Montag, 5. August 2024

Die Dämokratie, und der langsame Untergang Europas

von Helmut


Der Begriff „Demokratie“ wurde von mir bewusst mit dem „ä“ versehen, weil das viel zutreffender ist.

Machen wir uns doch einmal die Mühe, und versuchen wir einen Rückblick bis in die Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Damals gab‘s die K.u.K.-Monarchie, von Demokratie war da nicht die Rede. Versuchen wir mal, zu analysieren, welche stetigen Fortschritte es da für die Bevölkerung gegeben hat! Könnte man jederzeit. Auch unter Bismarck gab es Fortschritteich denke da nur an die Sozialversicherung:

Die drei wichtigsten Entwicklungsschritte der Bismarck'schen Sozialgesetzgebung waren die Einführung der Krankenversicherung in 1883, die Einführung der Unfallversicherung in 1884 und die Einführung der Invaliden- und Altersversicherung in 1889.

Will das jemanddamals unter Bismarckals Demokratie bezeichnen?

Nein, ich will die Uhr nicht zurückdrehen, ich will auch kein autoritäres Regime in den Himmel heben, ich bin auch mit Sicherheit kein Befürworter des Nationalsozialismus, obwohl auch in dieser Zeit viel für die einfache Bevölkerung im sozialen Bereich getan wurdeich denke da nur an die Programme mit KdF. Ich wüsste nicht, ob es da heute was Gleichwertiges gibt.

Aber ich habe mir ein Video angesehen, und bin sehr nachdenklich geworden. Jemand wie ich, der sich zeitlebens für die Demokratie eingesetzt hat, musste nun erkennen, dass er einer Schimäre unterlegen ist.

Ich mache mir Gedanken und auch Vorwürfe für die jahrzehntelange Entwicklung in das politische Desaster von heute, wie z.B. hier:

https://lepenseur-lepenseur.blogspot.com/2024/07/ein-paar-gedanken-fur-die-gruppe-70plus.html

Aber auf den eigentlichen Casus Cnactus bin ich erst durch dieses Video gekommen.

https://www.youtube.com/watch?v=0QyvAphbMDk

Es handelt sich um ein Interview mit Prof. Rainer Mausfeld, das sicher auch in der ganzen Länge interessant ist. Ich aber nehme nur die Minuten 33.47 bis 40.47 heraus, und für diese sieben Minuten soll jeder Zeit und Geduld haben, sich das anzuhören. Denn dort geht es genau um das, was ich ansprechen will.

Es gibt das geflügelte Wort von Kurt Tucholsky:

„Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten“

Und niemand weiß genau, ob es wirklich von Tucholsky stammt oder von Emma Goldmann. Ist aber auch egal, - diese Aussage trifft des Pudels Kern.

Nach einem langen Leben in der sog. Demokratie, nach zwei Jahrzehnten ehrenamtlicher Jugendarbeit, wobei man immer wieder stolz darauf war, dass man aus den Jungen kritische Demokraten gemacht hat, muss ich feststellen, dass ich mit meiner Anschauung Konkurs anmelden muss.

Das, was uns von den Regierungen als „Demokratie“ angepriesen wird, kann nur Dämokratie sein, resp. so wie es der Professor im Interview bezeichnet hat: eine Mogelpackung.

Seit meinem 14. Lebensjahr bin ich in meiner Branche tätig, habe mir immenses Wissen angeeignet und bin stolz darauf, dass ich mit nunmehr 58 Jahren Berufserfahrung fest im Sattel sitze und auch damit in der Berufswelt anerkannt bin. Aber bei meinen politischen Aktionen, Einstellungen, Meinungen, etc., da habe ich versagt. Ganz einfach, weil ich den Casus Cnactus nicht erkannt habe.

Nun begebe ich mich in ein Dilemma:

Behaupte ich hier im LePenseur-Blog, dass Demokratie Sch...e ist, dann riskiere ich Nachteile für den Betreiber des Blogs. Es ist schon verrückt. Aber ich muss mich nun damit auseinandersetzen, dass ich – meine Ideale betreffend – ein Leben lang umsonst gelebt habe.

Es sei denn, jemand stellt mir mit nachvollziehbaren Argumenten diese 7 Minuten des Professors oder auch nur einzelne Teile davon – ad absurdum. Bin gespannt, ob das jemanden gelingt.

Warum habe ich im Titel vom Untergang Europas gesprochen? Sehen wir mal zu den anderen Kontinenten, wo es immer noch autoritäre Regime und auch totalitäre gibt. Die haben nicht diese Probleme, bei denen läuft es. Mal besser, mal schlechter, aber es läuft.
 

13 Kommentare:

Gustav hat gesagt…

Der Verschwörungspraktiker

Bernays darf man sich als den Vertreter der gesamten PR-Industrie bis heute vorstellen. Er möchte - zugespitzt gesagt - die Bevölkerung zu Schafen mächtiger Schäfer machen, denen er bestens bezahlt die Schäferei organisiert.

Die normale Bevölkerung soll nach seinem Willen glauben, dass sie sich als Gesellschaft freier Bürger selbst nach ihren Interessen regiert, während tatsächlich eine Einflusselite (wie er selbst es nennt) "die Fäden zieht".

Diese Einflusselite (oder "unsichtbare Regierung") zeichnet sich vor allem durch dreierlei aus: Beziehungen, überdurchschnittlich viel Geld - und den entschiedenen Willen, Wahrnehmung und Begriffe der Bevölkerung themenweise so zu manipulieren, dass die Mehrheitsgesellschaft ihrer Übervorteilung durch die Elite, wenn auch nicht zustimmen, so doch wenigstens passiv zusehen wird.

In Propaganda erweist sich Bernays als Verschwörungspraktiker. Er zeigt auf, wie erfolgreiche Verschwörungen im Zeitalter medialer Kommunikation zu organisieren sind.

Dass sie ein zentrales Element moderner Politik ist, setzt er als selbstverständlich voraus und formuliert es als Tatsache. Themenbezogene Verschwörungen zur Steuerung der öffentlichen Meinung sind für ihn das Kerngeschehen repräsentativer Regierung.

https://www.telepolis.de/features/Demokratie-als-Elitenverschwoerung-6165628.html?seite=all

Anonym hat gesagt…

Es ist spannend zu sehen, wie sie um die Wahrheit in der Politik ringen.
Aber Sie haben Tabuzonen und dieser Blog hat Tabuzonen, weshalb gute Erkenntnisansätze stecken bleiben - müssen.
Eine dieser Tabuzonen ist die den "Westen" beherrschende Religion des universellen Mitleids, die andere, konträre, wagt man gar nicht zu nennen.
Schuldige/Täter an den Zerfallsprozessen darf man hier gar nicht suchen, selbst wenn sie ins Auge stechen, sofern diese in einer der Tabuzonen wohnen.

Doch zu Ihrer Enttäuschung an der Demokratie möchte ich anmerken: Es ist um die Demokratie gar nicht so schwierig, zu verstehen, unter welchen Konditionen sie überhaupt funktionieren kann.
Dr. Krall hat es in seinem neuen Verfassungsentwurf ketzerisch festgelegt: Staatsknete/-stütze oder Wahlrecht.
Auch viele unserer Klassiker haben um die Bedingungen gewußt, so Schiller z.B. "Was ist die Mehrheit ...".
Und die Schweizer Eidgenossenschaft hat lange Zeit als Musterdemokratie recht gut funktioniert, solange man noch darauf bestand, daß Mitsprache mit PFLICHTEN für das Ganze verbunden sein mußte.
Und nun fragen Sie sich mal, WER das Frauenwahlrecht, WER das Wahlrecht für den Pöbel, die Habenichtse verlangt und durchgepeitscht hat? Sollte es mit gewissen "Tränentieren" und weibischen Mitleidspredigern etwas zu tun haben?
Und ja, es war auch immer bekannt, daß eine Oberschicht, wenn sie eigentlich abdanken müßte, sich als Anwalt der angeblich diskriminierten Minderwertigen ausgibt.
Was für Mausfeld, Wodarg und andere linke Kritiker gilt: sie haben in ihren Analysen oft eine erstaunliche Klarheit aber ihre linken Rezepte verschlimmbessern die Krankheit nur ...

Fazit: Nur wenn man keine Denkverbote akzeptiert, ist man in der Lage, die Wahrheit zu sehen ...

helmut-1 hat gesagt…

Herrn Gustav:

Danke für den Hinweis, auch über Bernays, - kannte ich nicht. Hab das überflogen und dabei festgestellt, dass ich das mir detailliert und in Ruhe reinziehen werde.

helmut-1 hat gesagt…

Herrn Anonym:

Hier sind viele Ansätze dabei, die mich nachdenklich machen, in manchen muss ich Ihnen auch recht geben.

Die Ideen von Dr. Krall sind mir bekannt, - werden aber bekämpft wie vom Teufel das Weihwasser.

Sie schreiben:

"Was für Mausfeld, Wodarg und andere linke Kritiker gilt: sie haben in ihren Analysen oft eine erstaunliche Klarheit aber ihre linken Rezepte verschlimmbessern die Krankheit nur ..."

Da kann ich nur den ersten Teil nachvollziehen, - den zweiten Teil nicht, was die "linken Rezepte" betrifft. Möglicherweise habe ich da manches nicht gelesen, worauf sie abheben. Für mich ist die glasklare Analyse wichtig, damit man in der Lage ist, des Kaisers neue Kleider zu erkennen.

Analysen, Aussagen von Leuten, die den Durchblick haben, und diese dem einfachen Volk nahe zu bringen, das ist das Gebot der Stunde. Wobei wir durch die jahrelang praktizierten tangentialen Maßnahmen hinsichtlich der Verblödung der Allgemeinbildung in den Schulen kaum mehr ein Klientel finden werden, dass wir die von mir genannten Erkenntnisse Interesse zeigt, - sie verstehen es sowieso nicht.

Aber ich ziehe den Hut vor Leuten, die in der Lage sind, den Finger in die Wunde zu legen und dabei den Eliten die Larve vom Gesicht zu reißen. Auch als national denkender Mensch habe ich da überhaupt keine Berührungsprobleme mit anderen politischen Richtungen, - für mich ist die Wahrheit wichtig.

Insofern mag es kurios erscheinen, dass ich in einem Telefonat mit der AfD in Berlin angeregt habe, sich dafür einzusetzen, dass Frau Weidel und Frau Wagenknecht im Parlament gemeinsam an einem Strang ziehen. Ich aber sehe darin eine Logik. Die AfD fand diese Idee übrigens interessant.

helmut-1 hat gesagt…

Nachtrag an Herrn Anonym:

"Fazit: Nur wenn man keine Denkverbote akzeptiert, ist man in der Lage, die Wahrheit zu sehen ..."

Das ist mir zu unklar. WER soll denn diese Verbote nicht akzeptieren? Irgendwelche Organisationen, irgendwelche Parteien, oder irgendwelche Foren?

Falsch. JEDER muss sich hier dagegen stellen, und das mit Wort und Tat unter Beweis stellen. 99,9% der Bevölkerung zieht genau hier den Schwanz ein. Man könnte doch ins Gerede kommen, man könnte sich Nachteile einhandeln, warum denn gerade ich, soll doch der Nachbar damit anfangen, etc. etc.

Immer wieder zitiere ich eine Passage eines Liedes von Reinhard Mey dabei:

"Pass auf, dass Du Deine Freiheit nutzt,
die Freiheit nutzt sich ab, wenn Du sie nicht nutzt!"

