von LePenseur
Vielleicht ein bißchen weniger unbekannt unter seinen Ehrennamen: Dawit IV. (auch: David), der Erbauer oder der Erneuerer, auf georgisch დავით IV აღმაშენებელი; auch Schwert des Messias genannt. Wer kennt ihn außerhalb seines Heimatlandes, wo er als Heiliger verehrt wird? Wikipedia widmet ihm einen gut recherchierten, wirklich informativen Artikel, in dem u.a. berichtet wird:
Auf Anordnung Davids wurde 1106 das Gelati-Kloster in Kutaissi errichtet. Ihm angeschlossen war eine Akademie der Wissenschaften, an der die angesehensten Theologen, Philosophen und Rechtsgelehrten Georgiens lehrten. Nach Davids Plan sollte dort ein zweites Athen entstehen.
David starb 1125. Er wurde auf eigenen Wunsch nicht im Dom, sondern in einem der Eingänge der Klosteranlage Gelati beerdigt. Auf seiner Grabplatte ließ David festhalten, dass jeder Besucher der Klosteranlage über sein Grab laufen solle. Nach Davids Heiligsprechung durch die Georgisch Orthodoxe Apostelkirche wurde allerdings der Eingang gesperrt und es werden bis heute Besucher durch ein rotes Band von einem Betreten der Grabplatte abgehalten.
Angesichts der heutigen Zerrissenheit Georgiens, bis vor wenigen Tagen von einer Französin, Marionette der Transatlantiker, als Präsidentin geführt, die im Clinch mit der seit Jahren immer wiedergewählten Regierung des Landes lag, kann man über die Entwicklung eines einst mächtigen und reichen Landes mit hoher Kultur nur wehmütig ein Sic transit ... murmeln.
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P.S.: und weil wir gedae beim Gedenken verweilen: heute vor hundertt Jahren, am 24. Jänner 1925, starb zu Wien Adele Bloch-Bauer, deren von Gustav Klimt üppig vergoldetes Konterfei weltweit in Souveniershops und ähnlichen Läden als Teehäferldekor, Plakat, Postkarte, Serviertablett, Nippes-Mosaik oder in sonstwie nur erdenklicher Scheußlichkeit verhökert wird.
P.P.S.: und nochmals: Sic transit ... diesmal: die Glorie der österreichischen Kunst, worunter freilich nicht besagter Gustav gemeint ist, denn schon der war mit seiner ans Kunstgewerbe grenzenden Produktion eher ein Vertreter des Satzes "Ramsch ham'ma do! Wer kauft mir an o..."
P.P.P.S.: und weil wir gerade so nett über Klimt plaudern ... kennen Sie das Proportionenspiel? Nein? Also: jeder kennt mathematische Proportionen, wie bspw. "Zwei verhält sich zu vier wie drei zu sechs" – ist doch klar? Das kann man auch an Wörtern erproben und findet auf diese Weise z.B. heraus: "Amt verhält sich zu Klimt wie Amazone zu Klimazone". Es ist zwar ein bisserl das, was man als "höheren Blösinn" bezeichnet, aber es amüsiert. Und, um beim Beispiel zu bleiben: dieser Klimt hat nichts besseres verdient ... wenn man sich im Treppenhaus des Kunstihorischen Museums die edlen Fresken (aus seinen früheren Jahren) ansieht und damit den verschmockten Schmarr'n (für den er dann später erst so richtig bekannt wurde) vergleicht, wird man mieselsüchtig ...
Sufficit!
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