Mittwoch, 3. April 2024

»Macht es in Ukraine und Gaza wie mit Nagasaki-Hiroshima!«

von LePenseur
 
 

Obiger schief lächelnder älterer Herr (der mit der grün-blau gestreiften Krawatte) aus Michigan fragt seine Wähler nicht nur, womit er dienen kann, sondern bietet seine Dienste, natürlich völlig uneigennützig, dem Military Industrial Complex (a.k.a. The Deep State) an, indem er so auf die Schnelle ein, zwei Atomkriege in einer Diskussion vorschlug. Sein Pech war nur, daß da einer auf den Aufnahmeknopf gedrückt hat und die Chose auf Youtube dann viral ging. Walberg ruderte natürlich zurück und bezeichnete seine Worte als bloße Metapher, die eigentlich exakt das Gegenteil bedeute et c. etc. Hier eine Übersetzung der relevanten Passage aus der Diskussion:

Fragesteller: … Ich war gestern mit einem Herrn aus der US-Armee im Ruhestand zusammen, der sagte, dass er am 1. April nach Gaza geschickt werde, um einen Pier zu bauen und dass sie dort von den IDF beschützt würden… Sie bleiben dort mindestens 90 Tage oder bis das Projekt abgeschlossen sein würde. Warum geben wir Geld aus, um dafür einen Hafen zu bauen?

Tim Walberg: Das ist der Grund von Jo Biden: Wir müssen humanitäre Hilfe nach Gaza bringen.

Ich denke nicht, dass wir das tun sollten. Ich glaube nicht, dass wir irgendetwas von unserer Hilfe, die an Israel geht, um unseren größten Verbündeten – wohl auf der Welt – zu unterstützen, um zu helfen Hamas zu besiegen und Iran und Russland und wahrscheinlich sind auch Nordkorea und China dabei… Wir sollten nicht einen Cent für humanitäre Hilfe ausgeben.

Es sollte wie mit Nagasaki und Hiroshima geschehen: Lasst es schnell vorüber sein! Das Gleiche sollte in der Ukraine gelten: Besiegt Putin schnell! Anstatt 80 % unserer Mittel für die Ukraine und humanitäre Zwecke zu verwenden, sollten wir 80 % bis 100 % für die Vernichtung der russischen Streitkräfte einsetzen, wenn wir das wollen.

Fragesteller: Wir haben seit dem Zweiten Weltkrieg keinen Krieg mehr gewonnen.

Tim Walberg: Nun, es sind viele Menschen in Kriegen gestorben, die nicht als echte Kriege eingestuft wurden, aber für diese Menschen waren es echte Kriege…

Der US-Abgeordnete, der offenbar liebend gerne ein paar Atombomben zünden wollte, sitzt im Kongreß als Republikaner für Michigan und ist von seiner Ausbildung und früheren Berufstätigkeit her ein evangelikaler Pastor. In God's own country ist es offenbar kein Problem, auch als Pastor den Abwurf von Atombonben (natürlich nur auf andere Länder!) fein zu finden.
 
Das lassen wir mal so stehen ...


4 Kommentare:

Bergfan Max hat gesagt…

warum überrascht mich das nicht : weil sie es seit den Indianern so machen und es in ihren Genen liegt. Die Bestien dieser Erde leben im "Wertewesten". Und solange der Ami nicht das Schicksal der Indianer teil, gibt es keinen Frieden unter den Völkern.

Anonym hat gesagt…

Wegen der "Negerbefreiung" haben die US-amerikanischen Moralapostösen einen brutalen Bürgerkrieg entfesselt und gleichzeitig die Endlösung der Indianerfrage betrieben.
Welch ein Humor! Daher liebt jeder verlogene BRDler unsere "Befreier" so sehr ...

Franz Lechner hat gesagt…

Ich würde sogar dazu tendieren, diese Worte tatsächlich nur als Metapher zu interpretieren, aber das bliebe noch immer schlimm genug, nämlich realitätsverweigernd bzw komplett gaga. Sieht dieser Trottel (ist er etwa wirklich so blöd, wie er aussieht?) denn nicht, dass die Russen auf dem Schlachtfeld nicht so ohne weiteres zu besiegen sind, bzw dass hier angesichts des russischen Waffenpotentials gar nichts „schnell gehen“ würde? Dass die Metapher von H&N überhaupt nicht passt, denn Russland ist anders als Japan keineswegs hilflos? Wie kann man so bescheuert sein, dass man so einem gemeingefährlichen Rindvieh offenbar kritiklos zuhört?

Anonym hat gesagt…

Der Walbergs gibt es (zu) viele. Trostlose Welt.