Montag, 18. Mai 2020

Fußnoten zum Montag

von Fragolin

Nun kann man ja Strache für einen vollkommenen Dolm halten und sich den Tag herbeisehnen, an dem er einfach unter seinen Stein kriecht und eine Ruhe gibt. Zumindest geht es mir so. Aber einige Schreiberlinge in der Benko-Postille und inzwischen zu hundert Prozent auf Bastijubelkurs gebürsteten „Krone“, denen gar nichts zu blöd ist um den Auftrag zu erfüllen, jeden Tag einen Anpatzartikel gegen Strache zu schreiben, seit dieser seine Gemeindepartei für Wien aus dem Hut gezaubert hat, ziehen selbst diese durchschaubare Medienkampagne ins Lächerliche.
Da macht man im Empörblatt der verklemmten Pensionisten nur einen Tag nach dem seltsamen Auftauchen einer Philippa-Strache-SMS um eine Verkehrsstrafe von 2017 aus der aktuellen anscheinend öffentlichen Handyauswertung im Rahmen der Ibiza-Ermittlungen einen Reißer-Artikel daraus, dass der Wahlkampfhelfer vom Strache seinen Kumpels ein Bild whatsappte, auf dem er einer Frau an den Busen grapscht. Dass diese Frau das offenbar goutiert und nebenbei erwähnt auch noch die Verlobte des Delinquenten ist – wen schert das? Metoo!!! Das ist der neue Stil, den Kurz und Konsorten in unser Land gebracht haben: Angriff aus der untersten Schublade.
Was kommt als nächstes? Ein oben-ohne-Foto aus dem privaten Medienspeicher? Eine Veröffentlichung der Senderauswahl am Fernseher? Geheime Fotos von den Rezeptseiten aus dem benutzten Kochbuch? Vielleicht noch mit einem verdächtigen Eselsohr bei den „Böhmischen Buchteln“ auf Seite 18? Wie tief ist man bereit, noch zu gehen und wie schmuddelig darf es noch werden? Anscheinend haben im anlaufenden Wahlkampf einige Medien selbst rudimentäre Restscham komplett abgelegt.
D
abei sind die Angeklagten nicht nur Verlobte, sondern auch Menschen, die privat einfach Spaß miteinander und aneinander haben und wahrscheinlich sogar in die Kiste steigen, ohne vorher einen schwedischen Einverständnisvertrag beim Notar zu hinterlegen. Ganz normale Leute. Und wenn der Strache nicht so ein großmäuliger Vollkoffer wäre, wäre allein diese Schmutzkampagne ein Grund, ihn eher zu wählen als den ganzen miesen Rest.
Ach ja, die meisten verklemmten Pesnionisten reagierten nicht wie erhofft sondern geiferten statt pflichtgemäß gegen Strache eher gegen diese billige Anpatzerei aus Bastis „Neuer Stil“-Fibel. So wurde der Kommentarbereich, der der Moderation zu viel Mühen verschaffte, nach ein paar Stunden kurzerhand geschlossen.

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Ein besonders erhellendes Beispiel, was die mit mentalen Defiziten reich gesegnete linke Moralelite unter intellektuell hochwertiger Komik versteht, hat der inzwischen in den C-Promibereich des Dschungelcampniveaus abgeglittene Leinwandkasper Jim Carrey geliefert. Er hat einen röchelnden Corona-Hustenanfall simuliert, einen fiktiven Schleimbatzen in sein Taschentuch gewürgt und diesen dann auf Trumps Bildschirm-Gesicht geschmiert. Abgesehen von der lustigen Darstellung eines Schwerkranken ist die eindeutige Botschaft, Trump möge infiziert werden und entsprechend leiden, in seinem Alter auch billigend den Tod in Kauf nehmend, typisch linker Humor.
Eine solche Aktion von einem Trump-Fan gegen Biden hätte sicher eine ganz andere mediale und auch netzweite Reaktion ausgelöst. Aber so klatschen sich die linken Trump-Hasser zu Tausenden vergnügt auf die Schenkel und feiern die feine Komik des abgehalfterten Grimassenschneiders. Und nein, nicht in versteckten extremistischen Filterblasen sondern offen und unverhohlen.
Wenn man das Wesen der Linken erkennen will, muss man sich nur deren Humor anschauen. Nein, nicht den in der Extremistenblase, wo Musikvideos abgefeiert werden, in denen gewählte „rechte“ Volksvertreter brutal niedergemäht werden und im eigenen Blut verzucken, sondern diese offene und unverhohlene Darstellung von Gewaltphantasien, die tausendfach geteilt und bejubelt werden wie Madonnas Wunsch, Trump zu ermorden oder das Titelblatt der „Titanic“ mit dem Fadenkreuz auf Kurz‘ Gesicht. Das ist linker Humor. So funktionieren Linke. Tolerant und von weltumspannender Liebe erfüllt – aber nur zu sich selbst, der Rest wird abgrundtief gehasst.
Wer das Weltbild der Linken sehen will, braucht sich nur das bekannte Foto von Sigi Maurer ansehen. Einmal blitzte durch, wie sie sind und denken: im Cocktailkleid im Prunksaal, den vom Steuerpöbel finanzierten Schampus in der Hand und diesem Steuerpöbel lachend und hämisch den Stinkefinger zeigend.
Und gleich vorneweg zum kommenden Mimimi: nein, ihr Linken werdet nicht verhetzt, ihr werdet entblößt. Ihr seid diejenigen, die man dadurch beleidigen kann, dass man euch den Spiegel vors Gesicht hält. Deshalb unterstellt ihr jedem Freudenfeiern, wenn einem politischen Gegner etwas schreckliches passiert: weil ihr von euch auf andere schließt. Ihr glaubt, der Rest der Welt wären auch solche Arschlöcher wie ihr.
Und ja, eine gleiche Aktion gegen wen auch immer durch wen auch immer würde ich immer als widerlich und ekelerregend empfinden. Nur seltsamerweise kam es wieder aus der üblichen Ecke und wird von den Üblichen gefeiert und bejubelt.

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Ach ja, übliche Ecke. Wann immer es um „Räspäkt“ und Toleranz im Fußball geht, um Antirassismus und Antidiskriminierung, sind die pigmentbevorteilten Vorzeige-Opfer immer ganz in der ersten Reihe zu sehen. Sie sind ja immer ganz lieb, und jede Behauptung, sie würden auf dem Rasen beleidigend und primitiv agieren, sind natürlich ultrarechtsböse Rassistenhetze.
Doch die virusbedingte Abwesenheit grölender Menschenmassen macht es jetzt möglich, dass die Stadionmikrofone nicht nur das dumpfe Wummern des Balltrittes aufnehmen sondern auch alle Worte, die von den Spielern abgelassen werden. Dass dies keine Rezitation von Schiller-Balladen ist, war jedem klar, aber besonders entblößend ist es nun für die vermeintlichen permanenten Opfer bösen Sprechens: der Schalke-Verteidiger Todibo brüllte für alle hörbar seinen Dortmunder Gegenspieler an, er solle doch seine Großmutter ficken.
Wenn ein Dunkelpigmentierter verlangt, dass er nicht wie ein Primitiver behandelt wird, wäre es vielleicht mal ein guter Anfang, sich nicht wie ein solcher zu benehmen. Ob er seinen afrikanischstämmigen Kollegen quer durch die Sportwelt damit einen Gefallen getan hat, sollen diese beurteilen und artikulieren.
Eines kann aber als sicher angesehen werden: der „Fick deine Großmutter“-Sager eines Schwarzen gegen einen Weißen wird weit weniger Empörung auslösen als, sagen wir mal, die Bezeichnung von Türken als „Landplage“.

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Ja, richtig gelesen. Es tauchte ein widerliches turkophobes Arbeitsblatt einer Grazer Volksschule auf, das den Obergenossen der Jungsozialisten in den Furor trieb.

Wie fühlt sich ein türkischstämmiges Kind, wenn es hört, dass Türken wie Heuschrecken oder schlimmer als die Pest sind?“, fragt der glühende Sozialist und Österreicher Mustafa Durmus, durchseelt von gerechter Empörung um solchen üblen Rassismus. Denn: „Hier wird in offiziellen Schuldokumenten eine in Graz lebende Menschengruppe mit einer Heuschreckenplage und einer ansteckenden tödlichen Seuche gleichgesetzt.“

