... verstarb in Positano (wo er seit 1968 gelebt hatte) einer der wohl größten Pianisten des 20. Jahrhunderts: Wilhelm Kempff. Als Interpret von Beethoven und Schubert kannte (und kennt) man ihn selbstverständlich. Aber Goldbergvariationen ...? Aber ja, und wie! Die Bilder des Videos sind ... ähm ... gewöhnungsbedürftig ...
Doch kehren wir zu für Kempff üblicheren musikalischen Gefilden zurück! Zu der in ihrer Leichtigkeit und klassischen Zurückhaltung herausragenden Interpretation von Beethovens sogen. Frühlingssonate op. 24 (mit Wolfgang Schneiderhan):
Auch eine meiner Lieblings-Sonaten von Beethoven, die Nr. 18 in Es-Dur, op. 31 Nr. 3, wird von ihm mit seiner charakteristischen Noblesse und Zurückhaltung gespielt:
Sicherlich: ein Friedrich Gulda hat diese Sonate schneller gespielt, virtuoser hingedonnert ... aber auch schöner?
War Kempff auch zeitlebens v.a. als Beethoven-Spezialist angesehen und begehrt, so sind es doch v.a. seine Schubert-Interpretationen, die LePenseurs Herz gewannen, wie z.B. diese hier:
Oder die hier, wohl weit weniger bekannt als die vorige, aber deshalb nicht weniger schön in Kempffs Meisterinterpretation:
Seitdem LePenseur diese Platte (jawohl, noch Vinyl ...) eines verregneten Sommers (eines britischen Sommers ...'nough said ...) in die Hände kam, liebt er Schubert in der Wiedergabe durch Kempff (anders als Heidegger, der ihm damals ebenfalls in die Hände geriet) ...
Doch zurück zu jenem Komponisten, mit dem man Wilhelm Kampffs Namen bis heute am meisten verbindet: Beethoven. Eine der wenigen Videoaufnahmen zeigt ihn mit Szeryng und Hölscher bei der Probe des Trios op. 1 Nr. 3:
(Hier noch Teil 2 und Teil 3 dieser raren Filmaufnahme gleich dreier großer Meister ihrer Instrumente)
Eine Videoaufnahme mit Beethovens Mondschein-Sonate, von einem erkennbar hochbetagten Wilhelm Kempff gespielt:
Um einiges früher entstand diese kurze, leicht hingetupfte, elegante Filmaufnahme von Beethovens Rondo in G-Dur, op. 51, Nr. 2 für den kanadischen Rundfunk.
Aber zum Abschied noch ein Ausflug Kempffs in für ihn weniger typisches Terrain, nämlich zu Chopin. Und man kann wahrlich nicht sagen, daß er bei diesem Ausritt weniger sattelfest wäre:
Auch eine meiner Lieblings-Sonaten von Beethoven, die Nr. 18 in Es-Dur, op. 31 Nr. 3, wird von ihm mit seiner charakteristischen Noblesse und Zurückhaltung gespielt:
Sicherlich: ein Friedrich Gulda hat diese Sonate schneller gespielt, virtuoser hingedonnert ... aber auch schöner?
War Kempff auch zeitlebens v.a. als Beethoven-Spezialist angesehen und begehrt, so sind es doch v.a. seine Schubert-Interpretationen, die LePenseurs Herz gewannen, wie z.B. diese hier:
Oder die hier, wohl weit weniger bekannt als die vorige, aber deshalb nicht weniger schön in Kempffs Meisterinterpretation:
Seitdem LePenseur diese Platte (jawohl, noch Vinyl ...) eines verregneten Sommers (eines britischen Sommers ...'nough said ...) in die Hände kam, liebt er Schubert in der Wiedergabe durch Kempff (anders als Heidegger, der ihm damals ebenfalls in die Hände geriet) ...
Doch zurück zu jenem Komponisten, mit dem man Wilhelm Kampffs Namen bis heute am meisten verbindet: Beethoven. Eine der wenigen Videoaufnahmen zeigt ihn mit Szeryng und Hölscher bei der Probe des Trios op. 1 Nr. 3:
(Hier noch Teil 2 und Teil 3 dieser raren Filmaufnahme gleich dreier großer Meister ihrer Instrumente)
Eine Videoaufnahme mit Beethovens Mondschein-Sonate, von einem erkennbar hochbetagten Wilhelm Kempff gespielt:
Um einiges früher entstand diese kurze, leicht hingetupfte, elegante Filmaufnahme von Beethovens Rondo in G-Dur, op. 51, Nr. 2 für den kanadischen Rundfunk.
