von Fragolin
Wenn man bei Google „Egbert Jahn“ eingibt, erscheint sie noch,
die
Adresse seiner Personenvorstellung bei der Goethe-Universität
Frankfurt. Doch unter dieser Adresse existiert kein Eintrag mehr. Er
wurde gelöscht. Er existiert zwar noch, aber nicht für die
Universität. Wie Abtrünnige von den Fotos mit dem Großen Stalin
wegretuschiert wurden, wurde Jahn rückstandslos aus den Einträgen
der Universität hinausretuschiert.
Ebenso existieren seine Vorlesungen noch. Aber auch auf die gibt es
keine Hinweise mehr. Sie tauchen in keinem Programm mehr auf, wurden
aus den Ankündigungen entfernt. Es werden also nicht allzu viele
Studenten kommen, und wenn doch, kann man heute auch nicht mehr
sicher sein, ob es nicht jene Gruppen sind, die mit Trillerpfeifen
und Schlagstöcken kommen oder gar vermummt das Gestühl zerschlagen.
Denn Prof. Dr. Egbert Jahn wurde politisch
korrekt entsorgt.
Sein Vergehen: Er hat der Willkommens- und Verteilungspolitik Ihrer
Alternativlosigkeit keck zu widersprechen gewagt und die geradezu
faschistoid-menschenverachtende Idee formuliert, man könne die laut
GFK ja nur temporär auftauchenden Kriegsflüchtlinge für die Dauer
des Konfliktes in Lagern am Rande Europas oder gar in der Nähe der
Kriegsgebiete, zum Beispiel ebenso GF´K-konform im nächsten
sicheren Land, unterbringen. Nur dort bekämen sie Unterkunft,
medizinische Versorgung, Betreuung und Verpflegung, also alles was
ein Mensch auf der Flucht braucht. So würden aber weder reine
Glücksritter und Sozialmigranten angezogen noch die wirklich vor
Krieg Schutz suchenden tausende Kilometer weiterirren, um einem
ungewissen Behördenverfahren in der Fremde ausgesetzt zu werden. Das
wäre vernünftig, würde viel mehr Hilfsbedürftigen helfen, könnte
Kosten sparen und würde auch die täglichen Reibungsverluste an der
Verteilungsfront vermindern.
Anders gesagt: sein Vergehen ist die Antwort der Vernunft auf den
emotionsbesoffenen Menschlichkeitstaumel der Regentin der Herzen. Und
Vernunft hat in Merkeldeutschland selbst (oder vielleicht auch ganz
besonders) an Universitäten, den ehemaligen Brutstätten der
Vernunft, nichts mehr verloren. Dort wird Hysterie ausgebrütet,
Emotionalität, Propaganda und Wut, aber keine Rationalität. Die ist
ein patriarchales und neurechtes, christlich-jüdisches
Unterdrückungsinstrument und muss dekonstruiert werden.
Egbert Jahn hat Glück. Es ist die Gnade der frühen Geburt. Er muss
sich diesen ganzen Haufen Bekloppter nicht mehr antun, er muss den
neuen Sprach- und Denkregeln des Merkel-Regimes nicht mehr
nachhecheln, er kann auf die Frankfurter Uni ebenso pfeifen wie auf
die sie zerstörende Frankfurter Schule, obwohl er selbst nicht nur
Friedensforscher sondern auch überzeugter Linker ist. Es wird ihm
als Mann der Wissenschaft wahrscheinlich innerlich weh tun, weil er
noch erlebt hat, was Bildung und Rationalität bedeuten kann, aber in
diesem Alter kann man sich damit abfinden, dass das alles heute, im
Zeitalter der Regentschaft postfaktischen Bauchgefühls und
schneeflockigen Empörungskreischens keine Bedeutung mehr besitzt. Er
träumte immer von einer Abkehr vom Kommunimus und einer Art „neuen
Sozialismus“, der ohne Personenkult, Herrenmenschenideologie und
Massenmorden auskommt. Wenn es einen Typus des „Linksliberalen“
gibt, dann kommt Jahn ihm noch am Nächsten. Man sieht, das ist keine
Normalität sondern eher ein auffälliger Einzelfall.
Ach ja, einen hab ich noch. Einen Irrtum.
„Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft nahm
ebenfalls an den Werkstattgesprächen teil und zeigt sich gegenüber
der "Bild" empört: "Denk- und Meinungsfreiheit sind
an der Goethe-Universität zu Frankfurt nicht erwünscht. Dort werden
nur linke Meinungen geduldet - und die wollen unter sich bleiben.“
Nein, das stimmt so nicht. Die Aussage ist im Kern zwar richtig,
weist aber einen entscheidenden Fehler auf: statt „an der
Goethe-Universität zu Frankfurt“ müsste es richtig heißen
„in Merkeldeutschland“. Das ist nämlich kein lokal
auftretendes Symptom mehr sondern inzwischen eine großflächige
Epidemie.
Jahn ist nur eine weitere Figur in der Reihe der Geschassten. Und
diese ist bereits sehr lang, denn nur wenige erreichen die mediale
Aufmerksamkeit eines Herrn Maaßen. Die meisten werden einfach sang-
und klanglos abgesetzt, strafversetzt, in den Ruhestand geschoben,
der wirtschaftlichen Grundlage beraubt… Die Säuberungswellen
laufen durch das Land, und sie erfassen Linke wie Rechte und vor
Allem Liberale. Jeden, der es wagt, Widerworte zur Agenda der
Herrscherin zu finden.
Wer den Mund aufmacht, ist weg vom Fenster.
Typisch Diktatur.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen