Montag, 12. Februar 2024

Europäischer Selbstmord: Der Wirtschaftskrieg gegen Russland

Gastkommentar
von Nereus
 
 

Patrick Baab hat einen sehr lesenswerten Artikel über den Suizid Europas geschrieben. Leider kann und darf ich den Artikel nicht komplett hier einstellen, aber ein paar Auszüge sollten schon gehen. Auf seiner Website findet man ihn übrigens nicht.

Bei Zerohedge las ich einen Artikel von Pepe Escobar über Dmitri Medwedjew, den aktuellen Kampfhund des Kreml. Was man in Moskau über den Westen denkt, aber Putin so direkt nicht sagt, obliegt Medwedjew als Aufgabe. Da werden schon einmal gern verbal die Handschuhe ausgezogen. 

Westliche Politiker, die sich in die Hose gemacht haben, und ihre mittelmäßigen Generäle in der NATO haben wieder einmal beschlossen, uns Angst zu machen. Sie haben die größten Militärübungen seit dem Kalten Krieg gestartet.

Daran beteiligt sind 90.000 Soldaten aus 31 Ländern des Bündnisses und "fast ein Block" Schweden, etwa 50 Kriegsschiffe, 80 Flugzeuge, 1.100 Bodenkampffahrzeuge, darunter 133 Panzer.

Einige Etappen sollen in den offenkundig russophobsten und uns am meisten zuwiderlaufenden Ländern wie Polen, Lettland, Litauen und Estland stattfinden, also in unmittelbarer Nähe zu Russlands Grenzen.

Die NATO-Schwätzer scheuten sich, direkt zu sagen, gegen wen sich diese Übungen richten, und beschränkten sich auf leeres Geschwätz über "das Üben von Verteidigungsplänen und die Abschreckung potenzieller Aggressionen der nächsten Gegner".

Aber es ist ganz offensichtlich, dass dieses Zusammenzucken der schlaffen westlichen Muskeln eine Warnung an unser Land ist. Es ist, als ob sie sagen würden, wir sollten Russland nicht richtig bedrohen und dem russischen Igel einen fetten, transsexuellen europäischen Arsch zeigen.

Im Artikel wird wiederum auf eine Analyse von Patrick Baab verwiesen, der mit  

Europäischer Selbstmord: Der Wirtschaftskrieg gegen Russland 

betitelt ist. Und der hat es in sich. Baab zitiert dabei auch die Deutschland hassenden NATO-Mastdarm Politiker, die ab und zu ganz offen reden, wie z.B. hier:

Nicht nur die Amerikaner, sondern auch die Europäer sind an den Bodenschätzen der Ukraine interessiert. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Militärexperte seiner Fraktion, Roderich Kiesewetter, verriet, worum es wirklich geht.

In der Sendung "Bericht aus Berlin Extra" erklärte er, dass der Krieg in der Ukraine ein Stellvertreterkrieg nicht nur für die NATO, sondern auch für Deutschland sei und es im Wesentlichen um natürliche Ressourcen gehe: „Wenn Europa die Energiewende schaffen wolle, brauche es eigene Lithiumvorkommen. Die größten Lithiumvorkommen in Europa liegen in der Region Donezk-Lugansk... Wir haben also auch hier ganz andere Ziele im Hintergrund. Und deshalb brauchen wir die gemeinsame Anstrengung der Bürgerinnen und Bürger, damit unsere Politiker den Rückhalt haben, mehr für die Ukraine zu tun.“
Überraschend offen zeigte sich Kiesewetter auch in einem anderen Punkt: "Sie (die Ukraine) führt einen Stellvertreterkrieg."

Daher palavert Schmierlappen Roderich K. auch gegen die AfD, die zumindest bei den Anhängern im Osten gute Beziehungen zu Russland möchte.

Doch zurück zu den Offenbarungen im Artikel. Nicht nur Putin sprach mit den Amis über einen NATO-Beitritt Russlands.

