Montag, 4. März 2019

Hätte, täte, Fahradkette ...



Der frühere (1968-74) Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit Erhard Eppler ist schon sehr, sehr alt. Damit wird sich — ganz pietätlos, aber keineswegs feindselig gesagt — das »Problem« mit ihm in absehbarer Zeit lösen. Wäre er jünger, würde ich mir um seine Restlebenserwartung allerdings Sorgen machen. Denn man schreibt keine Überschriften à la:

Der Partner sitzt im Osten

Europa sollte eine Reform der NATO anstreben und Frieden mit Russland suchen.
 Nicht einmal in einem Artikel für die Friedrich Ebert Stiftung ...

Was Eppler schreibt, ist teilweise richtig — und ebenso teilweise hochgradig naiv-blauäugig. Ober glaubt er tatsächlich, das Washingtoner Polit- und Finanz-Establishment würde die bequeme Melkkuh Europa jemals freiwillig als »Partner« akzeptieren? Wo doch Satrapen in einer »pax« americana, die die widerstandslose Annahme grünbedruckten Papiers (bzw. der elektronischen Äquivalente selbiger) durch die Helotenstaaten weitaus bequemer sind.

10 Kommentare:

Verfassungsschützer hat gesagt…

Es hat sich nix geändert seit den linken K-Sekten in den 70er Jahren: Der Kreml lacht sich einen Ast über seine nützlichen Idioten im Westen von Erhard Eppler bis zu Le Penseur mit ihrem Mantra des Antiamerikanismus, das sie wie eine Monstanz vor sich her tragen.

Aber freut Euch nicht zu früh: auch "Euer" Donald Trump weiß genau, was er "am Ende des Tages" zu tun hat, wenn es um den neuen Imperialismus der Sowjetunion 2.0 geht.

Auch Trump kennt KGB-Putins oft bekanntes Credo: "Der Untergang der Sowjetunion war die größte politische und strategische Katastrophe des 20. Tahrhunderts." Da verwundert es nicht, dass er landauf, landab Stalin-Denkmähler resetten lässt.

Le Penseur hat gesagt…

Wäre es nicht ehrlicher, cher "Verfassungsschützer",

Sie wählten "Transatlantikkriecher" als Nickname ...?

Kreuzweis hat gesagt…

Haben die Amis uns Deutsche nicht mindestens zweimal verraten? Im ersten und zweiten Weltkrieg.
Sie haben auch im zweiten Weltkrieg den ganzen Ostblock ganz ohne Not an "Väterchen Stalin" verraten, so als Preis für seine Treue. Die SU war ein Kind der USA - cher verlogener Verfassungsschützer! Zuerst wurde die Sowjetunion von der "Ostküste" finanziert, pressemäßig bejubelt und dann - für die Hekatomben an bereits Ermordeten - mit einem Kriegsbündnis gegen Deutschland beehrt und bekam als Kriegsbeute - zum weiteren Ermorden und Ausbeuten - Ostflüchtlinge, Kriegsgefangene und natürlich den ganzen Ostblock. Warum, mal ganz ketzerisch gefragt, haben sich die USA nicht mit Hitler verbündet? Bis 1939 war ja noch nicht viel passiert - im Gegensatz zur Sowjetunion ...
Sie sind mir ein sauberes Früchtchen, werter "Verfassungsschützer"!

Unknown hat gesagt…

Ich schlage ganz unbedarft mal den Namen Kanzlerakteschützer für den cher Verfassungsschutz vor.

Norbert hat gesagt…

Der Hass der Penseur-Claqueure gegen die USA zeigt, wie krank diese Fanatiker im Kopf sind.
Haben sie es doch allein den Amerikanern zu verdanken, dass sie hier in aller Freiheit und Komfort ihre Hetze gegen die USA verbreiten können. Ohne diesen wurden die sauberen Herrschaften alle im Straflager in Sibirien vegetieren.

Michael hat gesagt…

Herr/ Frau? "Verfassungsschützer"

Die Sowjetunion war der beste Feind der USA, den man für Geld bekommen kann!

Fragolin hat gesagt…

Werter Verfassungsschützer,
wer den feinen Unterschied zwischen den elitären Logen der Machthaber und dem Staat USA nicht sehen kann, dem traue ich auch nicht zu, die Verfassung überhaupt lesen zu können, die er schützen möchte. Kritik am militärisch-wirtschaftlichen Komplex ist kein Antiamerikanismus, Kritik an Soros ist kein Antisemitismus und Kritk an deiner großen Lichtfigur Merkel ist keine Majestätsbeleidigung. Aber das muss man erstmal verstehen, wenn man vor Hass schäumend herumtobt.
Dass du die (ungewählten) US-Militärs und Globalstrategen mit den USA gleichsetzt, aber seltsamerweise den dort demokratisch gewählten Präsidenten nicht, zeiggt nur, mit welch pittoresken Maßstäben du misst.
MfG Fragolin

Le Penseur hat gesagt…

Cher Norbert,

hätte die US-Regierung im 1. Weltkrieg nicht auf Geheiß ihrer Financiers, d.h. des US-Bankenkartells und der damit eng verflochtenen (Waffen-)Großindustrie, die Briten und Franzosen unterstützt, sondern wäre — wie es ein ganz klare Mehrheit der Bevölkerung wollte! — neutral geblieben, dann wären wohl nach dem Sieg der Mittelmächte (oder einen "unentschieden" beendeten Krieg) einige reiche Banker in den USA eher arme Banker gewesen, aber der ganze grausige Blutzoll des 20. Jahrhunderts wäre zu 90% vermieden worden. Aber dann hätten die sauberen Herren der Hochfinanz keinen Profit gemacht — und das konnte eine von ihren Financiers abhängige "demokratische" Regierung einfach nicht zulassen.

Ja, genau! Soooo dankbar müssen wir sein ...

Atlantiker hat gesagt…

Cher Penseur,

es geht hier nicht um (ziemlich verschwörungstheoretisch dräuende) Stories aus 19xy über die "Mittelmächte" und die böseböse US-Hochfinanz, sondern um das brutum factum, dass ohne die USA nicht nur halb, sondern ganz Europa nach 1945 hinter dem eisernen Vorhang verriegelt und eimn einziges Konzentrationslager der "ruhmreichen friedliebenden Sowjetunion" geworden wäre, deren maßgeblich durch US-Präsident Reagan erwirkten Untergang Seine Durchlaucht, Großfürst Wladimir der Unvergleichliche als "Katastrophe" bejammert.

Und dann wäre auch bei Ihnen im pittoresken Österrreich Schluss mit lustig, mit Mozartkugerln, Topfenstrudeln, Lippizanern, Burgschauspielern und Opernbällen gewesen.

Le Penseur hat gesagt…

Was sie, cher Atlantiker, dabei ein bisserl außen vor lassen, sind ein paar einigermaßen unschöne Tatsachen, die Ihnen halt nicht ins transatlatische Konzept passen:

1. daß die Sowjetunion nur deshalb überhaupt halb Europa "nach 1945 hinter dem eisernen Vorhang verriegelt" halten konnten, weil sich die Westalliierten mit ihr verbündeten.

2. aus der Unbedenklichkeit, mit der ebendiese Westalliierten die Völker des östlichen Mitteleuropa (Tschechen, Slowaken, Ungarn, Polen sind keine "Osteuropäer"!) verraten und verkauft haben, um für diesen Kaufpreis die Sowjets die (eigen- wie fremd-) blutige Niederwerfung Deutschlands exekutieren zu lassen, verrät, daß es ihnen einfach, pardon l'expression, scheißegal war, was mit diesen Völkern passiert, solange es dafür eine Armee gab, die die Drecksarbeit übernahm, das von ihnen als Konkurrent gehaßte und gefürchtete Deutschland niederzuringen. Das können (und werden) Sie als "Verschwörungstheorie" bezeichnen, aber es ist so evident aus der Folgegeschichte seither, daß sie sich damit eher lächerlich machen. Die nach der "re-education" perfekt verhausschweinten Deutschen sind nämlich die idealen "Partner" für die US-Hegemonen: man braucht sie gar nicht in den Arsch zu treten, damit sie gehorsam einknicken — ein bisserl drohend schauen und mit der Kollektivschuld-Rassel scheppern reicht bei den heutigen Piefkes völlig aus.

3. Bei aller Wertschätzung für Reagan — aber der Untergang der Sowjetunion war großteils hausgemacht. Sklerotische Politbüro-Opas, die über einem ineffizienten Bürokratenhaufen mit Planwirtschaft werken — das kann auf Dauer nicht gutgehen (obwohl das Leutchen wie Altmaier mit seinen größenwahnsinnigen Wirtschaftslenkungs-Nonsense-Plänen noch immer nicht behirnt haben, von den hirmamputierten GrünInnen, LinkInnen und SozInnen ganz zu schweigen ...).

4. Was sie so locker-flockig als "(ziemlich verschwörungstheoretisch dräuende) Stories aus 19xy" bezeichnen, ist mittlerweile bereits in angloamerikanischen Historikerkreisen fast unbestritten — nur bis sich das von ihm Schuldkult wälzenden Piefkonen durchgesprochen hat, braucht es offenbar noch ein paar Sitzungen beim Analytiker. Eine verbürgte Anekdote der scharzüngigen Lady Astor hatte das bereits ende der 20er-Jahre erkannt. Als bei einem Dinner das Gespräch auf diese "Nazi-Party" kam, und einer der Gäste beiläufig fragte: "Wo wurde dieser Hitler eigentlich geboren?", antwortete sie ihm so knapp wie richtig: "In Versailles!"

Auch wenn es Ihre transatlantische Verblendung kaum zulassen wird — ich geben Ihnen trotzdem den Rat, Noltes "Europäischen Bürgerkrieg" zu lesen. Und, spezifisch für den Ausbruch des 2. Weltkriegs, Schulze-Rhonhofs "1939". Werden Sie nicht (vermute ich mal aus Ihren Wortmeldungen), aber sollten Sie ...