Dienstag, 16. April 2019

Die Merkelpresse dreht durch

von Fragolin

Du wirst es nicht glauben, aber dieses Mail habe ich von der „Welt“ bekommen…“ beginnt die Mail eines „austrogermanischen“ Freundes, die mich gestern erreicht hat.
Ihn stört nicht, dass er gesperrt wurde, denn „früher oder später musste das passieren, wenn man gegen den Meinungsstrom schwimmt“. Ihn stören nur zwei Dinge: Obwohl er nur gelegentlich postet und die letzte Aktion angeblich auch schon einige Tage zurückliegt und er sich auch nie im Ton vergreift – was ich ihm glaube, da er ein sehr höflicher Mensch ist – hält es die „Welt“ nicht nur nicht für nötig, ihm zumindest ansatzweise zu sagen, welcher Beitrag genau oder welche Formulierung ihnen widerspricht, sondern stattdessen bekommt er auch noch eine selbst recht unflätige um nicht zu sagen rotzfreche Pöbelei vom dortigen Redaktionsteam nachgeschoben:


Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, mit welcher Präpotenz und Häme die deutschen Medien inzwischen jene behandeln, durch deren Clicks, Postings und nebenbei auch Steuerzahlungen sie überhaupt noch an der Existenz gehalten werden. Die gleichen Regeln, hinter denen sie sich verstecken, wenn sie unliebsame Meinungen eliminieren wollen, gelten für sie selbst nicht mehr. Erstaunlich, auf welchem Niveau sich diese Leute, die sich als intellektuelle Elite der schreibenden Zunft verstehen und kaum noch einen Artikel ohne Rechtschreibfehler von der dpa abkopieren können, bewegen. Die drehen anscheinend momentan komplett durch. Die Merkelsche Säuberungswelle erreicht offenbar sogar schon die Foren ihrer Hofberichterstattungsmedien.
Ich hätte eine passende Antwort, aber ich mische mich da nicht ein.
Soll sich jeder selbst denken, was er von einem solchen selbstgefälligen Sumpf hält. Für mich ist es nur eine Bestätigung dessen, was ich schon länger von denen halte.

Ach ja, einen hab ich doch noch: Liebe Springer-Schleimer, wenn Ihr wissen wollt, woher das hier kommt:


...dann lest mal mit eingeschaltetem Resthirn, was Ihr da den Leuten für Mails schickt.
Ich lehne mich derweil zurück und warte auf den Balken für 2019. Und denke mit der gleichen Häme, mit der Ihr heute Eure Leser bedenkt, dass Springer das damalige Propagandablatt der britischen Besatzer damals mit einer Auflage von über einer Million Leser übernahm. Heuer werden sie wohl unter die Abonnentenzahl von 60.000 rutschen, also 6% davon.
Genießt Eure Häme, ihr intellektuell hochwertigen Qualitätsfaktenchecker und Konsumentenverhöhner, ich genieße derweil das Mediensterben von seiner schönsten Seite.

5 Kommentare:

Arno Besendonk hat gesagt…

Passned dazu: Bin gestern von meiner Tageszeitung, der Rheinischen Post, gesperrt worden. Ich hatte es doch tatsächlich gewagt, unter einen Artikel über türkische Hochzeitsfeiern, die leider immer öfter auf deutsche Autobahnen verlegt werden, etwas von Buntheit und geliefert wie bestellt zu schreiben. Nichts weiter, keine Flüche, keine Beschimpfung, nur Spott über die bekannten linken unnd grünen Sprüche zum Thema neues buntes Zusammenleben. Und mich nach der Löschung dieses Kommentars auch noch bei der Redaktion über die Löschung zu beschweren. Das war wohl zu viel, brachte den Stein zum überlaufen. Denn der deutsche Medienschaffende lies sich noch nie von den Interessen der Leser aus der Spur bringen. Ergebnis - Nick gesperrt. Aber m -8- nix, man hat ja noch ein paar. Offenbar liegen die Nerven in den Redaktionen blank.

Martin hat gesagt…

Der Ansatz ist richtig, ich glaube das tatsächlich absolut nicht.
Im Leben hat der Empfänger diese mail so nicht von der "Welt" bekommen.

