Samstag, 2. August 2025

John Mearsheimer: Die USA werden die Niederlage der Ukraine nicht akzeptieren

von kennerderlage
 
 

Hier eine Zusammenfassung (auf deutsch)  des Youtube-Videos:

In dieser Diskussion argumentiert Professor John Mearsheimer, dass sich der Westen offenbar auf einen anhaltenden oder „eingefrorenen“ Konflikt mit Russland vorbereitet, selbst nach dem Ende des Ukraine-Krieges. Er betont, dass Russlands Kernforderung – Sicherheit vor der NATO-Erweiterung – nicht unvernünftig erscheine und es keine Hinweise darauf gebe, dass Russland eine weitere territoriale Expansion nach Europa plane. Dennoch weigern sich die USA und ihre Verbündeten, Russlands Sicherheitsbedenken anzuerkennen oder zu berücksichtigen. 
 
Mearsheimer und der Moderator äußern sich beide unzufrieden darüber, dass die russischen Narrative schlüssiger seien als die ihrer eigenen Regierung. Sie glauben, dass die USA auf eine demütigende Niederlage in der Ukraine zusteuern und, anstatt diese zu akzeptieren, noch nachlegen werden – indem sie nach Wegen suchen, Russland zu schwächen und wieder Einfluss zu gewinnen. Diese Weigerung, eine Niederlage zu akzeptieren, erhöht das Risiko einer erneuten Eskalation, insbesondere in Krisengebieten wie der Arktis, Kaliningrad, Belarus, Moldawien, dem Schwarzen Meer und dem Baltikum. 
 
Auf die Frage, was Präsident Trump anders machen könnte, sagt Mearsheimer, selbst wenn er versuchen würde, den Kurs zu ändern und ein Friedensabkommen mit Putin auszuhandeln, das Russlands Forderungen berücksichtigt, wäre es nahezu unmöglich, die Ukraine, Europa oder das außenpolitische Establishment der USA zur Zustimmung zu bewegen. Eine „weniger schlechte“ Option wäre jedoch, wenn Trump ein Abkommen mit Russland aushandeln, die US-Militärunterstützung zurückziehen und es der Ukraine und Europa überlassen würde, es nach ihren eigenen Bedingungen anzunehmen oder abzulehnen. Obwohl dies den Krieg deeskalieren könnte, bezweifelt Mearsheimer, dass Trump tatsächlich durchhalten oder den institutionellen Widerstand überwinden würde.
 
Ein Kommentarposter stellt nun zu Prof. Mearsheimers Thesen die (auf den ersten Blick nicht unberechtigte) skeptische Frage:
Die USA werden die Niederlage in der Ukraine nicht akzeptieren? Und die Niederlage in Vietnam? Und die Niederlage in Korea? Und die Niederlage in Afghanistan? Und die Niederlage im Irak? Welche Niederlage werden die USA nicht akzeptieren? Eine Niederlage nach der anderen hat das GROSSE UND MÄCHTIGE Militär der USA erlitten! Verstehen Sie? Die USA sind NICHT die unbesiegbare Macht, für die sie sich halten.
... und bekommt eine leider nur zu plausible Antwort eines anderen Posters:
Hier steht die internationale Finanzoligarchie auf dem Spiel. Das ist der Unterschied. Mit anderen Worten: Die BRICS-Staaten können nicht gewinnen. 
Nun: ob die BRICS-Staaten wirklich nicht gewinnen, wird sich ja zeigen ... und zwar ziemlich bald! Die globalen Parameter deuten eher aufs Gegenteil.

1 Kommentar:

  1. Das Problem in den USA (und nicht viel anders bei uns!): Trump wird nicht auf einen Rat von Prof. Mearsheimer hören. Niemals. Denn das wäre doch Eingeständnis, aus Opportunismus Mist gebaut zu haben. Da friert eher die Hölle zu, als dass ein Narzisst wie er (oder die unseren, die nicht besser, sondern höchsten feiger sind) das fertigbringt.

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