Dienstag, 6. Februar 2018

Bin ja gespannt

... wie lange mein untenstehendes Kommentarposting bei »Ortner-Online« (zu einem Kommentar der geschätzten Kollegin »Rennziege«) überlebt:

Chère Rennziege,

was besagter Winston Churchill mit seinem "moral bombing" in Deutschland  (und ganz besonders eklatant in Berlin, Hamburg und schließlich Dresden) betrieb, war dafür "aus jeder Perspektive" (außer der der Siegermächte, selbstmurmelnd) ein Kriegsverbrechen. Und zwar eines, das an Opferzahlen die Bomben von Hiroshima und Nagasaki in den Schatten stellte, und an Grausamheit und Menschen- verachtung wenigstens gleichkam.

Ja, Sie haben völlig recht: man möge das alles vor dem Hintergrund der Zeit betrachten!

Und vor dem Hintergrund der Zeit hatte Churchill einfach das "Mazel", Politiker einer Siegernation zu sein. In Nürnberg wurden auch Politiker und Generäle, die objektiv gesehen weit weniger Schuld auf sich geladen hatten, zum Galgen oder zu jahrelangen Freiheitsstrafen verurteilt (denken Sie etwa an den bereits 1938, lang vor Kriegsbeginn, geschaßten Außenminister v. Neurath, der danach nur mehr als "Frühstücksdirektor" in Titularfunktionen fungierte, und doch bis 1954  — als man ihn nach einem Herzinfarkt mit 81 Jahren entließ — in Spandau einsaß, oder an den gleichfalls längst kaltgestellten GFM v. Manstein).

Was diesen W.C. betrifft: was er 1945 mit seinem Verrat an der Wlassow-Armee betrieb (mein Vater war damals Augenzeuge von verzweifelten Kosaken, die sich zum Ertrinken in den Fluß stürzten, als sie erkannten, daß sie gegen die ihnen gegebenen Zusagen an Stalin ausgeliefert werden sollten), war kein Völkermord, aber eine derart letztklassige Schuftigkeit, daß man besagten Herrn W.C. locker in der selben A****loch-Liga mitspielen lassen kann, wie den "Föhrer", "Väterchen Stalin" oder den "Großen Vorsitzenden" aus dem Reich der Mitte. Jedenfalls hätte dieser W.C. — weit eher als der relativ harmlose Hess — es redlich verdient, aus seinem Grab ausgebuddelt, verbrannt und dann in der Nordsee verklappt zu werden.

Das werden Transatlantiker nicht gerne hören, für die dieser W.C. immer noch ein "großer Staatsmann" ist. Mag sein (obwohl seine Naivität gegenüber Stalin auch dies nicht gerade angebracht erscheinen läßt) — aber die Größe als Kriegsverbrecher und Charakterschwein schlägt die des Staatsmannes um Längen und Klassen!

Und was den "Nobel-Schriftsteller" W.C. betrifft ... ... naja ... ...  dann hätte Bismarck posthum den Literaturnobelpreis mindestens ebenso verdient! Und erst der hochgebildete und stets stilsichere Fürst Bülow mit seinen "Denkwürdigkeiten" — die sind ja ein Chimborazo gegenüber den Kahlenbergen der W.C.-Schriften, denen die noble Schwedenakademie "für seine Meisterschaft in der historischen und biographischen Darstellung sowie für die glänzende Redekunst, mit welcher er als Verteidiger von höchsten menschlichen Werten hervortritt" den Preis nachwarf.

"Verteidiger von höchsten menschlichen Werten": man kann nicht soviel fressen, wie man bei so viel heuchlerischer Geschichtsfälschung kotzen möchte ...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Könnte alles, wenn nicht noch mehr unterschreiben, was Sie hier von diesem Erzscheusal des an Schausalen nicht armen 20. Jhdts schreiben. Welche Zweifel man auch immer an der vielgelobten "Achse" bisher hatte, mit jenem schmierigen Jubelartikel auf einen sadistisch-perversen Massenmörder haben die klangvollen Namen dahinter bewiesen, wem sie tatsächlich verpflichtet sind und was ihr oftmals flottes Löken wider den Stachel wert ist.

Offenbar ist es wirklich so: wenn man einmal in den Sumpf der globalistischen Transatlantiker/transatlantischen Globalisten geraten ist, gibt es kein Zurück mehr und man muß Dinge schreiben bzw. machen, für die sich der letzte Zigeuner mit dem sprichwörtlichen Rest Ganovenehren viel zu schade wäre.

Anonym hat gesagt…

Verehrter Penseur,

seien Sie bedankt für Ihre Antwort an "Rennziege" und daß Sie mich dadurch überhaupt auf die Kommentare bei Ortner aufmerksam gemacht haben.

Mehr möchte ich als Bürger eines Staates mit strafgesetzbasierter Historiographie an dieser Stelle nicht sagen.

Freundliche Grüße, Ihr preußischer Piefke

Anonym hat gesagt…

Gut gebrüllt, Leu lobesam!
Deutlich und wahrhaftig!
Und ohne knechtisches "Relativieren" ...
... das belobigt
Kreuzweis!