Die versendeten emails bei Sperrung sind grundsätzlich automatisierte Formschreiben, die vom System verschickt werden, wenn ein Benutzer gesperrt wird. Da gibt es weder individuelle Texte, daher auch keine weiteren Erkklärungen. Der Text kann also nicht einfach durch einen Forenmoderator oder ähnlichem für eine einzelne email geändert werden. Was bedeutet, das *alle* gesperrten User diese email hätten bekommen müssen.

*Sollte* der Text aber entgegen aller Plausibilität tatsächlich so vorliegen, dann könnte der Empfänger juristische Schritte einleiten. Das sollte dann auch öffentlich deutlich sichtbar werden, ich gehe aber mal davon aus, das das nicht geschehen wird.

Fragolin hat gesagt…

Werter Martin,
ich habe diese Mail weitergeleitet bekommen, der Absender ist eindeutig die "Welt"-Redaktion. Den Screenshot habe ich selbst gemacht, ich will ja seine Mailadresse und seinen Namen (auch auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin) nicht veröffentlichen. Mein Bekannter hat auch eine nur kurz davor empfangene automatische Mail zur Sperrung seines Kontos bekommen; diese hier wurde kurz darauf nachgeschoben. Ich halte die Quelle für hundertprozent zuverlässig.
Er möchte keine rechtlichen Schritte einleiten, weil ihm das zu gefährlich ist. Das kann nämlich verdammt teuer werden, sich mit einem mächtigen Medienhaus anzulegen. Nur wegen einer Sperrung, die er eh schulterzuckend akzeptiert, und einem rotzfrechen Brief, in dem irgend einer der Schmierfinken seinen Frust ausgekotzt hat? Er hat es mir gesendet, weil er gerne möchte, dass ich es sehe und es auch andere erfahren, was da läuft, und ich unterstütze ihn gern dabei.
Das Mail ist jedenfalls echt, denn selbst wenn einer den "Welt"-Account geknackt hat, wieso schickt er dann eine solche Mail der automatisierten Sperr-Mail hinterher?
MfG Fragolin

Winfried Winter hat gesagt…

Werter Arno, auch wenn ich vermutlich einen anderen sprachlichen Hintergrund habe weil ich z.B. nicht weiß, was "den Stein zum überlaufen" gebracht haben soll (Vermutlich Kaffeemangel? Gemeint war das Fass?)ich wohne auch am Niederrhein und habe mit dieser ihrer Tageszeitung ähnliche Erfahrungen gemacht. Allerdings habe ich nicht nur gespottet sondern konkret eine andere Meinung zum Thema Entlassungen beim Chemiefabrikanten Bayer gehabt.
Unter dem besagten Artikel hatten sich schon mehrere Leserkommentatoren eingetragen, deren einhellige Meinung es war, dass diese Kapitalisttenschweine aus der Konzernleitung die Bayerwerke nach einer vermeintlichen Fehlspekulation, dem Ankauf des derzeit häufig und gern verklagten Glyphosatfabrikanten Monsanto, jetzt auf Kosten der Belegschaft sanieren wolle.
Ich hatte eine andere Auffassung äussern wollen und habe geschrieben, dass das Bayer - Management sehr wohl die Prozessrisiken beim Monsanto Deal einkalkuliert und Monsanto trotzdem gekauft habe, weil eben der Kauf der Monsanto dem Unternehmen trotz der Glyphosatprozesse immer noch Vorteile brächte.
Wie man an der augenblicklichen Entlassungswelle sehen könne.
(Entlassungen sollte es ja nicht nur in der Produktion geben sondern auch und grade im Bereich Forschung.)
Ich führte das auf die rotgrün dominierte deutsche Technikfeindlichkeit zurück, welcher der Bayerkonzern durch die Übernahme ausländischer Standorte ausweichen wolle. Ist nie erschienen, klarer Fall von Meinungssteuerung.

Anonym hat gesagt…

Sorry, aber wo ist das Problem in der Mail von Welt.de ? Der Zweizeiler mit zum Schluss Soilent Green war der Kommentar der die Sperrung ausgelöst hat und sorry der war definitiv unter der Gürtellinie.