein, es fällt nicht schwer und nein, es ist
nicht absurd. Nicht alle Nichtweißen sind automatisch Brüder und
Schwestern, nur weil sie eben nicht Weiße sind. Weiße sind
untereinander ja auch nicht alle gleich. Warum also sollten es
Nichtweiße sein, von denen es inzwischen etwa achtmal so viele auf
diesem Planeten gibt, Tendenz steigend? Und es wird nicht
thematisiert, weil es eben nicht in das ideologische Schema des bösen
Weißen und guten Nichtweißen passt, das aber grundlegendes Dogma
linksrassistischer Weltsicht ist. Das linke Weltbild ist inkompatibel
zur Realität, deshalb werden Verkünder der Realität auch
beschimpft, bekämpft und, wie aktuell in Holland zu sehen, sogar
offen zu deren Mord aufgerufen.
„Zurück nach Österreich. Einer aktuellen Studie des Instituts
Ifes zufolge ist Antisemitismus nicht nur unter Asylwerbern aus
manchen arabischen Ländern, in denen Judenhass bekanntermaßen zur
Staatsräson gehört, sehr weitverbreitet, sondern auch unter Türken
der dritten und vierten Generation.“
Oh. In Österreich scheint sich medial einiges zu lockern, außer
beim ORF und beim „Standard“ natürlich. Für solche Sätze würde
man in den Linksmedien auf kleiner Flamme gegrillt, in Deutschland
eher auf offenem medialem Scheiterhaufen verbrannt. Allein die
Feststellung, dass in manchen arabischen Ländern Judenhass zur
Staatsräson gehört, die von Asylwerbern aus diesen Gegenden auch
noch hierher importiert wird, ist mutig. Sie ist wahr, aber wer die
Wahrheit sagt, braucht bekanntlich ein schnelles Pferd. Dem die
Linken automatisch ein Hakenkreuz auf die Arschbacken brennen.
Und dann diesen Judenhass auch noch dorthin verorten, wo man ihn auch
findet (ebenso wie den Kuffarhass, der aber hier kein Thema ist, auch
wenn er mal dazupassen würde), nämlich bei der rot-grünen
Wählerklientel von Wien, das erfordert geradezu ein Pferd mit
Raketenantrieb. Den haben ja auch die Nazis erfunden, können linke
Schreibknilche also gleich als Beweis anführen.
Das kann noch interessant werden. Gelingt der Ausbruch aus der
korrekten Denkwelt des „Das kann doch nicht wahr sein!“
„Aber dass auch Türken in Österreich in diese Falle tappen,
macht vor allem aus zwei Gründen ratlos: wegen der jüngeren
Geschichte Österreichs, die einem (vernünftiger- und
notwendigerweise) nicht nur regelmäßig von den letzten verbliebenen
Zeitzeugen über die Medien, sondern auch im Unterricht ab der
Volksschule vergegenwärtigt wird, und wegen der jüngeren Geschichte
der Türken in Österreich, die wissen müssten, was es bedeutet,
pauschal verunglimpft zu werden und sich in einem Land nicht
willkommen zu fühlen.“
Nein, ist misslungen. Es scheint unbegreifbar zu sein.
Denn erstens werden Türken in Österreich nicht „pauschal
verunglimpft“ oder diskriminiert, ganz im Gegenteil, sie können
hier so ziemlich tun und lassen was sie wollen, sogar sonntags ihre
Gemüseläden offenhalten, wenn der Österreicher zumachen muss,
dortselbst auf Registrierkassen verzichten, sich auf Staatskosten in
sozialen Hängematten einkuscheln, Forderungen stellen, mit
Türkenfahnen durch Wiens Straßen marschieren, eigene Kindergärten
betreiben, eigene Schulklassen fordern und und und – also
Diskriminierung sieht anders aus. Es ist ihre (nicht nur Türken
sondern Muslime bzw. deren angebliche Sprachrohre generell)
Strategie, siehe oben, permanent in die Opferrolle zu fallen um aus
der Opferposition heraus Forderungen zu stellen, bei deren
Nichterfüllung mit „Empörung“, sprich Hass und Gewalt, gedroht
wird.
Zweitens ist es diesen Türken und Arabern jeglicher
Staatsangehörigkeit vollkommen scheißegal, ob Österreicher in
„unseligen Zeiten“ an irgendwelchen Naziverbrechen beteiligt
waren, denn zum Einen ist Hitler nicht umsonst bis heute im
arabischen Raum hochgefeierter Held und zum Anderen würde ein
Österreicher, der in die Türkei zieht, sich auch nicht demutsvoll
und schamgebeutelt ob des Genozids an den Armeniern oder anderer
Türkenverbrechen der Vergangenheit selbst geißeln. Und es ist nicht
nur so, dass Türken sich nicht mit den Verbrechen österreichischer
Uropas nicht identifizieren, nein, sie verstehen teilweise nicht
einmal das Schuldbewusstsein der österreichischen Urenkel, war der
Genozid an den Juden ihrer Meinung nach doch kein Verbrechen sondern
in seiner industriellen Perfektion und angestrebten Endgültigkeit
bewundernswert. Ja, es gibt genug Leute im arabischen Raum, die
offene Bewunderung für die Nazis empfinden. Und die werden ihre
Meinung nicht ändern, nur weil Kuffar-Volksschullehrer mit
betroffener Miene erklären, das wäre ein Verbrechen. Es ist neben
dem „Schwarze können doch keine Schwarzen verächtlich
machen“-Dogma das noch stärkere „Nichtweiße können doch keine
Nazis sein“-Dogma, das hier greift. Können sie nicht nur, sie sind
sogar streckenweise ärger als die Originale.
