von Fragolin
Das 20. Türchen des medialen Adventkalenders verbarg noch einmal
kurz vor den Feiertagen die EU. Ich hätte darauf verzichten können.
Frans Timmermans, der Große Führer der Zweiten Reihe in der EU, der
weise und gütige Vater der europäischen Nationen, der diese seine
verstockten Kinder durch Ermahnung und wohltemperierte Prügel (und
auch Betanzung, Begleisung, Messerung und Vergewaltigung) auf den
richtigen Pfad der jubelnden Selbstabschaffung
zu führen gedenkt, musste eine Entscheidung treffen, die er nur
schweren Herzens treffen konnte (wenn man den subtilen bis
geschmacklos frei herumbaumelnden Jubelgirlanden in der „Welt“
glauben möchte), und „endlich“ ein europäisches Strafverfahren
gegen Polen eingeleitet. Wohl wissend, dass jedem klar ist, dass
diese populistische Heuchelei offensichtlich nur persönlichen
Rachegefühlen entspringt, weil sich Polen weigert, die jubelnde
Selbstabschaffung des homogenen Volkes auf seinem Staatsgebiet
zuzulassen. Timmermans ist eben ein selbstloser gütiger Herrscher,
der die ihm offenbar spontan im Windschatten von „#metoo“ wieder
eingefallenen eigenen
Erfahrungen als Kind, die hoffentlich nicht nur Reflexionen
der gegenwärtigen Nähe zum alles angrabbelnden und anschmatzenden
Küsserkönig sind, auch allen anderen europäischen Kindern gönnt,
besonders den weiblichen, weshalb er den Zustrom junger Männer mit
Testosteronüberschuss aus dem gesellschaftlichen Brennpunkt
tribalistischer Kulturen fördert.
Die Polen lässt das relativ kalt. Und das vollkommen zurecht. Diese
Heuchelei einer abgehobenen und amtsanmaßenden Kaste, die glaubt,
nur weil sie die Siedlungsverwaltung für eine Eigenheimsiedlung
übernommen hat, wäre sie jetzt deren Eigentümer und könne die
Regeln bis in die Schlafzimmer der Eigner festlegen und Eigentümer,
die festlegen, dass in ihren vier Wänden nicht jeder willkommen sei,
abstrafen.
Womit denn? „Kein Mitspracherecht mehr haben“? In Zeiten, wo das
Einstimmigkeitsprinzip gekippt wurde und Polen wie Ungarn dafür
angegriffen werden, einen Entschluss nicht mittragen zu wollen, weil
sie gegen diesen gestimmt haben und nirgends festgelegt ist, dass
sich souveräne Nationalstaaten den Beschlüssen anderer souveräner
Nationalstaaten, auch wenn diese die gemeinsam treffen, zu
unterwerfen haben, ist diese ganze Klausel das Papier nicht wert, auf
dem sie steht. Wenn auch meine Gegenstimme ignoriert wird, brauche
ich auch keine. Was für ein lächerlicher Haufen präpotenter
Wichtigtuer. Polen kann sich zurücklehnen, mit Hinweis auf seinen
völkerrechtswidrigen Ausschluss aus der Entscheidungskette jeden
Beschluss der EU lachend als nicht bindend von sich weisen und
zuhause den politischen Erfolg von Sanktionen einfahren. Wir
Österreicher können da ein Lied von singen und den Polen Glück
wünschen: wenn die EU erst richtig gegen euch tobt, ist jedes
Heimspiel eine g‘mahte Wies‘n.
Und nein, liebe Linkstrolle, die ihr schon wieder aus euren Löchern
kriecht, euer „Solidaritäts“-Gequatsche ist vollkommener
Blödsinn. Nur weil mein Nachbar seine Party über facebook
öffentlich ausgeschrieben hat und jetzt mit dem besoffenen flashmob
in seinem Salon nicht mehr fertig wird, der die Töchter des Hauses
hernimmt, und sogar der Opa seine alte Uniform vom Speicher holt,
muss ich keinen der Partygäste aus reiner Solidarität in meinen
Salon einladen und dort mit meinen Töchtern weitersaufen lassen. Und
wenn der größte Empörling auch noch jener Vertreter der
Siedlungsverwaltung ist, der ganz offen trötete, er wolle allen
Eigentümern die Haustürschlüssel entziehen und ihnen
Zusatzbewohner zwangseinquartieren, dann haben die wenigen
Hauseigner, die sich dem entgegenstellen und ihre Familien
beschützen, alles richtig gemacht. Alles, versteht ihr? Nein,
versteht ihr nicht, aber egal.
Beim Thema Linksidioten erreicht uns heute mal wieder ein besonderes
Leckerli aus dem tiefdunkelbraunen Nazisachsen. Ich hege inzwischen
eine gewisse Bewunderung für dieses Völkchen, das erst gegen die
Verarschung durch einen kommunistischen Ex-FDJ-Funktionär im Amte
des Staatsratsvorsitzenden der DDR auf die Straße ging und heute
gegen die Verarschung durch eine kommunistische Ex-FDJ-Funktionärin
im Amte der Geschäftsführerin der BRD GmbH auf die Straße geht und
beide Male von den Stiefelleckern und Schleimkriechern der jeweiligen
Majestäten als rechtes Dreckspack bespuckt werden – und trotzdem
weitermachen. Natürlich suchen die Claqueure der Machthaber nach
jeder Sardine im Haihaufen, und manchmal finden sie sogar eine, auch
wenn die wie ein Hai aussieht.
