von Fragolin
Es war zu erwarten und wird uns die nächsten Tage begleiten: Während
in der SPÖ versucht wird, mit internen Ausschussdummies und
aggressiver Täter-Opfer-Umkehr Zeit zu schinden, damit die
Schmuddelstrategen vielleicht noch was retten können, schaufelt
ihnen die Presse fröhlich die Leichen aus dem Keller.
So wie gestern im „Profil“.
Noch vorgestern Abend legte der Ungewählte im ATV eine
Mustervorstellung zum Thema Kaltschnäuzigkeit hin. Kein einziges
Wort der Entschuldigung, dass aus den Büros seiner Partei solche
Widerlichkeiten ausgequollen sind; selbst wenn es wahr sein sollte,
was es sicher nicht ist, dass er nichts gewusst hat – seine
Mitarbeiter haben das verzapft und das allergeringste, was er als
Vorgesetzter tun kann, ist sich zu entschuldigen bei denen, die dort
angepatzt, verhetzt oder auch als Opfer rassistischer und
antisemitischer Ausfälle missbraucht wurden. Mein erster Gedanke
nach dieser kaltschnäuzigen Abfuhr für die Opfer und dem
emotionslosen Bauernopfer, das er achtlos wegwarf, war: Müssen die
Eisenbahner froh gewesen sein, als dieser Chef gegangen ist!
Noch besser wurde es, als er allen Ernstes etwas von einer „Task
Force“ faselte, die jetzt intern etwas aufarbeiten wolle, was
eigentlich Aufgabe eines Staatsanwaltes wäre, und deren Objektivität
nach diesen Aktionen aus dem inneren Kreis der Sozen auch absolut
außer Frage steht, nämlich ungefähr so wie die Jungfräulichkeit
einer dreifachen Mutter. Wen will der verarschen?
Dann noch alles der ÖVP zuschieben wollen und Kurz, der bei aller
berechtigter Kritik, ein Intrigant und Dampfplauderer zu sein, in
diesem Fall aber das Opfer ist, auch noch die Schuld zuschieben zu
wollen, das war schon heftig. Selbst jetzt, als alles auffliegt,
versucht dieser Schmutzkübelwerfer die Schuld dem Opfer umzuhängen.
Einfach widerlich.
Die Randnotiz um seine Familie kann man außen vor lassen; als es
opportun war, holte er sich den kleinen Nico zur Verstärkung, aber
jetzt winselt er, man müsse die Familie außen vor lassen. Finde ich
auch, aber er hat vergessen, wer angefangen hat.
Und dann in geradezu weinerliches Mimimi zu verfallen, dass jetzt
alle ganz böse auf ihn als Person losgehen würden, nachdem gerade
aufgeflogen ist, dass die SPÖ eine gezielte Anti-Personen-Kampagne
gegen Kurz gefahren ist, ist der Gipfel der Verlogenheit. Man schießt
monatelang gezielt mit jedem noch so billigen und gefakten
Drecksklumpen gegen eine einzelne Person und jammert dann, dass der
getroffene auf den Schützen losgeht?
Aber die Strategie des Ungewählten, einfach den Spieß wieder
umzudrehen und, das Unschuldslämmchen spielend, den Ball wieder Kurz
zuzuspielen, geht nicht auf. Nicht nach dem neuesten
„Profil“-Artikel.
Die Methoden des roten Wahlkampfes werden beleuchtet. Was die da bei
„Starbucks“ spielen wollten ist mehr als geschmacklos, denn die
Angestellten, die man da vorführen wollte, arbeiten und zahlen
Steuern in Österreich. Wer den Konzern angreifen will soll das tun,
aber nicht die Mitarbeiter. Die SPÖ auf dem Niveau der Antifa, die
in Köln den „Maritim“-Mitarbeitern mails schickte, sie sollen im
Interesse ihrer Gesundheit und ihres Lebens während des
AfD-Parteitages lieber daheim bleiben. Das ist das Niveau und
der Stil eines Herrn Kern, um den es hier geht!
Egal. Was nachgewiesen wird, ist, dass Tal Silberstein, von Kern als
Randgestalt im Wahlkampf hingestellt und als unwichtig abgestempelt,
nachweislich Ende 2016 eine zentrale Rolle beim Aufbau und Start der
Kampagnen innehatte. Von der auch Kern wissen musste, der ja
persönlich dabei war, als Silberstein seine Präsentationen zeigte.
Und jede Aktion, jedes Video, jede Kampagne wurde vor ihrem
Schlagendwerden dem Herrn Silberstein per mail zugeschickt und bekam
von ihm die Freigabe. Ach, sowas ist die Aufgabe einer Randgestalt?
Die dumme Aussage Kerns, nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit
Silberstein sei kein Geld mehr an ihn geflossen, bedeutet gar nichts.
Erstens kann es sein, dass der bereits sein Honorar eingestreift hat
oder zweitens kann auch sein, dass es erst nach dem Ende vereinbart
war und am 16.10 überwiesen wird. Über das Geld für das Büro und
die Mitarbeiter sagte Kern nichts. Nicht eine Silbe.
Seine ebenso dumme Ausrede, Silberstein könne nicht wichtig gewesen
sein, denn er war ja nie da, ist in Zeiten von Internet und Handy nur
noch als Witz zu verstehen. Ich kann sogar den ganzen Tag an der
Börse von London traden, ohen auch nur eine Minute Österreich zu
verlassen. Oh, ein Wunder! Nochmal: Wen will der verarschen? Außerdem
hatte und hat Silberstein Mitarbeiter. Wurde zu denen auch der
Kontakt abgebrochen? Kern betont ja immer nur die Person Silberstein.
Nach der „Profil“-Recherche kamen selbst Wahlkampfparolen und die
„Was Ihnen zusteht“-Marke aus dem Hause Silberstein. Und Kern hat
das alles nicht gewusst? Keiner hat ihm was gesagt?
Kern tritt um sich und versucht jetzt, den „Maulwurf“ ausfindig
zu machen. Wenn seine „Task Force“ nicht gerade damit beschäftigt
sein sollte, herauszufinden, wer jetzt eigentlich Chef der SPÖ ist,
wird ihre Aufgabe wohl eher darin bestehen, das Leck zu finden. Denn
aus Sicht der SPÖ lief alles bestens, bis der Ballon platzte. Jetzt
suchen alle nach der Nadel, in der Hoffnung, den Ballon selbst
schnell zu vergessen.
Der Kern der Wahrheit? Der Kern.
Alles andere ist Fake.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen