... an die Czerny-Etüden, bspw. die Fingerbrecher der »Schule der Geläufigkeit«, die staubtrocken und trotz allen Übens nie wirklich sauber und wohltönend »herauszubringen« waren. Ja wenn man sie so hätte spielen können, dann vielleicht ...
Aber das hat's halt nicht »gespielt«! Wenn es immerhin so klang, war man ja schon Kaiser (respektive in diesem Falle: Kaiserin) von China ...
Doch dieser Carl Czerny war und ist nicht bloß der Gottseibeiuns aller Klavierschüler! Er war zwar zeitlebens mehr als Lehrer ganzer Generationen von Pianisten geschätzt, denn als selbst konzertierender Virtuose, der er aber war — und was sein kompositorisches Œuvre betrifft, verdiente es durchaus, mit zahlreichen seiner Stücke wieder der Vergessenheit, um nicht zu sagen: Verfemung, entrissen zu werden. Der Schatten seines berühmten Lehrers, und das war eben kein Geringerer als Ludwig van Beethoven himself, war einfach zu gewaltig, als daß daneben einem — für sich gesehen: durchaus großen — Talent wie Carl Czerny noch ein Platz an der Sonne verblieben wäre. Was schade ist, wenn man bspw. seine Symphonie Nr. 5 in Es-Dur anhört:
Sicherlich: kein Beethoven-Format, aber mit zeitgleich geschrieben Werken eines Hummel oder Spohr kann die Symphonie ohne Schwierigkeiten mithalten!
Wenn man bedenkt, daß einer der ganz großen Pianisten des 20. Jahrhunderts, Vladimir Horowitz sich nicht scheute Czernys Variationen über ein Thema von Pierre Rode — auch dieser ein ins staubige Schattenreich der Archive Gesunkener! — »La Ricordanza«, op. 33, zu spielen, so sollte man den bezaubernden Charme der vielen Klavierstücke, die Czerny abseits der Etüdenwerke komponierte, in den Konzertprogrammen angemessener würdigen:
Doch dieser Carl Czerny war und ist nicht bloß der Gottseibeiuns aller Klavierschüler! Er war zwar zeitlebens mehr als Lehrer ganzer Generationen von Pianisten geschätzt, denn als selbst konzertierender Virtuose, der er aber war — und was sein kompositorisches Œuvre betrifft, verdiente es durchaus, mit zahlreichen seiner Stücke wieder der Vergessenheit, um nicht zu sagen: Verfemung, entrissen zu werden. Der Schatten seines berühmten Lehrers, und das war eben kein Geringerer als Ludwig van Beethoven himself, war einfach zu gewaltig, als daß daneben einem — für sich gesehen: durchaus großen — Talent wie Carl Czerny noch ein Platz an der Sonne verblieben wäre. Was schade ist, wenn man bspw. seine Symphonie Nr. 5 in Es-Dur anhört:
Sicherlich: kein Beethoven-Format, aber mit zeitgleich geschrieben Werken eines Hummel oder Spohr kann die Symphonie ohne Schwierigkeiten mithalten!
Wenn man bedenkt, daß einer der ganz großen Pianisten des 20. Jahrhunderts, Vladimir Horowitz sich nicht scheute Czernys Variationen über ein Thema von Pierre Rode — auch dieser ein ins staubige Schattenreich der Archive Gesunkener! — »La Ricordanza«, op. 33, zu spielen, so sollte man den bezaubernden Charme der vielen Klavierstücke, die Czerny abseits der Etüdenwerke komponierte, in den Konzertprogrammen angemessener würdigen:
Doch seit einigen Jahren — noch in den 1970er-Jahren mußte der österreichische Pianist Hans Kann (der übrigens heuer neunzig geworden wäre) mit einer Plattenaufnahme von Czerny-Etüden als kopfschüttelnd betrachteter »Eisbrecher« für Meister Czerny eintreten — scheint auch bezüglich einer Cernys Wiederentdeckung etwas in Bewegung zu geraten.
Zum Ende dieses Artikels möge der erste Satz eines seiner originellsten Konzerte, das Klavierkonzert in a-moll, op. 214, erklingen:
(das ganze Konzert in der Interpretation Felicja Blumenthal ist ab hier zu finden)
Heute vor 160 Jahren, am 15. Juli 1857, ist Carl Czerny zu Wien hochgeachtet und vielbetrauert verstorben.
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