Heute vor neunzig Jahren

 

... starb einer der »Säulenheiligen« der dänischen Musik. Der andere (heute vergessenere, freilich ...) war Niels Gade (über welchen – inter alia – bereits auf diesem Blog geschrieben wurde). Und der musikalische Sohn dieses Niels, quasi, ist

Carl Nielsen

der am 3. Oktober 1931 in Kopenhagen

verstorben ist. Die 4. Symphonie betitelte er »Das Unauslöschliche« (im unaussprechlichen Dänisch heißt sie »Det Uudslukkelige«); sein Opus 29, geschrieben 1914-16. Wie sie klingt? Ein bisserl in die Richtung »Richard Wagner wälzt sich im Todeskampf«, also in between Spätromantik (à la Elgar und Sibelius) und einem neoklassisch gemäßigten »Neutöner« der damaligen musikalischen Umbruchszeit:

LePenseur gesteht offen: irgendwie richtig warm vermag er mit dem ikonisch verehrten Großmeister aller Dänen nicht zu werden – aber etwas von ihm gehört zu haben, gehört einfach dazu.

Nielsens erfolgloser, und fast bis heute für seine mangelnde Nielsen-Verehrung in Dänemark mit kalter Nichtbeachtung gestrafte Komponisten-Kollege Rued Langgaard schrieb im Alter eine bitter-köstliches, boshaftes Chorwerk zum Preise Nielsens, »unseres großen Komponisten«, das in seiner gestelzten, sich andauernd wiederholenden Monotonie diesem Säulenheiligen auf handwerklich untadelbare Weise höchst elegant »den Mittwoch zeigt«*) ...

Nein, sorry: LePenseur und Carl Nielsen, das wird wohl in diesem Leben nix mehr. Nielsen wird es verschmerzen können. Zumal er schon seit fast siebzig Jahren auf »Wolke 7« den Platz mit jenem Rued Langgaard teilen muß, der als demütiger (und von den Zeitgenossen oft gedemütigter) Kirchenmusiker dort zu sitzen sicherlich als sein legitimes Recht beanspruchen darf ...

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*) Sie wissen ja: Daumen = Montag – Zeigefinger = Dienstag usw. ...