Samstag, 17. Februar 2024

"Death of Aleksei Navalny: the Brits did it!"

Gastkommentar
von Nereus
 
 
Das ist nicht meine Idee, sondern die Überschrift eines Artikels von Gilbert Doctorow, den ich hier auszugsweise einstellen möchte. Außerdem: wenn die Politiker offiziell erklären wer es war, können wir das auch machen. 

[[freude]]

Kurz gesagt, was heute Nachmittag im Westen geschah, war eine neue Kampagne, um Wladimir Putin auf der Weltbühne zu verunglimpfen, und zwar auf der Grundlage eines Todesfalls, der, wenn ich die ehemalige britische Premierministerin Theresa May zitieren darf, "höchstwahrscheinlich" vom britischen Geheimdienst zu eben diesem Zweck verübt wurde.

Bei allen Operationen unter falscher Flagge, die der Westen in den letzten zehn oder mehr Jahren gegen Russland durchgeführt hat, habe ich argumentiert, dass der alte römische Untersuchungsgrundsatz cui bono dagegen spricht, dass der Kreml in irgendeiner Weise daran beteiligt war. 

So ist es auch heute: 

Warum sollte Putin Nawalny ermorden wollen, wenn der Mann in Russland inzwischen weitgehend vergessen ist. Nawalny ist Schnee von gestern, und seine "Anti-Korruptions"-Kampagne ist für die Russen inmitten eines existenziellen Kampfes mit dem kollektiven Westen, der auf dem Gebiet der Ukraine ausgetragen wird, irrelevant.

Die Ermordung Nawalnys dient jedoch eindeutig den Interessen desselben kollektiven Westens als beabsichtigtes Gegenmittel zu dem großen Soft-Power-Coup des Carlson-Tucker-Interviews mit Wladimir Putin vor einer Woche und, was vielleicht noch wichtiger ist, zu den darauf folgenden Tucker News Briefs, die seine Besuche in der Kiewer Metrostation und in einem Auchan-Supermarkt in der Moskauer Innenstadt zeigen. 

Das war nicht Gilbert Doctorow, der seine Reisenotizen über Besuche auf St. Petersburger Märkten veröffentlichte und damit 10.000 Leser erreichte; das war Tucker Carlson, der in den USA regelmäßig 40 Millionen oder mehr Zuschauer für jede seiner Sendungen hat und dessen jüngstes Interview in der Spitze von einer Milliarde angesehen wurde.

Eine ganze Reihe von Vergiftungen und anderen Todesfällen von Menschen, die für den Kreml "unbequem" waren, ereigneten sich schließlich in Großbritannien. Dort wurde Boris Beresowski, der Oligarch im Exil, der sich Putin mit Händen und Füßen widersetzte, "umgebracht", und zwar 2013 in seinem Londoner Anwesen, als weithin gemunkelt wurde, er suche nach Vergebung für seinen Verrat und bereite sich darauf vor, mit einem Haufen Dokumente nach Mütterchen Russland zurückzukehren. Noch früher war Großbritannien der Ort, an dem der Beresowski-Mitarbeiter Alexander Litwinenko 2006 an einer Polonium-Vergiftung in einer sehr britischen Tasse Tee starb.

In jüngerer Zeit gab es jedoch Vorfälle in Großbritannien, die in direktem Zusammenhang mit dem Schicksal von Nawalny stehen und deren Zeitpunkt sehr relevant ist. Ich denke an die Nowitschok-Vergiftung des ehemaligen russischen Spions Alexander Skripal in Salisbury Anfang März 2018, vor den Präsidentschaftswahlen in Russland am 18. März dieses Jahres, als Putin nach dem Interregnum, als Dmitri Medwedew Präsident war, an die Macht zurückkehrte.

Hm. Ein schrecklicher Anschlag auf einen Putin-Feind im Jahr 2018, nur wenige Wochen vor den russischen Präsidentschaftswahlen. Noch einmal: Putins nächste Wahl findet zufällig am 15. und 17. März statt.

Die Skripal-Vergiftung wurde vom britischen politischen Establishment in den Himmel geschrien. Stellen Sie sich vor, sagten sie, Putin verübt Rachemorde auf britischem Boden! Natürlich hat heute jeder die Skripals vergessen, die den Nowitschok-Angriff, der immer tödlich ist, irgendwie überlebt zu haben scheinen und neue Identitäten erhalten haben, wenn sie nicht einfach vom MI6 irgendwo in flachen Gräbern entsorgt wurden.

Aber das Nowitschok, das die Russen angeblich erfunden haben, wurde auch in einer Chemiewaffenanlage in der Nähe von Salisbury hergestellt. Ein weiteres Detail, das die westlichen Medien lieber ignorieren.

Nowitschok ist zufällig das Gift, das angeblich im August 2020 gegen Alexej Nawalny eingesetzt wurde, als er in der russischen Provinz auf die Straße ging, um die Bevölkerung gegen die Oligarchen und Gauner aufzubringen, die seiner Meinung nach das Land regieren. Wie die Skripals überlebte Navalny wie durch ein Wunder seine Vergiftung durch Nowitschok. Er wurde nach Deutschland ausgeflogen, wo Angela Merkel ihn herzlich empfing und wo er während seiner monatelangen Rekonvaleszenz die Produktion von gefälschten Videoaufnahmen über Paläste am Schwarzen Meer, die angeblich für Putin gebaut wurden, durch deutsche Crews überwachte.
 
-----
 
 P.S.: noch ein Link zur trauernden Witwe. Da findet zusammen, was zusammen finden will. Bellingcat ist auch dabei. Bei Interesse bitte hier entlang ...

24 Kommentare:

Weinkopf hat gesagt…

Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Ich fühle mich überfordert.

Anonym hat gesagt…

Der Zeitpunkt für Nawalny's Tod war für Putin denkbar ungünstig. Das Zurückdrängen der Hype um das Tucker Interview und der ungünstige Zeitpunkt hinsichtlich der Wahlen in Russland sind schon im Artikel erwähnt, es kommt noch dazu, dass über den militärischen Erfolg der Russen bei Awdejewka der Mantel des Schweigens gelegt werden kann. Warum sollte Putin ausgerechnet jetzt Nawalny ins Jenseits befördern lassen, wenn es ihm nur schadet? Es scheint so, dass diesmal die Sitte des Westens, unwillkommene Erfolge des Gegners mit einem anderen emotionsgeladenen Thema in den Hintergrund zu drängen ein Menschenleben gekostet hat.

Gerade höre ich, dass der Leichnam Nawalny's von seinen Verwandten gesucht wird. Ich schätze, der wird gerade in irgendeiner Pathologie in Russland in Einzelteile zerlegt um heraus zu finden, warum er tatsächlich verstarb und wer an dessen Tod mitgewirkt haben könnte.
Die Möglichkeit, dass er ganz einfach zu einem für Putin ungünstigen Zeitpunkt eines natürlichen Todes starb, ist aber nicht gänzlich auszuschließen - die Haftbedingungen dort sollen eher lebensverkürzend sein.

Gruß Franz

Anonym hat gesagt…

Was die Libertären geflissentlich beschweigen: Carlson wurde von seinem Haussender, durch den er überhaupt „groß gemacht“ wurde, das libertäre Trump-Sprachrohr Fox, hochkant rausgeworfen, weil selbst denen die Dauerlügen ihres Anchorman zu peinlich wurden. Wer dem noch glaubt, ist ein Hardcore-Libertärer, der wahrscheinlich auf der Kreml-Lohnliste steht.

Anonym hat gesagt…

Verzehrt euch doch nicht ist Spekulationen. Für den "normalen" Medienkonsumenten hat der böse Tyrann den wackeren Widerstandskämpfer umlegen lassen. Alles andere wird zur Narrheit erklärt.

Admin hat gesagt…

Trollkommentare oder solche die dazu dienen das Blog zu diskreditieren werden gelöscht.

Le Penseur hat gesagt…

FOX, das "libertäre Trump-Sprachrohr" ...?

Wenn Sie kene Ahnung haben, was das Wort "libertär" bedeutet, dann sollten Sie auf einem Blog, der sich v.a. mit Politik beschätigt, besser nicht posten. Sie machen sich damit nur lächerlich. Es gibt so viele Reise-, Kosmetik-, Heimwerker- oder Haustier-Blogs, wo das vermutlich nicht so auffällt ... aber warum müssen Sie gerade hier ...?

Kyffhäuser hat gesagt…

Aus meiner Sicht ist es wenig aussichtsreich, wenn wir jetzt versuchen, die Verantwortung für den Tod dieses Wichtigtuers bei der NATO zu „beweisen“. Das funktioniert nicht, und wir erreichen damit nur, dass der Mainstream uns einmal mehr diese unsägliche „Schwurbel“-Keule um die Ohren schlägt.
Ich denke schon, dass Putin diese Operation angeordnet hat. Und das ist ein weiteres Indiz für sein Verantwortungsbewusstsein und seine Fähigkeit zum strategischen Weitblick. Nawalny war nicht so marginalisiert, wie viele von uns denken - da war der Wunsch Vater des Gedankens. Er hatte - leider - immer noch erheblichen Einfluss. Sieht man ja jetzt bei diesen provokanten Aufmärschen der NATO-Trojaner in Russland. Mit Blick auf die Wahlen musste Putin handeln. Er hat wieder mal das Gespür für den Kairos gehabt. Dass Nawalny aus dem Spiel genommen wurde, ist ein entscheidender Gamechanger in Putins epischem Verteidigungskampf gegen den Weltkrieg-Westen.

