Kirche kritisiert Kammer-Aktion gegen Arbeitsunwillige
Diözesanbischof Manfred Scheuer / Bild: (c) Clemens Fabry
Die Arbeitslosenstiftung der Diözese Linz sieht in der Kampagne der Wirtschafts-kammer einen "Aufruf zur Unmenschlichkeit".
(DiePresse.com)
Die vor einem Monat gestartete Aktion scharf
der Wirtschaftskammern in Tirol und Oberösterreich, die Firmen
aufforderten, arbeitsunwillige Arbeitslose zu melden, sorgt weiter für
Aufregung. Nun stößt die Kampagne auf heftige Kritik der Bischöflichen
Arbeitslosenstiftung der Diözese Linz. Es sei "ein Aufruf zur
Unmenschlichkeit", jene an den Pranger zu stellen, die sich um einen Job
bewerben, ihn aber "scheinbar" nicht wollen, zitierte "Kathpress" am
Dienstag den Leiter der Stiftung, Christian Winkler.
Die genauen Kriterien der Arbeitsunwilligkeit würden seitens der
Wirtschaftskammer nicht näher erläutert, bemängelte Winkler. Die
Interessenvertretung vertraue nur auf das Gefühl der
Personalverantwortlichen. Kämen diese zum Urteil, ein Bewerber wolle den
Job gar nicht wirklich, sondern sei nur gekommen, "um den Stempel
abzuholen", könne eine Meldung für den Betroffenen gravierende Folgen
haben: Als Sanktion werde das Arbeitslosengeld für mindestens vier
Wochen gestrichen und der Druck dadurch massiv erhöht.
Das
vermeintliche "nicht wollen" sei in vielen Fällen aber ein "nicht
können", so Winkler. Die Hintergründe - beispielsweise gesundheitliche
Einschränkungen etc. - seien in den Personalbüros von Unternehmen meist
nicht ersichtlich. Diözesanbischof Manfred Scheuer betonte, die Kirche
müsse zu einem Klima beitragen, "in dem die Schuld nicht bei den
arbeitslosen Menschen selbst gesucht wird".
Wenn man so etwas liest, beginnt man um die Ausgießung von Geist zu beten: nämlich unter den Amtsträgern der Kirche und ihrer angeschlossenen Organisationen ... ... ein bisserl wenigstens, lieber Gott!
1 Kommentar:
Dumme Frage: War nicht im AT die Rede von "Im Schweiße Deines Angesichtes"....? Also der Wille Gottes ist für die Kirche unmenschlich?
Kommentar veröffentlichen