Die Sowjetunion versuchte bereits in den 1950er Jahren, eine europäische Friedensordnung zu schaffen. Dies wurde vom Westen abgelehnt.
Der irische Historiker Geoffrey Roberts hat Dokumente entdeckt, aus denen hervorgeht, dass der sowjetische Außenminister Molotow den Beitritt der UdSSR zur NATO vorschlug. Der Grund dafür war die sowjetische Kampagne für eine europäische Sicherheitsordnung als Alternative zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft.

Der Vorschlag beinhaltete auch die Idee eines wiedervereinigten, neutralen Deutschlands.

Der Westen lehnte dies aus zwei Gründen ab:
Erstens gewährte der Vorschlag den USA und China nur Beobachterstatus.
Zweitens vermutete der Westen, dass der Vorschlag nur dazu diente, den Zusammenhalt der NATO zu schwächen und die Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft zu verhindern.
Diese Ablehnung ist jedoch ein früher Teil der Strategie der Vereinigten Staaten, einen Regimewechsel in der Sowjetunion und derzeit in Russland durchzuführen.

Wir erinnern uns an den Mitschnitt des Vortrags von George Friedmann von Stratfor:

Es wird keine 100 Millionen Toten geben, aber die Vorstellung, Europa sei eine Ausnahme-erscheinung, wird zuerst sterben. Es wird Konflikte in Europa geben, es gab schon Konflikte in Jugoslawien und jetzt auch in der Ukraine. Was Europas Beziehungen zu den Vereinigten Staaten betrifft, wir haben keine Beziehungen mehr mit Europa. Wir haben Beziehungen mit Rumänien, wir haben Beziehung mit Frankreich, aber es gibt kein Europa, mit dem man Beziehungen haben kann. [...]

Das Hauptinteresse der US Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im ersten und im zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg, waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland.
Vereint sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann. Unser Hauptinteresse war sicherzustellen, dass dieser Fall nicht eintritt.

Die Baab-Analyse sollte man sich als interessierter Leser reinziehen, Quelle, siehe oben. Aber der Schluß ist das Sahnehäubchen, das ich den Lesern nicht vorenthalten möchte.

Der Krieg in der Ukraine ist die größte militärische, geopolitische und wirtschaftliche Niederlage des Westens seit dem Zweiten Weltkrieg. Aber das ist nicht das Schlimmste. Der Westen, insbesondere die Bundesrepublik Deutschland, hat in diesem Krieg alle seine moralischen Werte verraten. Wir haben uns mit dem Blut von Hunderttausenden von Ukrainern und Russen befleckt, für deren Tod auch wir, die deutschen Politiker, Militärs, Rüstungsmanager und Journalisten, verantwortlich sind. Wir sitzen wieder besudelt unter den Völkern.

Dem gibt es nichts hinzuzufügen, nicht wahr, Marie Agnes Strack-Rheinmetall? 

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank!
Solche Hinweise sind der Grund, warum ich mich hier auf diesem Blog noch rumtreibe. Viele der sonstigen "Analysen" hier sind ja in (christlich-)moralischen Denkbestimmungen verfangen und meiden viele Tiefe, so daß die "Erkenntnisse" fade sind und nur ein Form des Jammerns.
Aber eiskalt-männliche Analysen des Weltgeschehens, die ins Tiefe schneiden, das ist die Atzung für richtige Denker.

Anonym hat gesagt…

Nachtrag:

Ähnlich klare Worte zur Innenpolitik las ich heute beim Meister Klonovsky:
>> Zuerst die gute Nachricht: Es geht den Rotgrünen gar nicht oder nicht vorrangig um ideologische Gesellschaftsumbaupläne. Die eigentliche Motivation dieser Leute ist materieller Natur. Fast alle roten und grünen Funktionäre könnten außerhalb ihrer Blase nicht wirtschaftlich überleben, weil sie außerstande sind, etwas herzustellen, für das andere Menschen bezahlen würden (man kann es nicht oft genug wiederholen). Aber keiner von ihnen würde für seine Ideale, heute also jene der Wokeness, ins Zuchthaus gehen, wie das viele Kommunisten, man halte von ihnen, was man will, und Sozialdemokraten vor neunzig Jahren noch taten. Der „Kampf” gegen „rechts” ist nur in zweiter Linie einer gegen den „Faschismus” oder was immer die Streiter herbeihalluzinieren; in erster Linie dient der rechtsextreme Popanz, den sie so vielstimmig wie homophon herbeifaseln, der materiellen Absicherung der rotgrünen Coterie. Für seine Initiatoren ist der „Kampf” gegen „rechts” eine ABM-Tätigkeit und ein Pensionssicherungsprogramm. Da es ums materielle Überleben geht, scheuen sie auch nicht vor den schäbigsten rhetorischen Mitteln zurück. <<

