von Fragolin
„Meine Liebe kann ich dir nicht geben!“ schmettert es der
Rammstein-Sänger Till Lindemann seiner Heimat im vor wenigen Stunden
erschienenen neuen Video „Deutschland“ entgegen. Das mit Szenen
aus der Geschichte Deutschlands durchwobene Video, dessen einzige
Konstante die „Germania“ ist, lässt die Medienblase toben. Weil
Lindemann seiner Heimat die Liebe versagt? Oder weil die Germania von
einer Schwarzen gespielt wird? Beides eher ungewöhnlich für eine
Band, der man immer und immer wieder eine strammrechte Geisteshaltung
andichten wollte, was nun wirklich dümmer nicht mehr geht.
Nein. Es ist eine Szene, in der sie als KZ-Häftlinge zu sehen sind.
Man darf aus der Geschichte Deutschlands nämlich alles zeigen, von
der Klopperei der zauseligen Germanen mit den Römern bis zu
bellenden Föhrern oder versoffenen Kommunistenführern, alles kein
Problem. Aber als KZ-Häftlinge darf man sie nicht zeigen. Und dann
noch einen mit einem gelben Stern…
Da „provoziert“ Rammstein, schnappatmet die „Presse“,
und „sorgt für Aufregung“.
„...später spielt eine dunkelhäutige Frau in Kettenhemd eine
Rolle, als Kämpferin, aber auch als menschliche Unterlage für ein
Buffet, von dem die Musiker essen“, erklärbärt ein
Qualitätsjournalist, der das Video anscheinend nur durchgeklickt
oder vielleicht auch gar nicht gesehen hat; seit Prantls
Schilderungen aus dem Stoiber-Keller wissen wir ja, dass Journalisten
das, was sie beschreiben, nicht gesehen haben müssen und trotzdem
noch Chefredakteur werden können.
Deshalb wird auch die oben von mir zitierte Textzeile nirgends
erwähnt, obwohl einzelne Worte und das „kräftig rollende R“
penibel zerlegt werden. Und nicht erkannt, dass die „dunkelhäutige
Frau“ als Gestalt der Germania nicht nur in den erwähnten zwei
Szenen sondern faktisch durch das ganze Lied und damit die ganze
Geschichte Deutschlands zu sehen ist. Qualitativ hochwertige
Rezension eben – man ignoriert den Inhalt, der bei der politisch
korrekten Empörung als Gegenbeweis gelten könnte und vertraut
darauf, dass es eh keiner merken wird.
„Das frivole Spiel gipfelt in der Szene am Galgen, bei der die
Henker sichtbar Hakenkreuzarmbinden tragen. In anderen Szenen sieht
man das DDR-Emblem und eine Bücherverbrennung. Abstoßend
spekulativ.“
In Deutschlands Geschichte gab es Henker mit Hakenkreuzen und Galgen
in KZs.
In Deutschlands Geschichte gab es Deutsche, die in diesen KZs
hingerichtet wurden. Etliche davon waren Juden. (Ja, diese Juden
waren ebenfalls Deutsche! Indem man sie posthum von „den Deutschen“
separiert, setzt man die widerliche „Rassentrennung“ der Nazis
kaltschnäuzig fort.)
In Deutschlands Geschichte gab es DDR-Embleme.
In Deutschlands Geschichte gab es Bücherverbrennungen.
Das Lied handelt von Deutschland. Von seinen unangenehmen Auswüchsen.
Von seiner Arroganz, seiner Überheblichkeit, seiner Attitüde, an
seinem Wesen die Welt genesen zu lassen, zur Not auch mit letaler
Gewalt.
Was ist jetzt eigentlich frivol oder abstoßend spekulativ außer
diesem dümmlichen Ausfluss, der aus der journalistischen Unfähigkeit
geboren scheint, den Spagat zwischen einer einfachen Realität und
der politisch korrekten Auslegung dieser Realität hinzubekommen,
ohne sich die Kronjuwelen zu zerreißen?
Neinein, ich will da niemandem in der „Presse“ was unterstellen.
Die haben ihre Unfähigkeit damit kompensiert, dass sie einfach den
Text komplett von der APA und damit der dpa kopiert haben. Bevor man
sich die Finger verbrennt, kopiert man einfach die offizielle
Verlautbarung des Politbüros des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
der DDR 2.0, denn was anderes ist die dpa nicht.
„Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl
Freller (CSU), hat Rammstein in die KZ-Gedenkstätte Dachau
eingeladen. Ein abschließendes Urteil wollte Freller am Donnerstag
zwar noch nicht fällen, weil noch unklar sei, welchen Hintergrund
das Video habe.“
Ach ja, unsere Politaktivisten. Lindemann ist im Osten aufgewachsen,
da gehörte antifaschistische Erziehung und Pflichtbesuche in
KZ-Gedenkstätten zum Schulplan. Der hat wahrscheinlich schon ein KZ
von innen gesehen, als Freller als bajuwarisches Wohlstandskind noch
nicht mal wusste, was ein KZ überhaupt ist. Aber Hauptsache, man
kann den Moralfinger aus dem eigenen Hintern ziehen und anderen vor
der Nase herumwedeln.
Und dann gibt er zu, eh keine Ahnung vom Hintergrund zu haben. Nun
ja, vielleicht erstmal anschauen, dann vielleicht mit den Leuten
reden und erst dann medial einen auf dicke moralische Hose machen?
Wäre doch mal eine Idee, aber die Empörkasper der Polit-Elite
müssen zwanghaft ihre pawlowschen Reflexe in jedes hingehaltene
Mikro bellen.
Nun ja, Rammstein wird Danke sagen. Für die PR.
„Eindeutig
ist für Freller aber: "Das Leid und die Unmenschlichkeit des
Holocaust verbieten sich für Werbezwecke oder Effekthascherei zur
Bekanntmachung von Produkten ganz gleich welcher Art - in diesem Fall
wohl ein neues Musikalbum."“
Wenn sich das Leid und die Unmenschlichkeit des Holocaust für
Werbezwecke oder Effekthascherei verbieten, warum kannst du dann
nicht einfach diene Klappe halten sondern tust genau das, nämlich
ahnungslos Effekthascherei betreiben? Wie oben schon erwähnt, das
Lied handelt von Deutschland und den vielen Gründen, warum die
Gruppe Rammstein, obwohl selbst Deutsche, mit dem Land nicht warm
werden können, und da gehört der Holocaust nunmal dazu. Aber wer
das nicht begreift, der begreift auch nicht, dass er selbst gerade
das tut, was er anderen vorwirft, nämlich billige Effekthascherei
mit der Unmenschlichkeit der Hitlerei.
Als sich Muslime, die in Deutschland immerhin die Hälfte der
Sozialhilfebezieher ausmachen und zu hunderttausenden angesiedelt
wurden, ihre Moscheen bauen und ihre No-Go-Zonen mit Scharia-Vorrecht
aufbauen dürfen, in ihrem Opferkult dazu verstiegen, sich gelbe
Judensterne anzustecken, habe ich von einem Statement des Herrn
Freller nichts gehört. Und auch die medialen Empörbrigaden waren
eher still.
Sorry, wenn ich das so sehe, aber Deutsche, die in einem Lied
erklären, dass sie aufgrund des Leids, das Deutschland immer wieder
über die Welt gebracht hat, dieses Land nicht lieben können, haben
eher ein Recht, sich als KZ-Häftlinge zu verkleiden, als glühende
muselmanische Judenhasser das Recht haben, sich einen gelben Stern
anzustecken, um ihr Mimimi effekthascherisch medial aufzukochen.
Und hier der Link zu dem Video für alle, deren musikalischen Saiten
aus gedrilltem Stahl bestehen:
3 Kommentare:
Die Seife und die Lampenschirme nicht zu vergessen.
Von den abgehackten Kinderhänden aus dem Ersten Weltkrieg ganz zu schweigen.
D.a.a.T.
P.S. Hochmut von Ostmärkern gegenüber Piefkes halte ich, jedenfalls derzeit, für unangebracht.
Kopfkino: Eine türkische Band...........
Werter D.a.a.T.,
nett so ein hingewürfelter Satz, aber hätten Sie auch die Güte, zu erklären, wo Sie "Hochmut" orten? Auch wenn es mir eigentlich eher egal ist, was Sie für angebracht halten und was nicht, würde ich doch gerne verstehen, was Sie da eigentlich reingelesen haben.
MfG Fragolin
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