Samstag, 23. November 2019

Goldbarren

von Fragolin

Goldbarren!“ tönt es durch die Medienkanäle der Republik, „Goldbarren!!!“
Was ist an Goldbarren jetzt so sensationsträchtig? Es sind ganz normale Anlageobjekte, die man bei offiziellen Händlern ganz normal kaufen kann. Steuerfrei. Habe ich auch gemacht, also nicht mit Barren sondern mit Münzen, direkt von der staatlichen Münze Österreich, mit fidelen Musikinstrumenten drauf und die ersten, die ich mir am Beginn meiner Selbständigkeit vom ersten guten Gewinn gekauft habe, sind heute mehr als das Doppelte wert, und das trotz massivem Druck gegen den Goldpreis (den ich positiv finde, weil damit auch heute noch permanentes Nachkaufen lohnend ist). Gold ist nicht nur krisenfest, nein, in wirklichen Krisen steigt sein Wert sogar sprunghaft an. Und seit 2009 wissen wir auch, dass Banken auf sein Gold aufpassen zu lassen in etwa so ist, als würde man den Mops die Wurst in der Speis‘ bewachen lassen.
Also was ist an Gold in privater Verwahrung an sicherem Ort jetzt wirklich schlecht?
Man weiß es nicht.

Warum also dann die Aufregung um die „Goldbarren“ (man impliziert damit das Bild der kiloschweren Klötze aus den Gangsterfilmen, in Wahrheit gibt es die ab dem Gewicht von einem Gramm) der FPÖ? Und am lautesten kreischen ausgerechnet jene, die zig Millionen Parteigelder in Stiftungen parken, gerne auch mal in der Karibik, wo sie auch mal etliches versenken, aber egal, wenn man einen ganzen Staat zum Ausplündern hat ist Ersatz gesichert, während sie ihre Parteijugend mit dem Hut unter den Junggenossen bettelnd in die Runde schicken. Oder die sich als politischer Arm eines von Staatsaufträgen lebenden Großkonzerns von dessen Goldbarren finanzieren. Oder die eher auf Goldstücke setzen, die man in Deutschland nicht einmal mehr so nennen darf, weil allein der Begriff schon Bilder von Drogendealern, Gleisschubsern, Gruppenvergewaltigern und Messerstechern aufkommen lässt, die natürlich böse und hetzerisch sind, auch wenn sie nur eine erlebte Realität widerspiegeln.

Im Schatten des „Goldbarren“-Gekreischs geht etwas ganz Anderes vor. Da hat ein Vögelchen der offenbar hinter dem „Ibiza-Video“ stehenden Balkan-Mafia zum Zwitschern begonnen und plötzlich wird aus der von Links so bejubelten investigativen Heldentat von Demokratiewächtern wie von Realisten (und damit bösen Rechten) vorhergesehen ein schnöder, schwerkrimineller Fall von Erpressungsversuch. Und jetzt könnte man natürlich Fragen stellen, wie:
Gegen wen wurden solche Erpressungsversuche bisher noch unternommen, die dann erfolgreich verliefen? Über welche Politiker gibt es kompromittierendes Material, mit dem sie erpresst werden können und welche Entscheidungen der Hochpolitik wurden durch erpresserische Kriminelle im Hintergrund gesteuert? War Strache vielleicht sogar der Erste, der sich weigerte, als Politiker in einem hohen Staatsamt vor Erpressern in die Knie zu gehen?
Wieviel bezahlte die „Süddeutsche“, ein offen mit linksextremen Statements eine linksradikale Klientel bedienende Propagandazeitung, für das Material? Und welches Interesse könnte die Zeitung haben; eine Steigerung der Verkaufszahlen wird sich kaum aus einem solchen Artikel ergeben. Oder wurde die Zeitung von den Erpressern bewusst gewählt, um Strache für sein Nicht-Zahlen zu bestrafen und ein Exempel für alle zu statuieren, die gerade auf der Liste dieser Mafia stehen? Warum gibt sich eine Zeitung dafür her? Oder zahlt da jemand im Hintergrund?
Alles unangenehme Fragen, die aufzuklären nach einem solchen offenen Angriff einer hochkriminellen Bande professioneller Indust riespione und Erpresser auf die Demokratie und den Rechtsstaat höchste Priorität haben sollte. Aber was macht unsere Hochpolitik? (Und warum? Weil es gerade so viel Spaß macht, auf die FPÖ zu prügeln oder weil jemand aus dem Hintergrund flüstert: „Tu etwas, oder...“)
Sie schreit „Goldbarren!“
Es war wohl gerade kein Liederbuch zur Hand.

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