von Fragolin
Unser Oszillationskanzler hat
die erste volle Periode hinter sich gebracht und schwingt sich zu
einer neuen Amplitude auf. Ob der Frequenzregler funktioniert werden
wir sehen. Aber Mitte 2021 scheint ein realistisches Ablaufdatum zu
sein. Bis dahin kann Kurz wieder ein paar Aktionen starten, die ihm
weiteren Zulauf aus der Schwiegermutterfraktion bescheren, während
die Grünen verschleißen und dann, kurz bevor sie auch mal irgend
einen wirklich nennenswerten Wunsch aus ihrem Teil des
Koalitionspaktes erfüllen dürfen, abserviert werden.
Warum soll es den Grünen besser
gehen als den Blauen? Die durften ein bisschen Pfeifchen rauchen und
mit Pferdchen spielen, aber bevor irgendwas ernst werden konnte und
Kickl wirklich die Grenzen dichtmachen oder den Dung aus dem
schwarzen Saustall Innenressort schaufeln konnte, wurde er schnell
abserviert. Die Übergangsregierung wischte in seinem Sinne feucht
durch, machte alle blau riechenden Regelungen rückgängig und übrig
blieben nur die rein schwarzen Änderungen.
Kurz hat begriffen, wie es geht.
Man nehme sich einen möglichst schwachen (Die Grünen sind Vierte
der letzten NR-Wahl...) und willigen (...und wollen um jeden Preis
jetzt auch mal an die Fressnäpfe!) Koalitionsknappen, lasse ihn die
Hände falten zur Räuberleiter an die Macht und dann draußen
Schmiere stehen. Funktioniert wie eine Alleinregierung.
Die Grünen dürfen ein bisschen
Blauenhatz spielen, die Antifantin Zadic aus dem Amt der
Justizministerin ihre Lieblingsfeinde mit Klagen zumüllen, eine
Global-2000-“Aktivistin“ sich im Verkehrsressort austoben und der
Werni vom Klima träumen. Erst wenn jemand dem Küken* in die Quere
kommt, wird er geschreddert.
Wie kirre er die Grünen schon
hat, zeigt auch etwas anderes: die letzte gewählte Regierung wurde
monatelang niedergebrüllt wegen ihrer Verschwendung und weil sie mit
16 Mitgliedern so aufgebläht war wie noch nie. Jetzt sind es 17.
Aber weil auch eine Handvoll Grüne dabei sein darf, ist es still im
Lande.
Aber machen wir uns nichts vor,
die ersten Grünen scharren schon mit den Füßen und die erste
Anti-Regierungs-Demo wird nicht lange auf sich warten lassen. Das
wird dann großes Kino, wenn Basis-Grüne gegen ihre eigene Partei
auf die Straße gehen.
Na dann, Schwung nehmen und auf
in die Periode 2.
*Küken passt
irgendwie...
Den Namen wird er jetzt so
schnell nicht wieder los.
Erst dachte ich ja, „K.u.K.“
würde jetzt neu für „Kurz und Kogler“ stehen, aber „Küken
und Klops“ gefällt mir besser...
1 Kommentar:
Nicht direkt als Replik auf den Beitrag, aber doch schon im Rückblick interessant, wie rasant die Entwicklung Kurz gelaufen ist:
https://katholisches.info/2017/10/11/was-macht-sebastian-kurz-im-ecfr-von-george-soros/
Irgendwie bekommt man den Eindruck, das Reinlassen und Rausputschen der FPÖ aus der Regierung war schon seit Jahren minutiös geplant.
Hätte das so mit Strache nicht geklappt, wäre sicher auch schon ein bereits fertig ausgearbeiteter "Plan B" oder "C" angelaufen.
Irgendwo auf der Welt sitzt ein Haufen gutbezahlter Menschen in Großraumbüros, deren Job es ist, Schach zu spielen mit Figuren, die unsere Namen tragen.
Und:
Die Konservativen; auch in Deutschland; haben leider das Problem, auf die Ereignisse immer nur reagieren zu müssen, statt die Initiative zu ergreifen und damit die Spielregeln festzulegen.
Sie sind in dem Spiel nicht Spieler, sondern Figur.
Damit das so bleibt, schließt man sie auch unter Bruch aller Regeln vom Diskurs und der Macht aus.
Ist natürlich schwer zu ändern in der jetzigen Situation, wo die Mehrheit der Leute (immer noch) fett und faul auf der Couch sitzen und andächtig dem gleichgeschalteten marxistischen Staatsfunk lauschen, während die Kevin Kühnerts dieser Welt ihre Rente und das kleine Häuschen wegpfänden, um an sich selbst "Gerechtigkeit" (vulgo "frei von eigener erwerbswirtschaftlicher Arbeit") zu üben.
Von daher ist wohl erst mal von denen keine Unterstützung zu erwarten.
Gero
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