Le Penseur hat gesagt…

Cher Anonym*)

eiskalt-männliche Analysen des Weltgeschehens, die ins Tiefe schneiden, das ist die Atzung für richtige Denker.

Die richtige Antwort auf Ihren Kommentar hat bereits der geschätzte Kollege Lechner gegeben. Hier gucken und ...

Adieu!

---

*) angesichts von "eiskalt-männliche ..." kann ich mir das "Chère?" wohl sparen ...

Anonym hat gesagt…

Cher Penseur,
was stört Sie an dem Eigenschaftspaar "eiskalt-männlich". Eiskalt ist hier nicht in dem Sinn gemeint, wie es die dauermoralisierende Empörungsmaschinerie der Christen in herabwürdigender Absicht versteht. Sondern in dem Sinn von kaltem Verstand, der sich durch keine ungesunden Affekte und Emotionen aus dem Tritt bringen lässt. Übrigens, hat nicht Ihr Religionsstifter gemahnt, man solle "klug wie die Schlangen" sein? Das ist in etwa dasselbe wie eiskalt-männlich.

Ursula hat gesagt…

In seinemn Interview mit Tucker Carlson hat Putin eiskalt-männlich analysiert, dass die Polen Hitler in den 2. Weltkrieg gezwungen haben.
Fragt sich nur noch, weshalb Putin bei derart viel Empathie für Hitler bei der Ukraine noch von "Nazis" schwadroniert, gegen die er die Welt verteidigen müsse.

Le Penseur hat gesagt…

Ganz einfach, chère Ursula:

weil er im Gegensatz zu Ihnen, die Sie bloß systemkonform Ihre (d.h. die offiziell kanonisierten) Meinungen aufsagen können, von Geschichte etwas weiß und versteht. Und daß die Polen mit Begeisterung an der Aufteilung der CSR mitgenascht haben, wird heute nicht gern erwähnt, ist aber völlig exakt belegbar.

Daß das, was Polen in den ihnen übergebenen Teilen der Provinzen Westpreußen, Posen und Oberschlesien an Unterdrückung der deutschen Bevölkerung bis hin zu ethnischer "Säuberung" aufgeführt hat, vom späteren Tatbestand des "Völkermords" nicht weit (wenn überhaupt) entfernt ist, ebenso.

Aber das alles wird heute gerne unter den Tisch gekehrt - und seitdem ein braver Satrap Brüssels in Warschau regiert, gleich noch viel lieber ...

Anonym hat gesagt…

dass die Polen Hitler in den 2. Weltkrieg gezwungen haben.

Diese Ausdrucksweise legt nahe, dass die das tatsächlich getan hätten, äh, haben ...

Anonym hat gesagt…

Liebe Ursel!

Der Meister hat Ihnen ja bereits bestens Bescheid gegeben.

Ergänzend dies:
Während des Weltkrieges beschlossen die Kaiserreiche Deutschland und Österreich-Ungarn die Gründung eines dauerhaften polnischen Staates. Am 5. November 1916 wurde in den Grenzen des nach dem Wiener Kongreß festgelegten Kongreßpolens das Königreich Polen durch das Deutsche Reich ausgerufen.