Aber zum Abschied noch ein Ausflug Kempffs in für ihn weniger typisches Terrain, nämlich zu Chopin. Und man kann wahrlich nicht sagen, daß er bei diesem Ausritt weniger sattelfest wäre:
Daß er auch Komponist war (und wirklich gar kein schlechter!), ging in der regen Nachfrage nach seiner pianistischen Meisterschaft leider weitgehend unter (daß seine bekannteste Sonate, die Klaviersonate in g-moll, die Opuszahl 47 mit Beethovens berühmter Kreutzersonate und, übrigens, auch mit der obigen Ballade Nr. 3, teilt, macht ihre Auffindbarkeit bei Youtube auch nicht leichter) ...
Seine Bücher (Unter dem Zimbelstern. Jugenderinnerungen eines Pianisten und Was ich hörte, was ich sah: Reisebilder eines Pianisten) sind so flüssig geschrieben, wie sie amüsant und mit Belehrung zu lesen sind.
Ein ganz großer Künstler, der vor fünfundzwanzig Jahren hochbetagt aus dieser Welt geschieden ist ...
3 Kommentare:
Ach, cher Penseur! Heute bringen Sie es fertig, dass ich doch mal kommentiere, denn mit dem Meister Kempff locken Sie mich jetzt aus der Reserve. In der Tat vermute ich, dass die Mehrzahl der Leser hier des alltäglichen Mühsales politischer Art wegen zugegen ist; bei mir verhält sich das etwas anders, schätze ich doch immer wieder den literarisch-musikalischen Einschlag. In diesem Sinne, Klonovsky sprach es kürzlich an…
„Wer Sophokles, Shakespeare, Goethe liest, wer Beethoven hört oder spielt, wer in der Scrovegni-Kapelle zu Padua beglückt erschauert, wessen Blick in den Himmeln Claude Lorrains träumt, wer sich in die Schriften Platons, Kants, Nietzsches, Heideggers vertieft – die Auswahl sei höchst unvollständig, aber durchaus repräsentativ –, ist mein Landsmann.“
… glaube ich zumindest, was die besondere Schönheit des kempff’schen Tons angeht, mit Ihnen nicht über Grenzöffnungen debattieren zu müssen, da wir nicht nur im selben Land, sondern auch im selben Ort wohnen.
Mit besten Grüßen,
Marco Gallina
Cher Monsieur Gallina,
Zunächst: herzlich willkommen an Bord dieses Blogs (ich glaube zwar, hier schon das eine oder andere Mal ein Kommentarposting von ihnen gelesen zu haben, aber das kann auch ein Irrtum sein ...)!
Hernach: gestatten Sie (oder, vielmehr: ich nehm' mir frech die Freiheit) Ihre kurzen, aber klugen Gedanken zur jüngsten Wahl zu zitieren.
Zuletzt: an der Aufzählung ("unvollständig, aber durchaus repräsentativ") von Meister Klonovsky bemängle ich nur die Aufnahme Heideggers, denn dieser "Abraham a Sancta Unclara" der Philosophie nimmt sich zu Plato bis Nietzsche doch ein bisserl ... ähm ... eigenartig aus.
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P.S.: Im auf Heidegger verweisenden Link in diesem Artikel (auf einen früheren meiner Artikel) erfahren Sie näheres dazu.
P.P.S.: so liest also doch jemand (außer vielleicht dem seit langem leider verstummten Blog-Kollegen "Morgenländer") meine zahlreichen Anmerkungen zu geschichte, Literatur und Musik ... tröstlich!
Es kann durchaus sein, dass Sie meinen Namen vom Papsttreuen kennen, wo ich relativ rege bin. Dort hatten wir auch einmal einen sehr kurzen, auf zwei Beiträge reduzierten Austausch. Hier bin eher nur lesend aktiv, das aber durchaus schon länger.
Freilich hätte auch ich das eine oder andere hinzufügen, dafür weglassen können; andererseits, "vertiefen" bedarf ja nicht immer der Zustimmung. Heidegger blieb mir lange Zeit enigmatisch verschlossen (dies ist ja im Gegenzug das Gefährliche am Platon, dass jener wiederum sehr einfach verstanden – und daher wiederum für das Totalitäre herhalten kann). Erst seit einigen Monaten öffnet sich da etwas bei mir.
Gewissermaßen haben Sie mit ihrer damaligen Entscheidung im heidegger'schen Sinn ja alles richtig gemacht, und ihr Sein – Sein lassen.
Bezüglich ihres P.P.S.: genau das war die Intention, sich nicht immer zwischen dem Alltäglichen zerreiben zu lassen; und dass auch bei ausbleibenden Kommentaren diese Sektion nicht minder beachtet wird.
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