Die sächsische Polizei hat nämlich einen
neuen Radpanzer bekommen und ihn, um nicht bis zum nächsten
Einsatz im „Kampf gegen Rechts“ zu warten, schonmal stolz im
Internet präsentiert. Und was musste die schockierte Netzgemeinde
sehen? Das Nummernschild „88“? Eine Hakenkreuzkupplung? Ein
Navigationsgerät in die „deutschen Ostgebiete“? Ein Sitzkissen
in der Form eines Hitlerbärtchens, das jemand zu einem Sitzkissen
geformt hat?
Nein,
es ist viel schlimmer. Vieeeel schlimmer! Der braune Gestank
durchweht das ganze Sachsenland und Deutschland wird endgültig klar,
was für eine Natternbrut da im Südosten ihr Unwesen treibt: es gibt
eine Stickerei, wahrscheinlich aus reiner Wolle, und Wolle klingt
schonmal vollkommen Nazi, so nach Jawoll! Und da steht dann auch noch
„Spezialeinsatzkommando Sachsen“, kreativ abgekürzt „SS“.
Aber das ist noch nicht alles; das Sahnehäubchen ist die Schriftart,
zu der man lesen kann:
„Die
Sitzpolster des neuen gepanzerten Einsatzfahrzeuges 'Survivor R'
wurden mit einem Logo bestickt, dass das sächsische
Spezialeinsatzkommando intern seit 1991 nutzt. Es zeigt das
sächsische Wappen, das von einem Lorbeerkranz umrahmt ist und die
Worte 'Spezialeinsatzkommando' und 'Sachsen' in einer Schrift, die
stark an Frakturschrift erinnert. Die Druckschrift, auch 'deutsche
Schrift' genannt, war zu Beginn des Nationalsozialismus noch sehr
verbreitet.“
Falls
sich jemand diese Schrift nur schwer vorstellen kann, habe ich da mal
ein paar Beispiele solcher unverhohlener Nazi-Symbolik offensichtlich
in ihren Startlöchern lauernder Ewiggestriger:
Oder auch dieses Beispiel, das auch noch mit einem nationalistischen
Zusatz bei den Volksgenossen punkten will:
Ja, so sieht das Logo der Schande aus, das natürlich sofort entfernt
wird, um die Schneeflöckchenblase nicht noch zum geistigen Kollaps
zu führen:
Ein Glück, dass die ultrarechtsnationalistischen Staatsbüttel des
faschistischen Sachsen ein Einsehen hatten. Man möge sich gar nicht
vorstellen, wie traumatisiert jeder linksradikale Randalierer sein
muss, wenn er weiß, dass der ihm gegenüberstehende Radpanzer einen
Schriftzug auf seinem Sitzpolster hat, den er wegen der Unkenntnis
der Schriftform zu blöd zum Entziffern ist. Der kommt glatt auf die
Idee und bastelt aus Pappmaché eine Miniversion des
Holocaust-Denkmals, weil er auch zu blöd ist was anderes zu
schnitzen als Würfel, und stellt die dem Radpanzer vor die
Stoßstange. Das würde dann sicher heldenhaft gefeiert in der
Filterblase der Schneeflöckchen und die Ute kocht ihm als Belohnung
und voller Verzückung einen ayurvedischen Halal-Tee...
Ach ja, einen hab ich noch:
In Japan haben Wissenschaftler eine erstaunliche Entdeckung gemacht:
Affen treiben es dort gerne mal zur Abwechslung mit
Hirschen.
Was zu einigen Vermutungen führt:
Erstens scheint es evolutionsbiologische Gesetzmäßigkeit zu sein,
dass bestimmte Primaten auf Paarhufer stehen. Das würde eine neue
Sichtweise auf den Umgang einiger Leute mit Kamelen und Ziegen
eröffnen und aus Böhmermanns angeblichem Schmähgedicht gegen
Erdogan eine wissenschaftliche Abhandlung machen.
Zweitens scheint es auch Hirsche zu geben, die ihre besondere
Paarungsbereitschaft mit Primaten durch das Tragen von Warnwesten
signalisieren. So lässt sich auch der
Angriff des Hirsches mit Warnweste gegen eine Frau erklären:
das war in Wirklichkeit eine Hirschkuh und die hat einen Mann
gewittert und wollte nur lästige Konkurrenz vertreiben.
Ach ja, und Drittens ist noch kein Fall bekannt, dass sich Hirsche
mangels schriftlicher Einverständniserklärung gegenüber den Affen
über Vergewaltigung aufgeregt hätten. Wenn man sich den Irrsinn in
Schweden anschaut, kann man die Affen nur noch beneiden. Und man
erkennt: selbst Makaken sind intelligenter als Feminazissen und das
ganze ihnen anhaftende ultralinke Gelichter.
2 Kommentare:
Sie haben das Timmermann-Desaster gut beschrieben. Die EU und Ihre Repräsentanten konnten nicht widerstehen, sich lächerlich zu machen. Die USA, Rußland, Japan und China schauen lächelnd zu.
Und jetzt geh' ich und lese Felix Timmermanns "Das Jesuskind in Flandern" und "Sankt Nikolaus in Not".
Survival of the fittest
Mal ganz nüchtern (!) betrachtet:
Es ist doch eine Binse, daß nicht nur hierzulande eine ganze Menge gehörnter Primaten mit Warnwesten frei herumlaufen. Insofern funktioniert Darwins Lehre einwandfrei.
QED.
Darauf noch einen Mosel. Erkenntnis, gewonnen in der Horde am Glühweinausschank.
Kommentar veröffentlichen