Atlantiker hat gesagt…

Werter Kyffhäuser, bei Ihrem dröhnend optimistischen „Gamechanger“, als welchen Sie feiern, dass Putin Nawalny „aus dem Spiel genommen hat“ (schönes Wording, Chapeau!), ist aber erst recht Ihr Wunsch der Vater des skurrilen Gedankens. 😉

Deutschländer hat gesagt…

@Kyffhäuser: es ist gut, dass in Russland jetzt energisch gegen diese West-Aufrührer durchgegriffen wird. Man blickt ein weiteres Mal wehmütig dorthin, wo eine Regierung noch sein Volk liebt und es vor Aufrührern und Agenten beschützt.

Sandokan hat gesagt…

@Deutschländer

Eine Regierung "die endlich durchgreift" ist immer problematisch.
Und es ist in Wahrheit genau das, wovon so gut wie jeder untaugliche Regierungspolitiker träumt.

Eine Methode das zu ermöglichen sind etwa inszenierte Krisen.
Es gilt also immer ganz genau hinzuschauen, und nach dem Wer, Was und Wie zu fragen.
Unter dem Vorwand aus Staatsräson oder zum Schutz von Land und Bevölkerung zu handeln ist ja eine uralte Masche.
Und wie sich laufend zeigt, sind leider die allerwenigsten Bürger fähig, Dinge kritisch zu hinterfragen.

Sandokan hat gesagt…

@Atlantiker

Das einzige "Spiel" in dem sich Nawalny seit längerem befand war, antirussische Propaganda für das Publikum im Westen zu machen.

In Russland selbst war er politisch längst irrelevant, außer bei einem sehr überschaubaren Personenkreis in Moskau.
Das ist von der Bedeutung so, wie wenn ein Peter Pilz oder ein Richard Lugner sagen, sie wollen Bundespräsident werden.

Atlantiker hat gesagt…

@Sandokan: Nun ja, dasselbe habt ihr vor acht Jahren gesagt, als ein Alexander van der Bellen sagte, er wolle Bundespräsident werden. 😉 Nawalnys Bedeutung in Russland war sehr wohl groß, sonst hätte Putin es nicht nötig gehabt, ihn unter infernalischen Bedingungen seit drei Jahren in Lagern bei minus 40 Grad gefangen zu halten. Weshalb hätte er das täsollen, wenn Nawalny so harmlos und unwichtig für ihn gewesen wäre wie „Mörtel“ für Nehammer??
Wir werden in absehbarer Zeit auch erleben, dass Nawalnys Frau von Putins Schergen „aus dem Spiel genommen wird“, wie es kürzlich hier ein Putin-Groopie bewundernd ausgedrückt hat. Bei Regimegegnern, egal in welchem Winkel der Welt die sich aufhalten, hat Putin noch nie was anbrennen lassen. „Einmal KGB, immer KGB“, ist ja sein stolzes Mantra.

Deutschländer hat gesagt…

Werter Sandokan, Ihre Worte irritieren, weil sie so gehalten sind, dass sie als Kritik an Präsident Putin verstanden werden könnten. Sicherlich haben Sie das nicht gemeint. Ich meine: Wenn zwei das Gleiche tun, dann ist es nicht das Gleiche. Eine Regierung, die moralisch und historisch im Recht ist wie die russische ( das dies so ist, wird kein denkender Mensch ernsthaft bestreiten) , hat selbstverständlich das moralische Recht, offensiv gegen Aufruhr, Feindpropaganda, Obstruktion und staatsfeindliche Aktivitäten vorzugehen. Also durchzugreifen, wie ich es genannt habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie dies gerade mit Blick auf Russland bezweifeln. Fundamental anders verhält es sich mit den westlichen scheindemokratischen „Regierungen“. Diese sind, von ganz anderen Kräften gelenkt, gegen ihre eigenen Völker gerichtet. Deshalb fehlt ihnen sowohl moralisch wie auch juristisch jede Legitimation, gegen Bürger vorzugehen, die nichts weiter tun als ihre Grundrechte einzufordern. Das ist der Unterschied. Kein anderer.

Sandokan hat gesagt…

@Deutschländer

Erstmal generell gesprochen ist auch ein Putin nicht sakrosankt und kann gegebenenfalls für etwas kritisiert werden.
Wobei ich dafür im Fall Nawalny wenig Anlass sehe.