Nun, die erste Frage, auf deren entlarvenden Fehler ich später eingehe, kann man recht einfach beantworten: Etwa so wie einem deutschen Kind, dem man durch seine gesamte Schulzeit permanent einbläut, dass Deutsche die schlimmsten Tiere unter der Sonne sind, von tiefem Nazitum durchseucht, Erfinder der massenhaften industriellen Ermordung von Juden, alleinschuld an den zwei verheerendsten Kriegen der Weltgeschichte und zig Millionen brutal Ermordeten, beladen mit einer nie endenden Generationenschuld, verpflichtet zu ewiger Sühne der von den Vorfahren einmal aufgeladenen Schuld.
Und nun zum Fehler in der Frage: es ist das letzte Wort. Niemand behauptet nämlich, die Türken heute sind eine Plage, sondern sie waren es, und zwar im 16. Jahrhundert. Darauf geht nämlich diese Bezeichnung zurück. Was der anscheinend nicht sehr tief in der Grazer Geschichte verankerte Herr Mustafa nämlich nicht zu wissen oder bewusst zu ignorieren scheint: heute bezeichnet niemand Türken als Landplage. (Im Gegensatz dazu, dass man bis heute Deutsche ungestraft pauschal als Nazis bezeichnen darf.) Das Arbeitsblatt der Volksschule bezieht sich nämlich auf das „Landplagen“-Bild am Grazer Dom, eine Darstellung der drei „Landplagen“ des 16. Jahrhunderts. Und das war neben Heuschrecken und der Pest nun einmal das Türkenheer, das die Stadt zwar nicht einnehmen konnte aber das komplette Umland verwüstete und heutige Stadtteile, die damals Vororte waren, niederbrannten und massakrierten. Die Bezeichnung ist also durch den Namen des Bildes seit fast 400 Jahren vorgegeben.
Wer das nicht erkennen kann, dass es um den Namen des Bildes geht, und nebenbei um eine historische Begebenheit, von der auch niemand nur mit einem Wort eine Verbindung zu heute in der Stadt lebenden Türken herstellte außer dieser Jungsozialist selbst, der hinterlässt eigentlich nur eine Frage: Ist der oben zitierte zweite Satz wirklich eine aus historischer Dummheit eines Zugereisten, der in diesem Amt allerdings die Geschichte seiner angeblichen Heimat kennen sollte, erwachsende Empörung oder ist es ein bewusstes Falsch-Auslegen, um aus der Opferrolle heraus politisches Kleingeld zu schlagen? Wer weiß. Jedenfalls wäre es seine Rolle als offensichtliches Sprachrohr der Grazer Türken-Community gewesen, seinen erbosten Landsleuten zu erklären, was der Sinn der Übung ist und dass das nichts mit heutigen Türken, aber viel mit der Geschichte ihrer doch jetzt angeblichen Heimatstadt zu tun hat, anstatt sich als Empörungsschreier einer Mimimi-Communitiy zu enblößen.
Seine Loyalität liegt damit klar auf der Hand. Sorry, aber wer mit der Geschichte Österreichs nicht klar kommt, der ist hier nicht zuhause und hat hier nichts verloren. Und wem eine solche jahrhundertealte Jacke passt, der zieht sie sich an.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bravo! Endlich wieder in alter Hochform. Danke!

Teapartylöwe hat gesagt…

Mir ist die Unterstützung für "HCS" zu verdruckst geraten. Wir müssen uns alle freuen, dass er das linke Ekel-Komplott gegen seine Person nicht nur einigermaßen heil an Leib und Leben überstanden hat, sondern sogar den Biss und die Courage hat, politisch neu durchzustarten. Die meisten anderen hätten diese Eier nicht, nach so einer Erfahrung.
Ich setze voll auf Strache und seine neue Bewegung, und ich kenne viele, die auch so denken. Die "Blauen" haben nach "Ibiza" ihren Charaktertest nicht bestanden, sondern sind dabei jämmerlich durchgefallen. (Um es nicht noch deutlicher auszudrücken.) Nicht nur bei mir, sondern bei vielen.

Fragolin hat gesagt…

Werter Teapartylöwe,
es kann kaum etwas verdruckst geraten, was nicht da ist. Ich unterstütze Strache nicht und halte ihn für untragbar und in der heimischen Politik für verzichtbar. Aber ich halte auch den Umgang mit ihm, diese lächerliche mediale Hatz und das tägliche Suchen nach jedem noch so kleinen Schmutzkrümelchen, mit dem man ihn bewerfen kann für widerlich. Jemanden zu verteidigen muss nicht heißen, ihn zu mögen.
MfG Fragolin

Teapartylöwe hat gesagt…

Warum ist er denn "untragbar"? Wegen "Ibiza" etwa?
Das wäre so, wie wenn unsereinem auf ewig das nachgetragen würde, was wir mal so in angeheiterter Laune von uns gegeben haben. Da hat jeder von uns so seine "Leichen im Keller". Aber wir hatten halt das Glück, dass wir im Suff nicht in eie perfides linkes Komplott reingeraten sind.

Und mal ganz abgesehen davon: Strache hat selbst im Suff NICHTS von sich gegeben, was ihn irgendwie disqualifizieren würde. Im Gegenteil. Die Krone als das Blatt mit der absolut größten Reichweite und Wirkmacht zu übernehmen und auf Linie zu bringen, sollte das Ziel jedes ambitionierten Politikers sein, der Österreich liebt. Das ehrt Strache!