Bereits ab 1919 begann das hilflose Polen reihum fast jeden Nachbarstaat anzugreifen.
1923 proklamierte Polens Ministerpräsident Wladyslaw Sikorski in Posen eine Verdrängungs- und Enteignungspolitik gegen die etwa 1.200.000 Deutschen, die in den seit 1919 zu Polen gehörenden preußischen Provinzen Westpreußen und Posen leben. Tausende Deutsche wurden zu dieser Zeit durch Polen ermordet oder vertrieben. [Wie heute bei der Ukraine, die seit 2014 die eigenen Bürger russischer Herkunft herzhaft ermordete, ca. 20000 Tote bis Kriegsbeginn.]
Am 22. März 1939 rief die polnische Regierung, unterstützt und ermutigt von England und auch Frankreich, drei Reservistenjahrgänge ein; die polnische Kriegspropaganda lief an, was von der Dt. Reichsregierung zurecht als Kriegsdrohung angesehen wurde. Zudem beging Polen ständig Grenzverletzungen und beschpß deutsche Flugzeuge über der Ostsee.
[Auch hier vor dem Ukraine-Krieg: Bruch aller Verträge zum Schutz der russ. Minderheit, und nach Anerkennung der "Republik Donezk" durch Russland und Erklärung eines Beistandspaktes verstärkter Beschuß des donezker Gebietes. Die Ukraine verhielt sich dabei, gestützt auf Beistandszusagen der Drecksbriten und der USA, genauso, wie Polen vor dem 2. Weltkrieg.]
Alle Bemühungen Hitlers, mit Polen eine gedeihliche, friedliche Nachbarschaft zu begründen, sogar unter Verzicht auf ehmals deutsche Gebiete, wurden brüsk abgewiesen. Man muß wirklich historisch völlig unterbelichtet oder bösartig verbohrt sein, diese ins Auge fallenden Parallelen nicht zu sehen.
Putin sprach also mal wieder die Wahrheit aus.

Anonym hat gesagt…

>> was stört Sie an dem Eigenschaftspaar "eiskalt-männlich". Eiskalt ist hier nicht in dem Sinn gemeint, wie es die dauermoralisierende Empörungsmaschinerie der Christen in herabwürdigender Absicht versteht. Sondern in dem Sinn von kaltem Verstand, der sich durch keine ungesunden Affekte und Emotionen aus dem Tritt bringen lässt. <<

Und es war eine widerborstige Replik auf die gefühlige "Bauchlogik" des Feminismus (und der Chr... - aber lassen wir das!), die heute den gesellschaftlichen Diskurs allüberall beherrscht.

Anonym hat gesagt…

Und leider zeigt sich auch beim - laut eigener Aussage „ausgetretenen“ Le Penseur immer wieder, wie weit der lange Arm der „allerheiligsten Mutter Kirche“ immer noch reicht. Bei Kirchenkritik wird er hypernervös. Die Herren in Rom haben ihm erfolgreich eingetrichtert, dass „extra ecclesiam nulla salus“ usw., und dass man als „Libertärer“ die Kirche nicht kritisieren darf, weil die ja (angeblich) „rechts“ steht. O Herr, schmeiß Hirn vom Himmel! Die Kirche ist dein schlimmster Verräter.

Le Penseur hat gesagt…

Cher Anonym,

... dass man als „Libertärer“ die Kirche nicht kritisieren darf, weil die ja (angeblich) „rechts“ steht. O Herr, schmeiß Hirn vom Himmel! Die Kirche ist dein schlimmster Verräter.

Verraten Sie uns noch, was das alles mit der Artikel zu tun hat? Und ihre Obsession mit der Kirche läßt mich an den alten Witz denken, in dem ein Psychiater vor seinem Patienten einen Strich auf ein Stück Papier zeichnet und fragt: »Woran denken Sie, wenn Sie das sehen?«
Der Patient antwortet: »An nackte Frauen.«
Der Psychiater nickt bedächtig und zeichnet einen Kreis aufs Papier: »Und dabei?«
»An nackte Frauen.«
Der Psychiater zeichnet nun ein Dreieck und fragt: »Und woran dabei?«
»An nackte Frauen, natürlich!«
Der Psychiater seufzt: »Nackte Frauen scheinen bei Ihnen eine Art von fixer Idee zu sein.«
Der Patient protestiert: »Na hören Sie! Wer hat denn all diese Schweinereien aufgezeichnet — Sie oder ich…?«