von it’s me
QUOD LICET IOVI, NON LICET BOVI
Dieser Spruch hat seit über 2000 Jahren Gültigkeit, wie der Bundespräsident vieler Österreicher unter Beweis stellt – seit 1. November. Während in der Gastronomie seit diesem Stichtag absolutes Rauchverbot herrscht – sogar in Bars darf man sich zu einem guten, 30 Jahre alten Rum keine Zigarre mehr genehmigen, wird in der Präsidialkanzlei weiter gepofelt – im Grünen Salon und im Büro von VdB (hat er keine Sekretärinnen – wegen des Passivrauchens wär's?). Damit die unteren Ränge nicht ganz auf Entzug geraten, dürfen diejenigen, die ein eigenes Büro haben, bei offenem Fenster weiterhin rauchen.
Zustände, von denen die Gastronomie nur träumen darf, denn die Vorschriften gehen sogar so weit, dass der Wirt nicht einmal mehr im Lokal rauchen darf – in seinem eigenen Besitz – wenn keine Gäste mehr anwesend sind. Bis jetzt war es nämlich schon verboten, dass an Arbeitsplätzen innerhalb von Räumlichkeiten ohne Kundenkontakt geraucht wird, wenn auch nur ein einziger Mitarbeiter des Betriebes Nichtraucher ist.Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle achtzig, die für die Präsidialkanzlei arbeiten, Raucher sind.
Wobei für mich als jemand, der nie in ein Restaurant ginge, in dem geraucht wird, es in Ordnung ist, gäbe es Raucherlokale, denn erstens ist es im Eigentum des Gastronomen (normalerweise darf man mit und in seinem Eigentum tun und lassen, was man will ) und zweitens wird niemand gezwungen, in dieses Raucherlokal zu gehen. Bei Wahlen und beim Besitz der Fahrlizenz jemandem Mündigkeit zuzumuten, aber nicht bei der Wahl des Wirtshauses – geht’s noch?
Und noch etwas stört mich als Arzt an der schon hysterisch – fast schon mit der Klimahysterie vergleichbar – geführten Diskussion:
Kein vernünftiger Mensch wird die gesundheitliche Gefahr des Rauchens in Frage stellen – nur sind die Einnahmen aus den Steuern auf Tabakwaren weit höher als die Kosten für die Folgekosten, die durch das Rauchen entstehen. Völlig vermisse ich die Diskussion über eine Krankheit, die die des Rauchens weit in den Schatten stellt – sowohl gesundheitlich als auch finanziell: die Adipositas. Die Folgen unmäßigem Fressens setze ich als bekannt voraus. Warum wird dieses Thema völlig ausgeblendet? Vielleicht, weil viele bis sehr viele Politiker selbst blad sind (wobei die belgische
Gesundheitsministerin Maggie de Block alles in den Schatten stellt)?
Völlig vermisse ich weiters die Diskussion über eine Krankheit, die das Rauchen und das Fressen in den Schatten stellt – das Saufen. Wahrscheinlich gab es wenige Verkehrsunfälle, weil jemand übergewichtig ist oder zwanzig Zigaretten raucht wie unser bundeserster Seniler (bis 2012 waren es angeblich vierzig Chesterfield), aber durch Alkohol am Steuer wurde schon sehr viel Leid verursacht, von den finanziellen Kosten der Sucht ganz zu schweigen. Außerdem sind die Steuern auf Alkohol – im Gegensatz zu Zigaretten – gering. Aber unsere Politik hat sich auf die Raucher eingeschossen, daher von mir ein Prost!
Jetzt gibt es ein Glas guten Grünen Veltliners Reserve 2016 aus dem Kamptal (und noch immer keinen Grauburgunder aus der Südsteiermark ...).
1 Kommentar:
Werter "it's me"!
Die meisten Menschen bringen sich mit Messer und Gabel am Küchentisch um.
MfG Michael!
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