Dienstag, 22. Januar 2019

Ein Anti-Depressivum


Gerade, wenn es draußen grau, kalt und windig ist, und auch die allgemeine Weltlage kein wirklich heimeliges Gefühl zu verbreiten vermag, ist es wichtig Carl Larsson zum Vorbild zu nehmen, indem man seine lichtdurchfluteten Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen betrachtet:



Der schwedische Maler Carl Larsson, dessen Leben und Schaffen heute vor hundert Jahren endete, war nicht nur ein begnadeter Künstler in seinem Metier — er »erfand« gewissermaßen ein ganzes Lebens- und Stilmodell, das bis heute als »typisch skandinavisch« (und von Firmen wie IKEA auf profitable Kleinkariertheit heruntergebrochen) höchst erfolgreich vermarktet wird. Für dieses down-grading kann man nun Larsson schwer verantwortlich machen, denn seine Idyllen in Interieur und en plein air sind alles, nur nicht kleinkariert ...

Tauchen wir also angesichts der uns umgebenden Trübsal und Fährnisse ein in die heitere, und doch ganz ernsthafte — kindlich ernsthafte! — Welt dieses Genius' der Idylle ...




Interessant auch zu prüfen, ob »das Photo« und die gemalten und gezeichneten Bilder widerlegt? Ein Blick in »Lilla Hyttnäs«, Larssons geliebtes Haus in Sundborn (bei Falun), das heute als Museum des Künstlers dient, macht uns da ganz sicher: keineswegs!



Das anheimelnde Gefühl ist nicht nur »gemalt«, es lebt in den lichtdurchfluteten Räumen ebenso, wie den lauschigen Winkeln ...

Wer noch mehr Gemälde dieses Künstlers sehen will: hier kann man 117 Werke bewundern — denn daß sie der Bewunderung wert sind, ist wohl unbestritten! Ein Pastell, das Larssons junge Frau Karin (die neben den mütterlichen Pflichten für die acht Kinder, die sie Carl Larsson gebar, selbst ebenfalls künstlerisch tätig war) mit ihrer erstgeborenen Tochter Suzanne zeigt (1885), zählt wohl zu Larssons bezauberndsten Schöpfungen, und sei daher zum Abschluß dieses kleinen Gedächnisses gebracht:





1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Herzlichen Dank, verehrter Penseur!

Der preußische Piefke