Dienstag, 4. Juli 2017

Diskriminierung

von Fragolin

Erstmal die Fakten: Ein junger Mietwagenfahrer der GWS Krankentransporte Wien, scheinbar eine tiefrote Vorfeldorganisation, postet ein Video auf Facebook, in dem er die Roten, also Kern und Häupl, ganz direkt fragt, wie sie das verantworten und argumentieren können, dass ein jugendlicher Afghane, der bei dem Versuch eine junge Frau zu vergewaltigen, erst von der Polizei einkassiert wird und dann von der Justiz wieder auf freien Fuß gesetzt. Er wagt es, einfach zu fragen, wie man bei einem jungen Mann, der sich auf seinen Trieb herausredet, keine neuerliche Tatbegehungsgefahr annehmen kann und bei einem Flüchtling, der ja bereits seine Bereitschaft zur Flucht bewiesen hat, in einem Land ohne Bindung keine Fluchtgefahr erkennen.
Was genau ist daran jetzt eigentlich so schlimm? An keinem Punkt hat der junge Mann sich darauf bezogen, dass er die Behandlung eines Afghanen hinterfragt, sondern die Behandlung eines Vergewaltigers, der von der Justiz mit Samthandschuhen angegriffen wird.
Die Firma sah sich daraufhin bewegt, den jungen Mann zu feuern. Fristlos.

Als ob das nicht reichen würde, setzen die noch eines drauf und treten nach.
Wenn einem soviel Bekotzenswertes wiederfährt, dann ist das einen Artikel wert. Hier.

2 Kommentare:

Lichtenberg hat gesagt…

Vielen Dank für den Bericht von Vera Lengsfeld, der einen Kloß im Hals hinterläßt und keines weiteren Kommentars bedarf.

Anonym hat gesagt…

Ich zitiere mal aus der Stellungname der Firma:

"Wir möchten hier ausdrücklich betonen, dass wir Herrn Fida nicht entlassen haben, weil er seine freie Meinung kundgetan hat! Wir unterstützen die allgemeine freie Meinungsäußerung! Wir unterstellen ihm auch keine Boshaftigkeit und gehen auch nicht davon aus, dass er dem Unternehmen mit Absicht schaden wollte. Fakt ist jedoch, dass er dem Unternehmen geschadet hat, da Herr Fida seine politische Meinung in seiner Arbeitskleidung mit dem darauf bestickten Logo äußerte."

Eigentlich bestätigt der Arbeitgeber mit dieser Stellungnahme selbst, dass die Entlassung - somit der Verlust sämtlicher arbeitsrechtlicher Ansprüche des Dienstnehmers - nicht rechtmäßig war. Normalerweise - wenn es nicht um einen tiefroten Arbeitgeber ginge - würde das jedes Arbeitsgericht kassieren.

Und als Libertärer bin ich durchaus der Meinung, dass die Kündigung eines Arbeitnehmers durch den Dienstgeber jederzeit möglich sein muss, auch ohne Angabe von Gründen. Aber wenn ausgerechnet die Sozen, die Arbeitnehmerrechte normalerweise vor sich hertragen wie die Pfaffen eine Monstranz, hier gleich die Entlassungskeule schwingen, hat das einen strengen Beigeschmack.

FritzLiberal