Was ist mit dem „Kurier“ los? Dieses einstige eher linksliberal
bis bürgerlich orientierte Tageblatt, das in den letzten Jahren an
den linken Rand abgerutscht ist bis zum Anstreifen an den Ruf eines
offiziellen SPÖ-Verlautbarungsorgans, in dem sich eine Forengemeinde
eingenistet hat, die selbst beim „Standard“ eher zu den
linksextremen Randgestalten gehört, veröffentlicht einen
Gastkommentar
von Wolfgang Lusak, den ich bei der „Presse“ noch
verstanden hätte, der mich aber im „Kurier“ absolut verwundert:
„Der
Untergang der Links-Populisten“
Ist das schon eine Morgendämmerung oder nur das augenzwinkernde
Zuwerfen eines kleinen Empörungsgeschenkes für die treuen Geiferer,
von denen sich auch ein paar sogleich unter dem Kommentar einfinden?
Aber es scheint, da gibt es noch eine Restleserschaft, die diesen
Paroli bietet und sich ehrlich freut über diesen Kommentar.
Ein kleines Schmankerl zum Anfüttern:
„So
schaufelt sich Sozialismus das eigene Grab. Es war ihnen egal, dass
sich Arbeiter und Sozialhilfeempfänger durch neu hinzukommende
Armutsmigranten bedrängt fühlten. Egal, dass sie das Geld kaum von
wirklich Reichen und Konzernen holten, sondern vom hart arbeitenden
Mittelstand. Dass die Qualität der Schulabgänger sank und Firmen
Nachwuchsprobleme bekamen. Dass die rasche Zunahme des Anteils
fundamental-religiöser Familien die Gefahr einer Verdrängung
unserer Kultur und Demokratie bedeutet. Dass trotz aller eigener
Feminismus- und Anti-Gewalt-Bemühungen Frauen-Benachteiligung,
patriarchisches Ehrgefühl und Bildungsferne eingeschleppt wurden. Es
war ihnen egal, wie viel Schulden der Staat machte.“
Und das mit der Reichweite des „Kurier“!
„Noch setzen
sie heftig und untergriffig auf die Unterstützung der von ihnen
angefütterten Staatsmedien (wie ORF), Kulturszene und sogenannter
Experten.“
Und das bisher auch
gerne im „Kurier“.
Sollte dieser sich
damit aus dem Kreis der SPÖ-Propagandatrompeten verabschiedet und
den Weg zurück in die Mitte, wo er einst herkam, angetreten haben?
Ich hoffe es.
1 Kommentar:
Da inzwischen bekannt ist, dass die "Qualitätsmedien" wegen ihrer einseitigen Berichterstattung (die oft als Politerziehung rüberkommt) Leserschaft verlieren, könnte das ein bewusstes Gegensteuern sein, um den wirtschaftlichen Zusammenbruch aufzuhalten.
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