Daher
drängt sich auch hier die Frage auf, wer sich mit ihnen
solidarisieren würde. Wer soll unter diesen Umständen Empathie für
sie zeigen? An wen wollen sie sich wenden? Dann nämlich, wenn sie
selbst Opfer von Alltagsrassismus werden (was ja laut aktuellem
Zara-Antirassismusbericht nicht so selten vorkommt) oder im Zuge
politischer Diskriminierung etwa für Religions- und
Sozialmissbrauchsdebatten herhalten müssen.
Abgesehen davon, dass sich absolut niemand mit denen solidarisieren
muss, verfällt der Autor nach der Unfähigkeit, der Realität
politisch inkorrekt in die Augen zu schauen, auch wieder in die
übliche Relativierung, dieses Opfergejammere. Erstmal gebe ich auf
den Bericht von „Zara“ keinen Cent, denn ein Verein, der nur dann
mehr Geld abgreifen kann, wenn er mehr Rassismus ortet, wird immer
mehr Rassismus orten. Außerdem wird es inzwischen zum Sport, sich
als rassistisch angegriffen zu outen, um PR zu machen, siehe das
dämliche Spiel dieses „Dancing-Stars“-C-Promis in den letzten
Tagen. Und dann dieses opferrituelle Schneeflöckchengewinsel über
irgend ein „Das könnte man rassistsich auslegen“-Blabla auf eine
Stufe zu stellen mit den Judenverfolgungen und der versuchten
industriellen Vernichtung aller Juden, das ist dummes rabulistisches
Politkorrektgewäsch der Extraklasse. Die Behandlung der Türken im
heutigen Österreich mit der Judenverfolgung unter Hitler auch nur in
Gedanken ansatzweise auf eine Stufe zu heben grenzt an Verharmlosung
der Nazi-Verbrechen und offenbart ein krankhaft verzerrtes Weltbild.
„Vielleicht
sollten sich türkischstämmige Österreicher, die sich abfällig
über Juden äußern, diese Fragen einmal stellen. Am besten bei der
nächsten Umfrage, bei der sie – nicht ohne Larmoyanz – angeben,
selbst zu der am stärksten diskriminierten Minderheit des Landes zu
gehören. Und sich darüber wundern, dass es nach all den Jahrzehnten
immer noch so viele dumme Vorurteile über sie gibt.“
Noch ein Denkfehler. Man schafft das faktisch in jedem Absatz, einen
zu finden.
Wenn eine Gruppe von Menschen eine andere Gruppe von Menschen hasst,
sich selbst aber opferrituell zwecks Erzwingung von Sonderrechten als
diskriminiert hinstellt, dann ist eine ablehnende Haltung gegenüber
dieser Community kein „dummes Vorurteil“ sondern ein
wohlbegründetes Verhalten. Ein „dummes Vorurteil“ wäre es ja,
wenn es falsch wäre, aber der ganze Artikel vorher hat ja
hauptsächlich zum Inhalt, dass es stimmt. Dass es eben kein „dummes
Vorurteil“ ist, sondern dass sich in der jungen Türken-Community
auf dem Kompost einer entsprechenden Religion die Saat des
Opferrituales zu einem ordentlichen Baum aus Hass und Verachtung
ausgewachsen hat, gegen den Vorurteile zu hegen alles andere als dumm
ist.
Einer solchen Community mit einem „Nun geht einmal in euch und
denkt darüber nach, was ihr da gerade gesagt habt!“ zu kommen wird
dort nicht zu mehr als einem Lachanfall anregen.
Die Realität kann man gerne mit Wünschen durchweben, sie wird
trotzdem die Realität bleiben. Man kann sie sich anders vorstellen,
man kann sie ignorieren, ja verneinen, aber sie wird trotzdem da
sein. Medien, Journalisten, Kommentatoren, Politiker, Akademiker –
wenn sie alle nicht mehr bereit und/oder in der Lage sind, sich mit
der Realität ehrlich auseinanderzusetzen, dann haben wir der
Realität, wenn sie uns einholt, nichts mehr entgegenzustellen. Augen
zu, Ohren zuhalten und laut singen – mehr kommt da anscheinend
nicht mehr.
Nach einem kurzen Aufblitzen einer mutigen Feststellung, über die
nur zu diskutieren die politische Korrektheit eigentlich schon
verbietet, versinkt der Artikel in den üblichen blindmachenden
Denkschablonen und Stereotypen.
Und die, an die er sich richtet, werden nicht einmal das lesen. Die
lesen nämlich türkische Zeitungen und sehen türkisches TV,
Erdogan-Propaganda rund um die Uhr. Also ein Schuss ins Leere. Und
das mit Nachladen.