1. Innenpolitik
Stärkung der USA durch Leistungsprinzip im Inneren und außenpolitischen
Egoismus. Protektionsmus (dort wo man schwach ist) und
Internationalismus (dort wo man stark ist). Kulturelle Wende zurück zu
traditionelleren Werten. Wiederaufbau industrieller Strukturen, soweit
möglich.
- Gegenbewegung
Historisch konnte sich der Trump-Vorläufer Jackson im 19. Jahrhundert
letztlich nicht durchsetzen. Es ist wahrscheinlich, dass es Trump ähnlich
ergeht. Tec-Zentralismus, Macht-Zentralismus usw. laufen dem entgegen.
2. Außenpolitik
Die Ukraine wird der Zugpunkt, durch den Trump auf die alte Linie gebracht wird.
Die einzige Chance, dem durch sofortige Aufgabe der Ukraine zu entgehen, hat
er schon vergeben. Jetzt wird er Zug um Zug auf die alte Linie
gebracht. Das impliziert: Keine Veränderung der Nato. Keine Veränderung
der EU. Zunehmende Konfrontation mit Russland. China bis auf Weiteres als stiller
Gewinner (Taiwan?). Es besteht die wesentliche Möglichkeit, dass Trump zum
Kriegspräsidenten wird (Scheitern subjektiv großzügiger, objektiv
unrealistischer Friedensbemühungen führen zu Frust und Enttäuschung,
Aufrüstung, mehr Konfrontation, offenen Krieg).
Klare Blockbildung mit Washington als Zentrum als eine Art technokratisch-US-aristokratischer Diktatur. Relativer Frieden und relativer Reichtum im Zentrum. Krieg und Armut am Rand. Neben dem Westblock steht der Russland/China-Block.
3. Deutschland
Bestenfalls Veränderung im Kleinen, Stillstand im Großen. Das
Altparteienkartell wird mit Trump zu leben lernen, umso besser, je mehr er
auf die Ukraine-Nato/EU-Linie einschwenkt. Medial und innenpolitisch wird es
zu kleineren Übernahmen der US-Reformen kommen. Zunehmende Armut und
Krisen wird man für die weitere Formierung der
technokratisch-bürokratischen EU-Diktatur nutzen. Zivil-industrieller
Niedergang. Armut. Aufrüstung. Kriegsvorbereitung. Krieg? Revolten im
Innern.
Tritt man ganz weit zurück, dann stellt sich Trump als eine
Korrekturphase dar. Das als grundsätzliche Trendwende zu verstehen, wäre
aber falsch. Objektive Fehlentwicklungen werden aussortiert, das
Nationale gestärkt, damit es danach mit der Herausbildung der
Weltgesellschaft weitergeht. Die große Hoffnung ist, dass Russland-China-USA sich
darin einig sein werden, dass die Weltgesellschaft keinen
zentralistischen Weltstaat bekommt, sondern durch funktional
differenzierte globale Strukturen gesteuert werden soll.
Den wesentlichen weltgeschichtlichen Beitrag von Trump sehe ich, wenn es ihm gelingt, hier: Im friedlichen Übergang vom US-Weltimperium zu einer multipolaren Weltordnung. Vermutlich wird das aber eher eine Aufgabe für seinen Nachfolger.
Sein zweiter Beitrag ist, die USA zu erhalten, ihren Zerfall zumindest unmittelbar zu verhindern, im besten Fall als dauerhaften Pol der Weltmacht zu etablieren.
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