Mit viel Dschingderassabum und
Klimagejohle ist der erste Nachtzug
von Wien nach Brüssel auf die Reise gegangen und hat unsere
fleißigen Provinzpolitiker unter dem Blitzlichtgewitter einer
jubelnden Pressemeute in die Reichshauptstadt gekarrt. Zum Glück
haben unsere von Anwesenheitspflicht verschonten Mandatsträger
ausreichend Zeit und müssen auch die knappen 160 Euro für eine
Pritsche nicht aus eigener Tasche bezahlen sondern können das über
ihr Spesenkonto abrechnen, so wurde die Kiste recht voll.
Auf der Rückfahrt war der
Nachtexpress dann recht leer. Da war keine Presse dabei. Und schon
saßen unsere Vorzeigeklimaretter und Entschleunigungsprediger selbst
wieder im Flieger. Das langsame und überteuerte Bahnfahren soll dem
Pöbel schmackhaft gemacht werden, dann finden die Herr- und
Damenschaften wenigstens leichter Plätze im nicht mehr überfüllten
Flieger.
***
Hollywood-Sternchen Gwyneth
Paltrow hat eine Duftkerze herausgebracht, die angeblich den Duft
ihrer Muschi verströmt. Behaupten kann sie ja eine Menge, nachprüfen
geht ja schlecht; ob der Kellereingang in diesem Alter und nach zwei
Kindern noch immer nach Blüten und Nektar duftet oder eher wie
etwas, was man aus den Resten der zu lange in der Sonne am Hafen
liegenden Fischabfälle herstellen könnte, spielt dabei auch keine
Rolle, es werden ja Wünsche und Vorstellungen verkauft; warum sich
jemand sowas beschafft, nun ja, ich weiß es nicht, es gibt eben
Abnehmer für alles.
Die Reaktion der Medien war
jedenfalls recht begeistert und auch Heidi Klums händeringende Suche
nach einem Restbestand der Südpolkerze wurde durch alle Gazetten
gepresst.
Ob die Presse ebenso begeistert
reagiert hätte, wenn Donald Trump eine Zigarre mit dem angeblichen
Geschmack seiner alten weißen Kronjuwelen vertreiben würde, weiß
ich nicht, kann es mir aber nur schwer vorstellen.
***
Zum Abschluss noch ein kleines
Zitat von Klonovsky:
„Immer mehr Deutsche werden
Analphabeten, lesen wir in den Medien. Tatsächlich ist es
umgekehrt.“
Und wieder camoufliert sich eine
Wahrheit als rechte Hetze...
1 Kommentar:
14 Stunden mit der Bahn von Wien nach Brüssel. Herrlich! Man sollte sämtliche EU-Schranzen zum ausschliesslichen Bahnfahren verpflichten, also nur Bahnreisen als Dienstreisen (mit Nachweis!) refundieren. Andere Verkehrsmittel dürfen sie sich aus eigener Tasche bezahlen. Wetten, dass trotzdem keiner mit der Bahn fährt, ausser extrem geldgierige Schnorrer? Wäre vielleicht auch ein Anlass, auf virtuelle Büros umzusteigen und die Tintenburgen in Brüssel und Strassburg abzureissen oder in Kaufhäuser/Lagerhallen/Obdachlosenasyle umzubauen.
Kommentar veröffentlichen