Deshalb setze ich mich für die Dinge ein, die ich für notwendig erachte und dabei gibt es für mich kein Limit. Allerdings habe ich das Glück, dass ich auch eine Frau hinter mir habe, die das mitträgt.

Anonym hat gesagt…

Werter helmul-1!

Mit Ihnen würde ich mal gerne persönlich debatieren, denn Sie sind ein spannender uns sicherlich intergrer Mensch.

Ich treibe mich gerne an politischen Stammtischen herum, bin bei einigen gefürchtet, da ich gerne mit "dem Hammer" filosofiere, mich also mit Wischiwaschi-Begriffen nicht blenden lasse, und habe es schon geschafft, USA- und Israel-Anbeter zu konvertieren.

>> ... WER soll denn diese Verbote nicht akzeptieren? Irgendwelche Organisationen, irgendwelche Parteien, oder irgendwelche Foren? <<

Es gibt Denkverbote, die sind ins Strafgesetz gegossen und bei den Meisten im Kopf fest verlötet, bei Christen zudem religiös ummantelt.

Kurz, in Eile: WAS haben Bernays - der 42jährige Joly, der sich den Eröffnungszirkus zur Pariser Olympiade ausdachte und die fette Lesbe, die bei "letzten Abendmahl" Jesus parodierte, gemeinsam? Sicherlich NUR ein Zufall ...

Anonym hat gesagt…

Ich habe meine Frau nicht „hinter mir“, sondern neben mir. Auf Augenhöhe.

Anonym hat gesagt…

Es gibt Denkverbote, die sind ins Strafgesetz gegossen ...

Und nicht nur das - die sind beim "geringen man" (Thomas Müntzer) wie beim Pseudointellektuellen so tief verinnerlicht und eingefressen, dass diese (Selbstzensur) den §130 getrost und aller Sorgen bar abschaffen könnten!

(Beweis gefällig? - Ihr werdet zurückkehren sechs Melonen weniger!)

Kyffhäuser hat gesagt…

Es ist der Grundfehler der Dämokratie, dass sie auf der irrigen und und durch das „Christentum“ eingeträufelten Überzeugung beruht, alle Menschen seien „gleich“ und hätten den gleichen „Wert“. Das ist grundfalsch. Und deshalb ist Dämokratie am Ende stets Herrschaft des Pöbels, die sich in Chaos, Anarchie und Ungehorsam äußert.

Anonym hat gesagt…

Werter Herr Kyffhäuser, es wäre für Sie wie für den Rest der Welt von Vorteil, wenn Sie sich wieder ins Retiro Ihres Felsens zurückziehen.

FDominicus hat gesagt…

"Behaupte ich hier im LePenseur-Blog, dass Demokratie Sch...e ist, dann riskiere ich Nachteile für den Betreiber des Blogs. Es ist schon verrückt. Aber ich muss mich nun damit auseinandersetzen, dass ich – meine Ideale betreffend – ein Leben lang umsonst gelebt habe."

Ich mache es bei mir im Blog seit nun mehr als 15 Jahre. Ich kann nicht sehen, daß es für mich Nachteile gibt. Wer wirklich möchte, kann sich gerne als Autor auf meinem Blog mit austoben.

Anonym hat gesagt…

Natürlich gibt es keine Nachteile. Wir leben hier nicht in China oder Russland.

FDominicus hat gesagt…

"Warum habe ich im Titel vom Untergang Europas gesprochen? Sehen wir mal zu den anderen Kontinenten, wo es immer noch autoritäre Regime und auch totalitäre gibt. Die haben nicht diese Probleme, bei denen läuft es. Mal besser, mal schlechter, aber es läuft."

Es ist nicht nur Europa, Afrika ist ein verlorener Kontinent. Und mehrere Länder sind auf dem Weg.