von Fragolin
Nach dem ersten sprachlosen
Staunen wollte ich eigentlich gar nichts mehr zur Causa Thüringen
schreiben, diesem permanent unterbewerteten Quell solch wonniger
Wohltaten wie würzigen Rostbratwürsten und äußerst flaumigen
Kartoffelknödeln, die allerdings besser mit aus Bayern importierter
Hopfenkaltschale schmecken als dem eigenen Gebräu, über das der
Witz kursiert, jemand hätte es einmal in ein Röhrchen gefüllt und
einem Labor zur Analyse gegeben, worauf als Antwort kam: „Ihr Pferd
hat Zucker!“; zu dieser Implosion des demokratischen Rechtsstaates
wurde eh bereits alles gesagt und ich hatte gar keine Lust mehr, noch
irgend etwas dazu zu äußern.
Klonovsky verweist richtig
darauf, dass nicht einmal die alten DDR-Lehrmeister der aktuellen
deutschen Diktatordarstellerin es gewagt hätten, eine demokratische
Wahl wieder für nichtig zu erklären, allerdings muss man da
einwenden, dass sie das auch gar nicht hätten tun können, weil es
einfach keine demokratischen Wahlen in der DDR gab. Aber trotzdem
bleibt es ein Vorgang, der einem die Spucke verschlägt: freie, nur
ihrem Gewissen verantwortliche und aus einer freien demokratischen
Wahl mit einem eindeutigen Mandat des Wahlvolkes hervorgegangene
Parlamentarier haben in einer geheimen Abstimmung einen
Ministerpräsidenten erkoren, und die Regentin wischt das mit einem
energischen „Diese Wahl muss rückgängig gemacht werden!“ vom
Tisch. Man stelle sich vor, ein Orban oder gar Putin hätte solches
vollbracht, aber bei der Regentin Deutschlands schwanken die medialen
Stimmen zwischen schweigender Zustimmung und offenem Jubel über
diesen scharfen Fußtritt der pommerschen Matrone gegen die
Demokratie. In einer solchen wäre Merkel von Sekunde an weg vom
Fenster, aber solche Situationen gab es in den letzten Jahren
etliche, das ficht die der irdischen Verantwortung entrückte
Despotin nicht mehr an: Diktaturen erkennt man an der juristischen
Unantastbarkeit ihrer Führerdarsteller.
Fakt sind drei Dinge:
Erstens haben die linksradikalen
Einpeitscher und Terroristen, auf die Merkel anscheinend nicht erst
seit Chemnitz nicht nur hört, sondern von denen sie sich ihre
Handlungsmotivation holt, einen fulminanten Sieg gegen die Demokratie
eingefahren und ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit den finalen
Todesstoß versetzt. Für mich ist Deutschland schon lange auf dem
Weg aus der Demokratie in die Diktatur, der heute in seine letzte
Etappe eingeschwenkt ist. Wer jetzt noch glaubt, demokratische
Oppositionsarbeit würde nicht unweigerlich in Lagerhaft oder gar
Genickschuss enden, möge diese Zeilen in zehn Jahren noch einmal
lesen und kommentieren; ich bin gespannt.
Zweitens halte ich Merkel für
mit zunehmendem Alter nicht nur immer intriganter und gefährlicher,
sondern im Innersten für eine die freie westliche Welt und damit die
alte Bundesrepublik Deutschland samt all ihrer Symbole und Lieder
zutiefst hassende und verachtende Erzkommunistin, die eine
DDR-Bürgerrechtsgruppe infiltriert hatte und wie durch ein Wunder in
die CDU gespült wurde, wo sie als Quoten-Ossi-Tussi gerade recht
kam, um von Schäuble als Marionette auf einen Thron gesetzt zu
werden, der ihr bis heute nicht nur zu groß ist, weil sie dem
charakterlich nicht gewachsen ist, sondern der niemals für solche
inkompetenten und intriganten Gestalten gebaut wurde.
(Zweieinhalbtens möchte ich anmerken, dass Merkel und die gesamten
inzwischen aufwärts gespülten Führerinnenriegen in den diversen
Parteien ein gutes Argument gegen jegliches aktives Wahlrecht für
Frauen abliefern. Nach jahrzehntelangem Trommeln, Frauen würde eine
bessere Politik machen als Männer, haben wir den toxisch-männlichen
Pfad des Fortschritts eingetauscht gegen den weiblich-emotionalen des
Verschleuderns. Männer bauen auf und Frauen gehen shoppen bis die
Kreditkarte implodiert – es scheint in der Politik nicht anders zu
laufen.)
Und Drittens hat diese Trulla es
wieder einmal geschafft, dass ich jetzt doch etwas über Thüringen
geschrieben habe, obwohl ich das gar nicht vorhatte. Wenn ich jetzt
auch noch anfange, wegen Merkel über Themen zu schweigen, die ich
eigentlich gerne ansprechen würde, dann ist es soweit…
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