Aber konkret zu meinem Kommentar, wie ich dort geschrieben habe: "Es gilt also immer ganz genau hinzuschauen"
Es kommt also darauf an, ob eine Maßnahme oder Handlung glaubwürdig und rechtmäßig ist, bzw. in guter Absicht gesetzt wurde, oder ob quasi nur eine Krise für etwas anderes genutzt wird.
Darum ja auch die Notwendigkeit des kritischen Hinterfragens und des sich unabhängig Informierens.

Aber das ist leider bloß idealistisch gedacht und nicht der Normalfall in der Meinungsbildung.
Wie sich auch am Kommentar von Atlantiker beispielhaft zeigt.

Anonym hat gesagt…

Mal eine einfache Frage an alle Putin-Freunde hier, die müssen es ja wissen:
Weshalb gibt Putin Nawalnys Leichnam nicht raus, so dass seine Frau, seine Mutter wenigstens Abschied von ihm nehmen können???

Sandokan hat gesagt…

@Anonym 21 Februar, 2024 14:44

Fragen Sie das als Biden-Freund?

Anonym hat gesagt…

@Sandokan: Erstens ist Ihre Gegenfrage reiner Whataboutismus. Und zweitens bin ich kein Freund dieses viel zu alten Greises. Allerdings lebe ich entschieden lieber in dessen westlicher Sphäre, als ich unter Putin leben wollte.

Sandokan hat gesagt…

@Anonym

Das war kein Whataboutismus.
Sondern die Antwort auf Ihre Frage, die in der Absicht gestellt wurde jeden der antwortet zu diskreditieren.

Wenn es anders geht, bekommen Sie vielleicht auch eine echte Antwort.

Sandokan hat gesagt…

@Anonym

Wenn Sie nur herumtrollen wollen, dann werden Kommentare nicht freigeschaltet.
Putin betreffend habe ich in diesem Thread schon meine Position erklärt.

Anonym hat gesagt…

Bezeichnend, dass im PS. dieses Artikels auf eine betonkommunistische Seite verlinkt wird, die das Hohelied der DDR und der UdSSR singt. Wenn’s gegen den satanischen Westen geht, nimmt man bei den Libertären halt jeden.

Anonym hat gesagt…

Aber es hat ja nicht Tucker gesprochen sondern Putin.

Karolinger hat gesagt…

Der wunderbare Dimitrij Medwedew spricht aus, was ist: „Schaut euch das glückliche, strahlende Gesicht dieser ‚traurigen Witwe‘ an. Wir sehen, sie hat all die Jahre nur auf diesen Moment gewartet, wo sie loslegen kann. Mit ihren Männern und mit ihrer politischen Karriere.“
So schaut’s aus.

Chronist hat gesagt…

@Sandokan: Wenn nach Nawalny, wie Sie zu wissen meinen, in Russland kein Hahn mehr gekräht hat, weshalb dekretieren die russischen Behörden nun gegenüber Nawalnys Mutter, er müsse „geheim“ bestattet werden?? Um noch freundlich hinzuzusetzen: Anderenfalls werde man „mit dem Leichnam etwas machen“. Bestimmt können Sie uns diesen Widerspruch erklären. Vor der Bestattung von jemand, für den sich keine Sau mehr interessiert hat, muss ein Staat ja keine Angst haben.

Sandokan hat gesagt…

@Chronist

Zieht man das Geschwurbel ab, dann bleibt auch von Ihrem Kommentar folgendes übrig: Warum wird der Leichnam von Nawalny nicht freigegeben?

Ich kenne die russischen Gepflogenheiten nicht, aber in Deutschland stellt sich das folgendermaßen dar:

"Wie lange dauert das Verfahren?
Wenn der Rechtsmediziner eine natürliche Todesursache feststellt, wird der Verstorbene in der Regel nach 2-5 Tagen freigegeben. Bei Fremdverschulden kann sich die Freigabe jedoch auf unbestimmte Zeit verzögern."

https://november.de/ratgeber/todesfall/sicherstellung-verstorbener/

Also selbst in Deutschland, der humanitären Supermacht des Friedens und der Menschenrechte (Sie verzeihen den Sarkasmus), gibt es kein Zeitlimit.
Gerade dann wenn noch ermittelt wird.

Tatsächlich ist es ja eher so, dass, wenn eine Regierung etwas vertuschen möchte, die Leiche ganz schnell beseitigt wird.
Das war so bei Osama bin-Laden und das war auch so beim angeblichen Täter der Anthrax-Anschläge in den USA parallel zu 911 (2001).

Der vom FBI als angeblicher Täter präsentierte Wissenschaftler (der für das US-Militär an B-Waffen forschte) beging angeblich Selbstmord.
Der Leichnam wurde gegen den Willen der Familie und ohne diese zu informieren umgehend eingeäschert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bruce_Edwards_Ivins